In der Krankheits- und Behandlungslehre wird der Begriff "neuro-tisch" von der Psychoanalyse auch gegenwärtig noch verwendet. Dabei wird ein zumeist unbewußter Konflikt zugrundegelegt. Konflikt heißt es gibt zwei miteinander unvereinbare Strebungen, Wünsche, etc, und die Unvereinbarkeit kann das Ich des betreffenden Menschen nicht auf eine gesunde Weise lösen, sondern das Ich findet als Lösung einen neurotischen Kompromiß, welcher, weil eben neurotisch und nicht gesund, wiederum ein Symptom darstellt. z.B. Waschzwang, z.B. Depression. Mit anderen Worten, einem psychischen Krankheitsgeschehen, wird ein neurotisches Muster zugrundegelegt, welches weitgehend unbewußt abläuft. Dieses neurotische Muster war zunächst für das Ich die bestmögliche Bewältigungsstrategie. Da es aber einen neurotischen Charakter hat, erzeugt es wiederum Leid, also Symptome, etc... die als psychische Erkrankung gelten können, wenn sie länger anhalten und nicht durch Willensanstrengung überwunden werden können. Eine Psychotherapie ist dann die Möglichkeit sich aus dem neurotischen Muster zu befreien, und die Psychoanalyse stützt sich dabei auf eine Bewußtmachung und -werdung aller bewußten und unbewußten Aspekte die dieses Muster betreffen und umranken, und es immer wieder im Sinne eines Wiederholungszwangs aufladen.

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