Die Rassismusforschung beantwortet die Frage mit Ja. Die Aussage ist nach ihren nach rassistischen Kategorien, wie z.B. Stereotype, zu untersuchen. Die liegen hier ja definitiv vor. Entgegen der weitverbreiteten Annahme, haben nicht alle damaligen Autor*innen rassistische Stereotype bedient und reproduziert.

Ich möchte anhand des "Sklavereifreispruchs" gern einen Logikfehler aufzeigen: Schopenhauer schreibt selbst, dass Sklav*innen durch "Unrecht und Gewalt in [...] Teufelsklauen geraten" sind. Dieses moralische Unrecht von Sklaverei gilt jedoch nicht erst ab dem Tag an dem Schopenhauer es verurteilt sondern seit dem ersten Tag der Sklaverei. Auch Schopenhauer ist mMn zu unterstellen, dass er es ebenso rückwirkend auf die Sklaverei betrachtet und nicht erst seit einem Tag X verurteilenswürdig findet. Die Verknüpfung von (absoluten) Werten mit Zeit ist... eher so low-bob-Logik.

Auf die heutige Debatte noch ein Mal übertragen: das N-Wort ist jetzt rassistisch, nichts darf mehr gesagt werden. Rassismusforschung: Es war schon immer rassistisch, es hätte nie verwandt werden.

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