Also um mal auch noch auf diese Frage einzugehen:
Für Pflege-Bahr gibt es in erster Linie zwei Zielgruppen: Junge Menschen (Weil die Förderungs-Quote wirklich hoch ist, wenn man unter dem Mindestbeitrag liegt) und kranke Menschen (Kontrahierungszwang: Die Versicherer dürfen die Anträge nicht ablehnen). Nimmt man diese beiden Gruppen zusammen, ergibt sich allerdings ein etwas seltsames Versichertenkollektiv, das nur noch mit wenigen weiteren "normalen" Versicherten durchmischt ist. Sei es wie es sei - für diese beiden Gruppen ist der Tarif eigentlich ganz gut!
Für alle anderen wäre die Überlegung, ob man eine "echte" Pflegetagegeldversicherung braucht - ich bin da hin und hergerissen! Einigen Vorrednern muss ich Recht geben: Man braucht nicht zwangsweise eine Pflegetagegeldversicherung, insbesondere wenn man einen 100%-Lückenschluss im Pflegefall absichern will wird es schnell sehr sehr teuer. Hat man aber "Mut zur Lücke", kann man auch mit wenig Beitrag eine bessere Situation im Pflegefall schaffen: Hier bin ich dann bei anderen Zielgruppe: Wer ein bisschen Vermögen (Rentenversicherung, Eigenheim) zusammen hat, ist das im Pflegefall aufgrund der hohen Kosten sehr schnell los - wenn dann noch Kinder da sind, die zur Kasse gebeten werden, entsteht gleich eine komische Situation, die oftmals als "Kinder haften für ihre Eltern" betitelt wird! Hier könnte es helfen, zumindest ein kleines Pflegetagegeld abzusichern, um einfach eine finanzielle Entlastung zu erzielen. Alternativ kann man auch nur Pflegestufe 3 absichern, um im "worst case" (z.B. auch nach schweren Erkrankungen oder Unfällen) finanziell auf der sicheren Seite zu sein.
Es gibt bei einigen Versicherern auch die Möglichkeit, nur den stationären Bereich abzusichern: Das macht natürlich für alle Sinn, die im Pflegefall sowieso lieber ins Pflegeheim gehen, um dort professionell betreut zu werden. Zielgruppe sind hier natürlich alle, die keine Angehörigen haben, die im Pflegefall helfen können, genau so wie Menschen, die sowieso zu Miete leben und sich die Mietkosten im Pflegefall sparen möchten. Auch hier gilt: Nur den stationären Bereich abzusichern ist mehr als deutlich günstiger als den Vollschutz auch im ambulanten Bereich.
Zusammenfassung: 100%-Absicherung nein, einfach überlegen, was für eine Situation eintreten könnte und wie man dagegen vorsorgt - das geht auch mit wenig Beitrag.
Noch ein paar Worte zu mir, wenn es erlaubt ist: Ich recherchiere das Thema Pflegetagegeld unter anderem für http://www.gutguenstigversichert.de/pflegetagegeldversicherung.html bereits seit 2006 und kenne die Probleme insbesondere bei der Frage nach der richtigen Absicherung. Eine Pauschallösung kann es niemals geben - aber zumindest einige der oben beschriebenen Fälle wiederholen sich regelmäßig und da kann man eigentlich auch für wenig Beitrag eine gute Absicherung erzielen.
Ich habe übrigens selbst (weil ich noch jung bin) nur eine Pflege-Bahr-Versicherung zum Mindestbeitrag mit maximaler Förderquote abgeschlossen.