Das ist sehr tricky, denn solange er nicht selbst oder andere in Gefahr bringt, kann man gegen sein Willen schon mal nichts machen. Macht ja dann auch keinen Sinn, außer für weitere Eskalationen zu sorgen. Die Frage wäre halt dann in wie weit er das einsieht, ein Problem zu haben, denn oftmals ist es ja eine enorme Grauzone, wo ein "echtes" Problem auch ein echtes Problem ist. Die Anführungszeichen kann man hier auch anders herum setzen, soll keine Wertung sein. Ein Freund von mir trinkt regelmäßig. Diese Freundschaft existiert nur, weil ich es akzeptiert habe. Hätte ich es nicht akzeptiert, wäre die Freundschaft schon längst am Ende. Dies würde ihn in eine noch tiefere Krise stürzen. Ob er jedoch nur aus der tiefsten Krise heraus findet, das weiß niemand, weil jeder "im Suff" anders drauf ist. Die einen werden erst mal lustig, die anderen aggressiv und so lösen sie am Ende wohl auch ihre Krisen. Es ist ein sehr schweres Thema, dem man sich gefühlvoll nähern muß. Druck und Anlehnung stürzen die Leute dann oft in eine noch größere Problematik und ein Teufelskreis beginnt. Ich schätze, meine Antwort ist keine große Hilfe, aber ich denke, ab und an mal ruhige und sachliche Gespräche könnten vielleicht ein Schritt in die richtige Richtung sein. Schnell wird man wohl nichts erreichen. Und die Gespräche am Besten "mittig" führen, d.h. weder im Suff noch kurz danach...
Da wir ein ähnliches Problem haben, hier die Rechtslage: Ihr habt nur dann ein RECHT auf Umgang, wenn das Verhältnis regelmäßig gepflegt wurde und Ihr einen regelmäßigen Umgang hattet. Soll heißen: falls Ihr die Enkel kaum oder nie gesehen habt, dann werdet Ihr es jetzt schwer haben mit dem Recht auf Umgang. Es geht aber auch anders herum: die Enkel selbst haben ein Recht auf ihre Großeltern. Wenn Ihr also es nicht einklagen könnt, dann könnten rein theoretisch die Kinder selbst dies fordern und die Mutter müßte dem nachgeben. Ich würde zu einer Familienberatungsstelle gehen und/oder zum Jugendamt, um sich da Beratung/Hilfe zu holen. Ich wünsche Euch alles Gute und vor allem mein herzliches Beileid für diesen schlimmen Verlust des eigenen Sohnes und Vaters der Kinder!
Wenn er ansonsten ein guter Papa ist, also wo man sagen würde, man spürt seine Liebe usw. und das schnelle Ausrasten, also die kurze Zündschnur, ist das einzige "echte" Problem, dann würde ich ihn in einem Moment der Ruhe oder wenn die Ausrasterei vorbei ist, ansprechen und sagen, daß Du es sehr ernst nimmst, was er sagt, aber daß Du mit dem schnellen Ausrasten nicht mehr so klar kommst. Vielleicht ist er empatisch genug, daß zu begreifen und Ihr findet ein "Zeichen", wo er mitten im "Abheben" merkt, Holla, hier raste ich evtl. zu früh aus. Dann kommt er vielleicht direkt runter und fängt nochmal "normal" an. Oder, wenn Ihr ansonsten wirklich eine gute Familie lebt, daß Du vieleicht versuchst, das als seine Macke anzunehmen. Trotzdem wie ich schon sagte, daß Ihr im Grunde beide daran arbeitet: Du, es nicht zu persönlich zu nehmen und er, evtl. im Ausrasten abgefangen zu werden. Suche ein ruhiges Gespräch.