Hallo,

ob deine Eltern diese Rüstung akzeptieren würden, können sie dir nur selbst sagen. Ich persönlich rate dir aber vom Kauf der Rüstung ab. Für den Preis bekommst du keine qualitativ hochwertige Rüstung. Wenn du die Rüstung kaufst, wird sie nicht richtig passen oder kaputt gehen.

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Schwerter wurden während Schlachten nur sehr selten eingesetzt. Sie dienten gewöhnlich nur als Ersatzwaffe, falls die Hauptwaffe, dass konnte eine Lanze, eine Hellebarde, eine Hiebwaffe, etc. sein, verloren ging. Schwerter waren nämlich ziemlich ineffektiv gegen andere Ritter. Sie sind zwar ganz praktisch, um gegen die einfachen Leute zu kämpfen, die sich keine Plattenrüstungen leisten konnten, doch gegen die kann man auch z.B. eine Hellebarde einsetzten. Wenn man eine Stangenwaffe einsetzt hat man zusätzlich noch den Vorteil, dass man nicht so nah an den Gegner heran muss.

Mit Schwertern hat es also nicht geklappt, aber auch mit den anderen Waffen konnte man einen Ritter nicht so einfach töten. Eine Plattenrüstung aus dem Spätmittelalter hatte wenige Schwachstellen. Ein paar andere Leute haben schon geantwortet, dass die Gelenke und der Hals Schwachstellen sind, doch das ist nicht richtig. Die Gelenke wurden zwar nicht durch eine Eisenplatte geschützt, dafür jedoch von einem Gambeson und einem Kettenpanzer. Die beiden Rüstungsarten haben einen recht effektiven Schutz vor Schnitten und Stichen gewährt. Der Hals war im Spätmittelalter anfangs ebenfalls von einer Polsterung und einer Helmbrünne, später durch die Plattenrüstung geschützt. Der Sehschlitz im Helm ist eine Schwachstelle der Rüstung. Doch bedenke: ein Ritter weiß, dass es sich dabei um eine Schwachstelle handelt, er wird also darauf achten, dass niemand diese Schwachstelle ausnutzt, da der Ritter jahrelange Kampferfahrung hat, wird es ihm meistens auch gelingen, sich zu verteidigen.

Es gab auch Antworten, in denen behauptet wurde, dass man eine Rüstung mit Pfeil und Bogen durchdringen kann. Das ist ebenfalls falsch, denn wenn Bogenschützen so effektiv gegen Kämpfer in Vollharnischen gewesen wären, dann hätte es gar keine Rüstungen gegeben. Es stimmt zwar, dass Bogenschützen sehr effektiv gegen die Reiterei sind, allerdings ist Schwachstelle der Reiterei nicht die Rüstung des Kämpfers, sondern dass Pferd. Es wurden auch Armbrüste erwähnt, allerdings sind diese, ähnlich wie Bögen, ineffektiv gegen Plattenrüstungen (sie hinterlassen zwar eine ordentliche Delle in der Rüstung, doch dies reicht nicht aus, um den Träger der Rüstung zu töten).

Jetzt bleibt aber die Frage offen, wie Ritter denn eigentlich getötet wurden?

Oft wurden sie es nicht, das war aber auch gar nicht der Plan. Wenn jemand genug Geld hat, um sich eine Rüstung leisten zu können, dann kann man für denjenigen auch ein ordentliches Lösegeld verlangen.

Solltest du trotzdem Lust darauf haben einen Ritter zu töten, dann solltest du einen Dolch benutzen. Es ist zwar trotzdem sehr schwierig, für einen ungeübten Kämpfer nahezu unmöglich, einen Ritter zu töten, doch mit einem Dolch hast du die besten Chancen. Solltest du auch ein Pferd und eine Lanze besitzen, kannst du dem Ritter damit beträchtlichen Schaden zufügen.

Die Kettenrüstungen die von Rittern im Hochmittelalter eingesetzt wurden, sind anfälliger gegenüber Pfeilen und anderen spitzen Waffen, die dünn genug waren, um durch die Ringe des Kettenhemds zu passen.

Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen.

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Ritter verloren auf dem Schlachtfeld an Bedeutung. Oft werden Armbrüste dafür verantwortlich gemacht, die Ritter verdrängt zu haben, allerdings ist diese Aussage nicht haltbar, da ein Ritter in seiner Rüstung gut vor der Waffe geschützt war. Tatsächlich verloren die Ritter an Bedeutung, weil der römisch-deutsche Kaiser Maximilian I. (oft auch „der letzte Ritter“ genannt) Landsknechte für kriegerische Auseinandersetzungen einsetzte. Dies tat er, da die Landsknechte wesentlich billiger waren als die Ritter.

Landsknechte kämpften für gewöhnlich in sogenannten Gewalthaufen, einer Kampfformation, bei welcher die Landsknechte ein Rechteck bilden und ihre Piken, also lange Spieße, welche im Gegensatz zu Speeren nicht geworfen wurden, in Richtung des Feindes heben.

Als die Schusswaffen im 17. Jahrhundert immer weiter entwickelt wurden, wurden die Schützen einfach in die Gewalthaufen integriert. So standen die sogenannten Musketiere einfach zwischen den Pikenieren, wo sie geschützt waren und von wo sie Salven abgaben konnten. Die Kavallerie war nicht mehr mit Lanzen bewaffnet, sondern mit Radschlosspistolen. Da die Pistolen eine sehr geringe Reichweite hatten und zudem sehr unpräzise waren, musste die Reiterei direkt vor die Spieße der Gegner reiten um nennenswerten Schaden an den feindlichen Truppen zu verursachen.

Die Artillerie, also Kanonen, wurden oft auf See eingesetzt, man verwendete Kanonen zwar auch beim Krieg auf Land, allerdings hatten sie eher einen psychologischen Effekt, sie demoralisierten die Gegner durch einen Lauten knall und eine Explosion.

Im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts verschwanden die Pikeniere und die Musketiere gewannen an Bedeutung. Die Musketiere standen nun nicht mehr in Gewalthaufen. Stattdessen stellten sie sich in zwei Reihen auf, die hintere Reihe stand, die Vordere kniete sich davor, um eine möglichst große Salve abzufeuern.

Nach den Erfolgen der preußischen Armee im deutschen Krieg 1866, welche sie nicht zuletzt dem Zündnadelgewehr zu verdanken hatte, begannen auch andere Staaten mit der Umrüstung. Das Zündnadelgewehr hatte nicht nur eine viel höhere Feuerrate als die Muskete, man konnte sich auch im Liegen nachladen, wodurch die Soldaten viel kleinere Ziele abgaben.

Die bunten Uniformen, welche die Soldaten vom Mittelalter (damals in Form von Wappenröcken) bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts trugen, wurden kurz vor dem ersten Weltkrieg durch einfarbige dunkle Uniformen ersetzt. Im ersten Weltkrieg wurden viele neue Waffen erfunden und die Kriegsführung änderte sich maßgeblich. Das alles zu beschreiben würde Tage dauern, also ist hier eine grobe Zusammenfassung von den Waffen, der Schutzkleidung und den Taktiken:

-Kammerverschlussgewehre waren die Standartwaffen

-Giftgas wurde eingesetzt, ebenso wie Gasmasken

-Die Soldaten wurden mit Stahlhelmen ausgerüstet, um besser vor Granatsplittern und Schrappnell geschützt zu sein

-Die Briten bauten den ersten Panzer

-Die Russen bauten das erste Sturmgewehr

-Die Deutschen bauten die erste Maschinenpistole

-Jagdflieger kämpften am Himmel

-Bomber und Zeppeline bombardierten Städte und brachten den Krieg so in die Heimat

-Die Artilleriegeschütze zerstörten ganze Landstriche

-Der Krieg war ein Grabenkrieg

Im zweiten Weltkrieg veränderte sich das Militär ebenfalls sehr stark:

-Die wohl bekannteste Taktik des Krieges ist der Blitzkrieg, eine Taktik bei welcher Flugzeuge die feindlichen Stellungen schwächen und so den Weg für die Infanterie und die Panzer ebnen, welche die Feinde dann umzingeln und, im besten Fall, ausschalten

-Fallschirmjäger wurden mal mehr und mal weniger Erfolgreich eingesetzt

-Flecktarn, ursprünglich von der Waffen-SS verwendet, heute Standartmuster einer jeden Uniform

-Viele Armeen verwendeten halbautomatische Gewehre (nicht alle, selbstverständlich, die Wehrmacht verwendete Beispielsweise immer noch Kammerverschlussgewehre) und Maschinenpistolen.

-Im Gegensatz zum ersten Weltkrieg, war der Zweite ein Bewegungskrieg

Der Koreakrieg unterscheidet sich nicht allzu sehr vom zweiten Weltkrieg. Im Vietnamkrieg setzten die Amerikaner chemische Kampfstoffe ein, um den Wald in Vietnam zu zerstören. Der Gedanke dabei war, dass die Vietcong sich nicht im Wald verstecken können, wenn es keinen Wald mehr gibt.

Danach begann auch schon die Kriegsführung wie wir sie heute kennen.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen.

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Das Mittelalter dauerte ca. 1000 Jahre, die Badegewohnheiten eines frühmittelalterlichen Angel-Sachsen unterscheiden dementsprechend stark von denen eines römisch-deutschen Kaisers aus dem 15. Jahrhundert. Die meisten Menschen die von „dem Mittelalter“ sprechen, meinen oft das Hochmittelalter, ich gehe einfach mal davon aus, dass das auch hier der Fall ist.

Wie oft man sich gewaschen hat, hängt davon ab, was man beruflich macht. Ein Latrinenreiniger von London hat am Ende eines jeden Arbeitstag in der Themse gebadet. Menschen, die nicht jeden Tag bis zum Hals in Fäkalien verbracht haben, badeten seltener. Kluniazensermönche badeten zwei Mal im Jahr, Benediktinermönche badeten vier mal. Alle Mönche haben sich ihre Füße wöchentlich gewaschen. Die Reichen badeten auch gerne mehrmals in der Woche, da es eine königliche Gepflogenheit, und demnach ein Luxus, ist.

Männer und Frauen, die etwas auf sich halten, waschen jeden Morgen ihre Hände und das Gesicht. Außerdem haben sich die Menschen aus allen Gesellschaftsschichten vor und nach einer Mahlzeit die Hände gewaschen, so hat man sich am Tag mindestens 5 mal die Hände gewaschen. Nach einer langen Reise war es üblich sich die Füße in einem Fußbecken zu waschen.

Wie oft die Kleidung gewechselt wurde, weiß ich leider nicht, dass hängt aber vermutlich, wie auch die Badegewohnheiten, vom Beruf, dem gesellschaftlichen Stand, und dem Vermögen ab.

Ich hoffe, ich konnte dir zumindest bei der Frage nach der Anzahl der Bäder weiter helfen.

Falls du dich für das alltägliche Leben im Mittelalter interessierst, kann ich dir das Buch „Im Mittelalter: Handbuch für Zeitreisende“ von Ian Mortimer empfehlen, in dem Buch berichtet der Autor sehr ausführlich, wie das Leben im England des 14. Jahrhunderts aussah.

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