Ist ein stationärer Klinikaufenthalt für mich sinnvoll?

Hey!

Also, ich habe seit ca einem Jahr Probleme mit meinem Essverhalten. Ich habe anorektische, bulimische und Binge-Eating Phasen... Das Problem hatte ich davor schon bemerkt und wollte mit Krafttraining dagegenanwirken. Durch das Training habe ich zugenommen, Massephase halt. Die Defiphase habe ich nie vollendet, da ich merkte, wie ich in meine ES reinrutschte. Also brach ich ab. Liege jetzt bei ca. 62 Kilo, bin 170 cm groß. Halt Normalgewicht. Aber diese Phasen rauben mir meine letzte Lebensfreude. Mal wiege ich 59 Kilo, bin total happy, dann wieder 64 Kilo und ich ritze mich. So geht das hin und her.

Ich bin bereits in ambulanter Therapie, ein mal die Woche ist das. Aber bis jetzt habe ich nicht das Gefühl, dass es was bringt. Das mit dem Ritzen habe ich gerade wieder ganz gut im Griff, nachdem ich vor einem Monat ausgetickt bin und nahezu meinen ganzen linken Unterarm aufgekratzt und zerschnitten hatte. Ich versuche es, wenn nicht für mich, dann wenigstens für meine Eltern hinzubekommen. Aber auch meine EDNOS, die von meiner Therapeutin als Anorexie eingetuft wurde, zerstört mich gerade komplett.

Schwimmen gehen? Der letzte Alptraum. Ich war glaube ich seit einem halben Jahr nicht mehr schwimmen und nun bekommen wir das auch noch bald im Unterricht. Na prost Mahlzeit! In der Öffenlichkeit essen? Never! Das ist echt das letzte, was ich machen kann. Ich fühle mich komplett beobachtet und wie ein Vielfraß in Form eines fetten Schweines. Geht einfach nicht.

Meine Therapeutin von der Diagnostik weiß, dass ich mit dem Gedanken spiele eine stationäre Klinik aufzusuchen. Meine Lehrerin auch, die sagt das ist kein Problem, ich soll mich auf mich fokussieren. Die von der Diagnoistik meinte, ich solle das auf jeden Fall mit meiner Therapeutin besprechen. Habe mich bis jetzt noch nicht getraut.

Meinen Eltern geht es auch dreckig. Meine Mutter kann seit 6 Monaten kaum schlafen und beide sind immer voller Sorge, wollen nichts falsch machen, machen aber unbewusst andauernd Sachen, die mich noch mehr fertig machen. Sie haben jetzt hinter meinem Rücken einen Elterntermin gemacht, ich bekam das durch Zufall mit. Habe mit ihnen darüber aber auch noch nicht geredet.

Erst am letzten Samstag habe ich mir ein drittes Ohrloch selber gestochen. Mit einer Pinnnadel. Um mich nicht zu ritzen. Ich wollte das eh schon immer haben. Fanden meine Eltern natürlich nicht so toll, aber viel haben sie dazu nicht gesagt. Ist ja jetzt eh zu spät.

Ich weiß nicht mehr weiter. Ich habe mich weder getraut mit meiner Therapeutin, noch mit meinen Eltern, zu sprechen. Und dann denke ich, geht es vielen mit einer ES viel schlimmer und es sei albern. Einige sind so stark im UGW, dass sie den Therapieplatz unbedingt brauchen. Ich bin im Normalgewicht und würde deren Platz quasi wegnehmen.

Was denkt ihr dazu? Und erst einmal RESPEKT, dass du das zuende gelesen hast! Danke dir :)

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Hallo liebe maschalotta, also erstmal finde ich es gut das du schon mal siehst das du ein solches Problem hast. Ich würde dir raten in eine Klinik zu gehen, da sie dir helfen und nur weil du im normalgewicht bist heißt es noch lange nicht das du die Klinik nicht brauchst. Nach dem was ich gelesen habe wäre die Klinik das einzig sinnvolle, also in meinen Augen. Eine solche Krankheit kann dein Leben sehr beeinflussen und es macht dich Stück für Stück kaputt. Umso eher du konsequent dagegen anstrebst, umso leichter wird es dir fallen wieder gesund zu werden.
Ich wünsche dir aufjedenfall eine Gute Besserung und ich hoffe du triffst für dich die richtige Entscheidung.
LG Svenja

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