Also, ich hab bei meinem Sohn (4) festgestellt, dass zu viel Fernsehen zur totalen Reizüberflutung führt. Er ist nach 30 Minuten schon völlig unausgeglichen, knatschig, hat zu nichts Lust, will nicht spielen und hockt nur in einer Ecke. Klar lieben Kinder Fernsehen: Man muss nichts tun, hockt nur da, lässt sich etwas erzählen oder vormachen und so geht die Zeit vorbei.

Ich habe mit meinem Knaben eingeführt, dass Fernsehen eine Belohnung und keine Freizeitbeschäftigung ist. Wenn er sich tagsüber gut geführt hat, brav war und gemacht hat, was ich ihm sage, kann er abends etwas von einer DVD schauen. (Danach wird das abendliche Programm abgespult: Zähne putzen, Buch anschauen, Gutenachtlied singen.) Diesen Quatsch, der auf den sogenannten Kinderkanälen kommt, wird bei uns gar nicht angemacht. Ich suche aus, was ich für ihn für sinnvoll erachte: Augsburger Puppenkiste, von mir aus auch Thomas und seine Freunde, kleiner Maulwurf, Kleiner roter Traktor. Sowas reicht vollkommen aus. Und ich spreche vorher mit ihm ab, wieviele Folgen er sehen darf. Klappt super und man kann ihn bei drohenden Böcken sofort daran erinnern, was dann abends gestrichen wird. Diese Belohnung gibt es allerdings nicht jeden Abend, sondern maximal jeden zweiten. Positiver Nebeneffekt: Oftmals vergisst er, dass er vielleicht noch was gucken darf. Er möchte dann doch abends lieber ein Buch mit dem Papa anschauen und mit uns erzählen.

Langer Rede kurzer Sinn: Kinder brauchen für eine gesunde Entwicklung und für ihr Lernen Beschäftigungen, die das eigene Tätigsein anregen: Schauen und sprechen, bauen und tasten...begreifen hat etwas mit anfassen zu tun. Das bietet das Fernsehen nicht. Es werden zwar auch immer zwei Sinne angesprochen, aber das Kind selbst bleibt passiv. Es nimmt nur auf und verarbeitet nicht und es wird ihm nichts angeboten, mit dem es sinnvoll umgehen kann, das sinnlich begreifbar ist.

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Weißt du, damit beschäftigt sich ein ganzer Zweig an Wissenschaftlern, die sogenannte Linguistik.

Es gibt eine Schwierigkeit bei der Beantwortung deiner Frage: Ab einem bestimmten Zeitpunkt kann man nur spekulieren, wie sich die Sprache entwickelt hat und zwar ab dem Zeitpunkt vor der ersten schriftlichen Überlieferung. Deshalb kann man nicht genau sagen, woher sich beispielsweise das Indogermanische entwickelt hat. Man weiß nur, dass sich durch Völkerwanderungen und später durch Lautverschiebungen aus dem Indogermanischen die heutigen Sprachen wie Englisch und Deutsch entwickelt haben.

Zu den ersten "Sprachüberlieferungen" zählen übrigens auch manche Wissenschaftler Höhlenmalereien, da sich daraus ableiten lässt, dass es, wenn es schon ein Bild gibt, das abgebildete Ding auch benannt wurde. Allerdings weiß man die Wörter dazu heute nicht mehr, da die in den Höhlenmalereien nicht dazu geschrieben wurden.

Wenn dich das Thema näher interessiert, kann ich dir auch mal ne Liste an Literatur zukommen lassen, müsste dann allerdings mal dein Alter und Vorwissen erfahren. Nicht, dass ich dir da Fachliteratur empfehle, die zu weit greift...

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Sprachlernen ist Musterlernen. Kinder lernen das Muster hinter der Sprache (die Grammatik), wie und in welchem Kontext Wörter verwendet werden.

Beispiel: Du kannst ein völlig sinnfreies Wort wie "blömsen" beugen, weil du es auf Grund seiner Endung als Verb identifizierst. So lernen Babies Substantive, Verben, Adjektive und deren Stellung im Satz kennen. Signifikant ist auch, dass sie zuerst einzelne Wörter lernen und sprechen(Ball, Papa, Mama, Mammamm, usw.), bevor Zweiwortkombinationen (Mama Mammamm, Ball haben, Papa weg) und dann immer komplexere Sätze dran kommen. Du kannst auch einem Kind für einen Ball ein anderes Wort beibringen (was funktioniert), dann kann sich das Kind aber anderen Menschen nicht verständlich machen, weil die dieses bestimmte Wort nicht kennen.

Sprachlernen ist also in erster Linie Lernen durch Beobachten, Nachahmen und das Kopieren von Mustern.

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Kommt auf den Kontext an, in der die Redewendung gebraucht wird. Es gibt beispielsweise bestimmte Verhaltensweise, die eben aus dieser Kultur heraus entstanden sind (bedingt durch Glaube, kulturelle Prägung, kulturelles Gedächtnis, etc.)

Beispiel: Frauen werden in manchen Kulturkreisen immer noch (aus unserem Bezugssystem heraus beurteilt) unterdrückt. Zwangsheiraten sind in manchen Kulturkreisen noch normal und werden auch von den Zwangsverheirateten akzeptiert, was bei uns in unserem Kulturkreis absolut undenkbar wäre.

In etwa so...

Ansonsten hast du noch andere Ansätze in den anderen Antworten. Wäre interessant zu wissen, in welchem Zusammenhang dir diese Formulierung begegnet ist.

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Im Buch/Film wird die Person ja wohl als lebendig geschildert oder ist es eine Dokumentation, die sich klar darauf bezieht, dass besagte Person nicht mehr lebt?

Grundsätzlich musst du zwei Sprechakte unterscheiden:

  1. Erzählst du nach

  2. Gibst du deine eigene Meinung wider, die in dem Moment von der Nacherzählung ausgekoppelt ist

Um beide Sprechakte deutlich voneinander abzugrenzen, kannst du satzeinleitende Floskeln verwenden, wie beispielsweise "Im Buch" oder "Im Film" oder eben "Meiner Meinung nach".

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Hallo.

Schwierig, was du da schilderst. Hier überlagern sich mehrere Beziehungsebenen, in die die Kinder involviert sind:

  1. Mama und Papa

  2. Papa und die Neue

  3. Mama und die Neue

Ich finde es nicht richtig, dem Vater mangelnde Liebe zu seinen Kindern zu unterstellen. Mal ernsthaft: Um loyal zu sein, muss er sich einer Erziehungslinie anschließen. Schließt er sich dir an, fällt er seiner neuen Partnerin in den Rücken. Vermeidet er die Konfrontation mit ihr, fällt er dir in den Rücken. Klassische Zwickmühle, würde ich sagen und eure Kinder stehen dazwischen. Nun fühlt sich die Neue offenbar auch noch von dir bedroht und versucht, ihr Gesicht zu wahren und eventuell auch ihre neue Beziehung zu schützen. Ihr dürft nur eins nicht vergessen: Eure Kinder beobachten die Situation! Sie machen sich dazu ihr eigenes Bild und Kinder unterscheiden nicht zwischen Liebe und Liebe (d.h. zwischen ihrer eigenen Liebe zu den Eltern und partnerschaftlicher Liebe unter Erwachsenen. Das ist alles eins.) Kinder versuchen auch, eine Seite zu wählen und dem gegenüber loyal zu sein, den sie lieben. Vielleicht spürt auch das die Neue und ist deswegen unsicher. Hat sie schon eigene Kinder?

Versuch doch einfach erst einmal als ersten Schritt, deinem Expartner das Gefühl zu geben, auch ein Stück weit Herr über die Situation zu sein und nicht zwischen zwei Frauen zu stehen, die beide an ihm rumzerren (seine Neue wird das auch zur Genüge mit ihm tun). Das verhärtet nur die Fronten. Eine Regelung zu erzwingen, in der er seine Kinder sieht, aber nicht die Zeit in seinem neuen Zuhause verbringt, klingt zwar schön, funktioniert aber nicht, weil das ein Eingriff in seine neue Beziehung ist und das geht sicher einen Schritt zu weit. Es wird ihn keiner zwingen können, seine Zeit nicht zuhause zu verbringen, wenn er seine Kinder hat. Versuch erst einmal mit ihm gemeinsam eine Lösung für das Problem zu finden und ihm vielleicht auch einen Weg zu zeigen, wie er seiner neuen Partnerin den Umgang mit den Kindern erleichtert. Das wäre zumindest ein Weg der Deeskalation ohne Jugendamt und Stress. Vielleicht hat er der Neuen auch einfach zu viel zugemutet und sie in eine Situation reinmanövriert, in der sie sich mehr als unwohl fühlt. Euren Kindern zuliebe solltet ihr einen streitfreien Weg finden, damit sie auch nach eurer Trennung noch Mama und Papa als Einheit erleben. Das ist wichtig für ihre psychische Gesundheit, es vermittelt nämlich noch ein Stück weit Geborgenheit und Sicherheit.

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Die 10jährige ist selbst noch minderjährig und zu beaufsichtigen. Sie dann auch noch mit der Aufsichtspflicht für die jüngeren Kinder zu belegen ist nicht nur verantwortungslos, sondern grob fahrlässig. Die Eltern (in dem Fall der Vater und die Mutter der 10jährigen) kommen damit ihrer Aufsichtspflicht nicht nach und sind zur Verantwortung zu ziehen, sollte einem der drei Kindern etwas passieren. Soweit erst einmal der gesetzliche Teil.

Nun der pädagogische Teil: Ist der Spielplatz von der Wohnung aus zu sehen? Ist er vielleicht genau vor der Tür und man hat die Kinder jeder Zeit im Blick? Dann kann es durchaus pädagogisch sinnvoll sein, einer 10jährigen zu sagen, dass sie auf die jüngeren mit ein Auge haben soll, wenn gleichzeitig gewährleistet ist, dass bei Gefahrensituationen ein Sorgeberechtigter zur Stelle ist. Ich lasse beispielsweise meinen Sohn (4) auch alleine auf den Hof gehen und habe Regeln mit ihm vereinbart, bis wohin er sich bewegen darf. Aber ich habe trotz allem immer ein Auge auf ihn und sehe es sofort, sollte er sich vom Hof entfernen. Ich renne ihm aber nicht ständig auf Schritt und Tritt hinterher. Eine 10jährige übernimmt schon gerne mal Verantwortung und passt auch gerne mal auf. Ich hoffe, der Vater deiner Kinder oder die Mutter haben sie gefragt, ob ich auch aufpassen will. Insofern ist es nicht verwerflich so eine Art "Scheinverantwortung" zu übertragen, um vielleicht ihr Verantwortungsgefühl oder Selbstwertgefühl zu stärken (natürlich immer vorausgesetzt, die Sorgeberechtigten haben immer alle drei Kinder im Blick und sind zum Handeln in der Lage, sollte etwas passieren - das sollte auch der 10jährigen zur Sicherheit mitgeteilt werden!).

Die genaue Situation lässt sich aus deiner knappen Schilderung leider nicht ablesen. Sollte der Spielplatz außer Sicht- UND Hörweite sein, handelt es sich um eine Verletzung der Aufsichtspflicht durch beide Sorgeberechtigte (Vater deiner Kinder + Lebensgefährtin).

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Der thread ist zwar nun schon ein paar Jahre alt, aber ich möchte trotzdem noch antworten.

Ich hatte vor der Schwangerschaft starkes Übergewicht. Mittlerweile fehlen mir bis zur Entbindung noch 31 Tage und ich bin derzeit 2kg unter meinem Startgewicht. Nach Rechnung der Ärztin werde ich wohl mit der Entbindung um die 8-10 kg verlieren und sie bewertet das durchweg positiv.

Ich hab in der Schwangerschaft meine Ernährung von Anfang an umgestellt: Nur noch Vollkornprodukte (bis auf Nudeln, Vollkornnudeln findet meine ganze Familie eklig), mäßig Obst, viel Gemüse, wenig Zucker und Süßspeisen, wenig Fett. Irgendwie ging das von alleine, weil mir die ganze Schwangerschaft hindurch von sehr fettigen und süßen Sachen schlecht wurde und immer noch wird. Meine Heißhungerattacken richteten sich auf Obst: Melone, Pfirsich, Erdbeeren.

Meine Ärzte sind sehr zufrieden mit mir. Leider hab ich auf den letzten Metern nun doch noch eine Schwangerschaftsdiabetes bekommen, muss aber kein Insulin spritzen, sondern hab es durch die Ernährung im Griff.

Ich kann alle übergewichtigen Schwangeren nur ermutigen, die Ernährung komplett umzustellen! Macht keine Diät (eine Ernährungsumstellung ist ja auch keine Diät) und lebt gesund! Euch zuliebe und dem Kind zuliebe. Meine Kleine ist bestens entwickelt und trotz wohl lange unerkannter Diabetes kerngesund, nicht zu groß und hat keine Schäden an Lunge oder Herz. Was ein Glück! Und das alles, obwohl ich mit 30kg Übergewicht in die Schwangerschaft gestartet bin. Nur Mut!

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