Hallo, mir kommt die Beschreibung Deiner Probleme bekannt vor.

Sich-alleine-fühlen scheint ein Problem zu sein, welches heute häufiger auftritt als früher. Schuld daran kann diese Corona-Krise sein und die vielen Darstellungen z.B. auf Instagram, wie „perfektes Leben“ sein sollte: 100.000 Freunde, dauernd Party, viel Geld.

Dabei ist das fast nirgends so. Wenn man heute einen Freund hat, auf den man sich verlassen kann, ist das toll! Fast alle Leute, dich ich kennengelernt habe, haben nicht mehr als 1-2 richtige Freunde. Und oft auch mal garkeinen. Ein paar Monate später dann wieder, und irgendwann wieder nicht…

Du schreibst, dass Du angemotzt wirst. Welche Motzkritik bekommst Du zu hören? Das Übliche? Schule, unordentlich, zu wenig Hilfe im Haushalt?

Das ist meist Teil des Trainingsprogramms, mit dem Eltern meinen, Dich gut auf das Leben später vorzubereiten. Könnte die Kritik berechtigt sein und hast Du schonmal ausprobiert, bei diesen Themen weniger Angriffsfläche anzubieten?

Wichtig ist auch der Umgang mit Kritik. Wenn man Kritik halbwegs sachlich besprechen kann, dann ist sie oft weniger gefühlsgeladen und trifft Dich weniger. Wenn Kritik schnell zu Zickenkrieg führt, wird es „Angemotze“. Und weil man sich dann nicht mehr zuhören will, sprechen Eltern das öfter an. Ich glaube, nur damit die Kritik auch gehört werden soll und nicht, weil Eltern wenig Wertschätzung zeigen wollen.

Es gibt aber Leute, die einem da zuhören. Das wären die derzeit viel überlasteten Psychologen, für deren Termine man lange warten muss. Aber die können mit Gefühlswelten oft ganz gut umgehen.
In Bayern zumindest gibt es dazu noch den „Sozialpsychatrischen Dienst der AWO“: Die Psychologen dort benötigen keine langen Wartezeiten, keine Krankenkassenkarte, keine Rechnung. Und die hören viele Probleme und hören Dir auch zu. Die gibts in jeder mittleren Stadt…

Ich wünsche Dir alles Gute!

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