Ich finde, dass das Thema, warum Menschen ihre sexuelle Orientierung hinterfragen oder ändern, oft tiefere Ursachen hat, als es auf den ersten Blick erscheint. Ein starkes Statement dazu ist, dass beide Geschlechter einen natürlichen Sexualtrieb und das Bedürfnis nach körperlicher Nähe haben. Wenn dieses Bedürfnis über längere Zeit unerfüllt bleibt, weil passende Partner fehlen oder wiederholte Enttäuschungen erlebt werden, kann dies Menschen dazu verleiten, alternative Wege zur Erfüllung zu suchen.
Manchmal wird der Wunsch, den eigenen sexuellen Bedürfnissen nachzugehen, als einfacher empfunden, als sich den tatsächlichen Problemen zu stellen, die möglicherweise im eigenen Charakter, in vergangenen Traumata oder negativen Beziehungsdynamiken liegen. Es ist eine bittere Realität, dass viele, anstatt sich mit diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen, den "einfacheren" Weg wählen, sich neu zu definieren oder anders zu orientieren, um die Leere zu füllen.
Daher ist es nicht nur eine Frage der Identität, sondern oft auch eine Konsequenz davon, dass tiefsitzende Bedürfnisse und Wünsche unerfüllt bleiben. Wer sich selbst nicht ehrlich reflektiert und stattdessen die Konfrontation mit eigenen Problemen vermeidet, wird möglicherweise immer wieder mit diesen Mustern kämpfen. In solchen Fällen kann der Schritt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wesentlich effektiver sein, um nachhaltige Zufriedenheit zu erreichen, als sich in den Verlockungen einer neuen Identität zu verlieren.