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Die Stimme
Seine Stimme optimal zu nutzen und zu trainieren hat sehr viel damit zu tun, ein Gefühl für den eigenen Körper zu bekommen und zu wissen, wie die Stimme überhaupt funktioniert. Warum kann jemand hoch singen? Weil er oder sie den Hals besonders lang machen kann, oder liegt es doch an etwas anderem?
Ursprung der Stimme
Die Körperpartien, die wesentlichen Einfluss auf deine Stimme und deine gesanglichen Fähigkeiten haben, sind
das Zwerchfell
die Lunge
der Kehlkopf
die Stimmbänder (auch Stimmlippen genannt) und
der Rachen-, Mund- und Nasenraum.
Der Ursprung der Stimme sind die Stimmbänder. Durch sie können wir die Luft, die zwischen ihnen hindurchströmt zum Schwingen bringen. Ungefähr genau so wie eine Gitarrensaite. Die Lunge ist dabei natürlich erst einmal dafür zuständig, die notwendige Luft zu liefern. Sie ist aber auch ein Resonanzkörper für unsere Stimme. Genauso wie der Mund-, Nasen- und Rachenraum. Durch die ganz individuelle Form von diesen Resonanzräumen entsteht deine individuelle, einzigartige Stimme.
Das Zwerchfell ist der größte Muskel, den wir haben und trennt den Bauch- von dem Brustraum. Immer wenn wir "in den Bauch" einatmen, spannen wir es an, d.h. es wölbt sich nach unten in den Bauchraum. Die Lunge reagiert daraufhin wie ein Schwamm, den man eben noch zusammengedrückt ins Wasser gehalten hat: sie saugt sich voll. Nur eben mit Luft. Umgekehrt bestimmt die Bewegung auch, wann und wie viel Luft von der Lunge abgegeben wird. Ein wichtiger Sachverhalt, den du dir unbedingt merken solltest!
Die Entwicklung der Stimme
Sind im Kindesalter die Stimmen von Mädchen und Jungen noch ähnlich, zeigen sich mit der Pubertät deutliche, teilweise krächzende Unterschiede. Die Stimme von Jungs sinkt um ca. eine ganze Oktave, die von Mädchen nur um ca. 3 Ganztöne. Der Grund hierfür liegt in den länger werdenden Stimmbändern. Auch die Masse nimmt zu. Diese Veränderungen sind bei Jungs viel stärker als bei Mädchen. Fazit: je länger und "dicker" die Stimmbänder, desto tiefer die Stimme. Je kürzer die Stimmbänder, desto schneller können sie schwingen und somit auch höhere Töne erzeugen.
Richtig "fertig" ist die Stimme aber auch noch nicht nach Ende dieser "Stimm-Mutation". Es gibt Gesangslehrer, die viele Übungen nur mit ihren Schülern angehen, wenn diese ihre körperliche Entwicklung abgeschlossen haben. Bei Jungen ist das etwa im Alter von 18 bis 20 der Fall, bei Mädchen etwa zwei Jahre früher.
All diese Aspekte musst du bei deinen Gesangsübungen und auch bei deinen Zielen bedenken! Durch ausdauerndes, richtiges Üben lässt sich sicher einiges erreichen, aber die Vorgaben der Natur sind nicht ohne. Sie gibt deiner Stimme den ganz individuellen Klang und legt fest in welcher Tonhöhe du zu Hause bist. Sieh diese Vorgaben jedoch als Vorteil! Es ist völlig normal, dass man am liebsten singen würde wie sein Idol (solange das Idol nicht Thomas Anders ist;-). Es ist aber viel interessanter und langfristig wohl auch Erfolg versprechender, einen eigenen Stil zu entwickeln, der zur eigenen Stimme passt. Ständige Imitation kann nicht nur hinderlich sein, sondern deiner Stimme auch schaden.
Übung 1 Singe einige Töne und verändere deine Resonanzräume: Mach deinen Mund weit auf, halte dir die Nase zu oder mach dich ganz klein. Kannst du die Unterschiede feststellen?
Übung 2 Ganz bewusst kannst du das Zwerchfell spüren, wenn du z.B. schnell und stoßweise Luft durch die Nase ausatmest oder wenn du das Hecheln eines Hundes nachahmst: schnelles Aus- und Einatmen mit offenem Mund.