Also es gibt in Köln generell keine besonderen Orte, die man meiden sollte. Die Gefahr, dass man, zur falschen Zeit, am falschen Ort ist, besteht grundsätzlich überall und ist Teil des generellen Lebensrisikos.
Wer jedoch in Köln eine Wohnung sucht, sollte einen Bogen um folgende Straßen machen:
Flemingstraße (Riehl), ungerade Nummern
Wikingerweg (Höhenhaus)
Kölnberg (Meschenich)
Karl-Marx-Allee (Chorweiler)
Gernsheimer Straße (Ostheim), gerade Hausnummern
Demo-Treff (Porz-Finkenberg)
Nicht, dass es dort wirklich gefährlich wäre, doch diese Straßen sind in Köln derart verrufen, dass man von dort quasi nicht mehr wegziehen kann, weil einen dann kein anderer Vermieter mehr nimmt. Allesamt sind soziale Brennpunkte.
In der Flemingstraße und im Wikingerweg, stehen heute noch Übergangsbauten, mit Gemeinschaftsbädern und Toiletten über dem Flur. Hier leben die Ärmsten der Armen.
Alles Andere sind Hochhaussiedlungen, die einmal als Arbeitersiedlungen geplant waren und heute gerne mit Begriffen, wie "Asibunker" oder "Asozialenschließfächer", betitelt werden.
Wie immer, bei derartigen Stereotypen, wird man den Menschen, die dort leben, damit nicht gerecht. Und was diese Hochhaussiedlungen angeht, liegen da die Probleme eher am zusammenpferchen hunderter Menschen, auf relativ engem Raum, so das keine gesunde Nachbarschaft mehr entsteht. Generell haben daher solche anonymen Bauten immer das Problem, sehr schnell zu verwahrlosen, wenn da, seitens des Eigentümers, nicht entsprechend darauf geachtet wird, dass das eben nicht passiert. Ich selbst, möchte in einem Hochhaus jedenfalls nie mehr wohnen.
Was zu Köln-Kalk gesagt wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Ich wohne direkt nebenan und mir ist derartiges noch nie aufgefallen. Köln Kalk ist jedoch der Kölner Stadtteil, mit der höchsten Arbeitslosenquote. Dafür können die Menschen dort jedoch nichts, wenn die dort ansässige Industrie eine Fabrik nach der Anderen schließt. Neue Arbeitsplötze, die dort dafür entstanden sind, brachten nicht die alten Arbeitnehmer zurück in Lohn und Brot, sondern bewirkten den Zuzug neuer Menschen.
In Kalk und auch in Buchforst und Mülheim, ist daher eine zunehmende Gentrifizierung spürbar, weil die Mieten in Köln, für niedrige Einkommen, immer unbezahlbarer werden. Das wiederum liegt an verfehlter Politik, sowohl auf kommunaler, Landes- und Bundesebene.