Hallo zusammen.
Ein Kumpel von mir hat sich von seiner Frau getrennt. 2 Söhne, 7 Jahre und 11 Jahre. Mann und Frau beide erwerbstätig, Mann Vollzeit, Frau Teilzeit. Vor ca. 2 Jahren ein Haus gekauft. Mann zieht zu neuer Freundin in Wohnung. Darlehensrate zahlt er weiterhin zur Hälfte sowie die Nebenkosten komplett. Kurz darauf zieht die Frau aus dem Haus aus, kümmert sich nicht weiter drum, wie die Kreditrate des Hauses weiter bedient wird und will nur noch aus dem Vertrag raus und mit den Schulden nichts mehr am Hut haben. Hausverkauf hätte nichts gebracht; Restschuld + Vorfälligkeitsentschädigung = Schulden für beide Parteien. Mann übernimmt mit neuer Freundin das Haus.
Frau hebt sich vom gemeinsamen Sparbuch die Hälfte ab. Anschließend werden die Konten getrennt, Kontostand des gemeinsamen Kontos am Tag der Kontentrennung; - 2500 Euro im Dispo. Frau nimmt die Hälfte der Möbel mit. Beim Gespräch mit der Bank gibt sie der Bank an, sie möchte vom Mann weiterhin 582 Euro Kindesunterhalt. Trennungsunterhalt verlange sie keinen, sofern sie vom Mann 4000 Euro für einen Neubeginn erhält. Mann stimmt zu, gibt ihr das Geld. Anschließend ist die Frau aus dem Kreditvertrag raus, das Ganze wurde notariell beurkundet. Allerdings wurde nicht beurkundet, dass auf Trennungsunterhalt verzichtet wird (weil Verzicht gesetzlich unwirksam ist), also musste der Mann sich auf die Abmachung so verlassen. Nachdem der Notarvertrag unterschrieben wurde, sagt die Frau dann grinsend zum Mann "Freu dich auf die Zwangsversteigerung!" Prompt bekam der Mann ein Schreiben des Anwaltes der Frau, er möge ab sofort 350 Euro Trennungsunterhalt zahlen wegen der Hausübernahme. Er erklärt, dass er das finanziell nicht kann. Frau verklagt ihn. Bankberater sehr begeistert, als er davon hört. Schließlich hätte er den Kredit nicht an den Mann gegeben, wenn die Frau angegeben hätte, dass sie auf Trennungsunterhalt besteht. Wenn der Mann nun tatsächlich diese Summe zahlen muss, wird er nicht mehr in der Lage sein, die Kreditraten weiter bedienen zu können. Zudem hat er alle Konten übel im Minus, weil er seiner Frau das Geld gegeben hat. Die letzte Steuererstattung in Höhe von 1000 Euro durfte sie behalten.
Wo könnte man da nun ansetzen? Kann der Mann die Hälfte des Dispo von ihr zurückverlangen? Dieser sollte ihr eigentlich erlassen werden, sofern das alles klar geht mit Haus- und Schuldenübernahme und dafür keinen Trennungsunterhalt. Auch von der Steuererstattung durfte sie seine Hälfte aufgrund dieser mündlichen Vereinbarung behalten. Auch gingen noch einige Sachen von ihr von seinem Konto ab, die er ihr erlassen wollte aufgrund der gütlichen Einigung. Das beläuft sich auf ca. 200 Euro. Kann er das nun auch von ihr zurückverlangen?