Wie habt ihr rausgefunden, dass ihr lesbisch/bi seid?

Hallo liebe Frauenwelt,

Mich würde interessieren wie ihr herausgefunden habt auf Frauen zu stehen, egal ob jetzt bi oder lesbisch. Ich hätte mich mein Leben lang als hetero gesehen, aber irgendwie hinterfrage ich das mittlerweile, weil sich immer mehr Sachen ansammeln, die ein bisschen dagegen sprechen, dass ich nur auf Männer stehe. Ich finde Männer manchmal sehr attraktiv aber ich habe es auch häufiger mit Frauen, nur das daraus nie was wird, weil wie soll es auch dazu kommen. Ich hatte in meiner Jugend einmal experimentell etwas mit einer Freundin und es war interessant, auch wenn ich in einem unglaublichen Zwiespalt mit Schuldgefühlen war, weil ich aus einer ehe konservativen Familie komme und mein gesamtes Umfeld eher traditionell orientiert ist und dann noch das ganze Religionsding. Damals hätte ich etwas mit ihr anfangen können, aber ich hatte zum Zeitpunkt keine Gefühle, vielleicht lag es aber auch meiner Angst davor, weil ich was wie es mein Leben verändern würde (Reaktion meines Umfeldes, Kinderwunsch etc.) jetzt denke ich mittlerweile, dass es vielleicht doch tiefgründiger war. Außerdem habe ich sehr viele komische Erfahrungen mit Männern gesammelt (unangenehme Interaktionen) weswegen ich nicht weiß ob es dazu beiträgt. Ich hatte mehr Dates als ich an einer Hand abzählen kann und ich hatte nie das Verlangen irgendjemanden zu berühren wie bei ihr. Aber vielleicht habe ich auch noch nicht den richtigen gefunden. Ich war auch Mal mit einem Typen in einer kurzen Beziehung aber die ging vorbei bevor ich mich überhaupt körperlich öffnen konnte. Wie war das bei euch? Wusstet ihr es von Anfang an oder kam es mit der Zeit? Berichtet gerne von euren Erfahrungen :)

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Ich finde, dass das Thema, warum Menschen ihre sexuelle Orientierung hinterfragen oder ändern, oft tiefere Ursachen hat, als es auf den ersten Blick erscheint. Ein starkes Statement dazu ist, dass beide Geschlechter einen natürlichen Sexualtrieb und das Bedürfnis nach körperlicher Nähe haben. Wenn dieses Bedürfnis über längere Zeit unerfüllt bleibt, weil passende Partner fehlen oder wiederholte Enttäuschungen erlebt werden, kann dies Menschen dazu verleiten, alternative Wege zur Erfüllung zu suchen.

Manchmal wird der Wunsch, den eigenen sexuellen Bedürfnissen nachzugehen, als einfacher empfunden, als sich den tatsächlichen Problemen zu stellen, die möglicherweise im eigenen Charakter, in vergangenen Traumata oder negativen Beziehungsdynamiken liegen. Es ist eine bittere Realität, dass viele, anstatt sich mit diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen, den "einfacheren" Weg wählen, sich neu zu definieren oder anders zu orientieren, um die Leere zu füllen.

Daher ist es nicht nur eine Frage der Identität, sondern oft auch eine Konsequenz davon, dass tiefsitzende Bedürfnisse und Wünsche unerfüllt bleiben. Wer sich selbst nicht ehrlich reflektiert und stattdessen die Konfrontation mit eigenen Problemen vermeidet, wird möglicherweise immer wieder mit diesen Mustern kämpfen. In solchen Fällen kann der Schritt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wesentlich effektiver sein, um nachhaltige Zufriedenheit zu erreichen, als sich in den Verlockungen einer neuen Identität zu verlieren.

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Meinung des Tages: Frauen "rein dienstlich" angefasst - ist Thomas Gottschalks Kritik an der Medienlandschaft gerechtfertigt?

Gerade die Älteren unter Euch werden die von Thomas Gottschalk moderierte Kult-Sendung "Wetten, dass..?" mit Sicherheit noch kennen. Der extravagante Moderator begrüßte im Zuge seiner beliebten Wett-Sendung so ziemlich alle denkbaren Stars & Sternchen aus der internationalen Musik-, Film- und Modeindustrie.

Doch seit seinem Aus bei "Wetten, dass..?" wird Gottschalk immer häufiger Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Zahlreiche Aussagen offenbaren, dass der Ex-Showmaster Probleme damit hat, sich gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen.

Unangebrachte Körpernähe

Aktuell werden im Netz ältere Youtube-Clips diskutiert, die Gottschalk zeigen, wie er sich seinen weiblichen Gästen gegenüber unangenehm näherte; so berührte er häufig das Knie / Bein seiner weibliche Gäste oder äußerte sich sexistisch. Beim Ex-Spice-Girl Emma Bunton z.B., die ein Kleid mit offenem Rücken in einer Folge trug, wünschte er sich, dass sie das Kleid andersrum getragen hätte.

In alten Zeiten gefangen

In einem neueren Interview rechtfertigte Gottschalk sein früheres Verhalten damit, dass er Frauen im Zuge seiner Sendung ausschließlich "rein dienstlich" angefasst hätte. Zudem sagte er, aus Angst vor möglichen "Me Too"-Debatten heute keinen Aufzug mehr mit einer Frau alleine betreten zu wollen.

Sein Ende bei "Wetten, dass..?" begründete er ferner mit dem Sachverhalt, dass er sich mit der politischen Korrektheit der heutigen Zeit schwer tue. Der für seine direkte und humorvolle Art bekannte Gottschalk beklagte, heute oftmals vor dem Reden erst einmal nachdenken zu müssen, was ihm durchaus schwer falle.

Schauspielerin Natalia Wörner zeigte sich beim "Kölner Treff" irritiert und problematisierte in Richtung Gottschalk, dass viele Schwierigkeiten damit hätten, gesellschaftliche Entwicklungen zu akzeptieren und eigene kritische Verhaltensweisen zu reflektieren.

Unsere Fragen an Euch:

  • Ist Gottschalks Kritik an der heutigen politischen Korrektheit nachvollziehbar oder liegt das Problem eher bei ihm?
  • Sind wir als Gesellschaft zu sensibel / empfindlich geworden oder wird respektvoller / angemessener Umgang heute eher zurecht eingefordert?
  • Darf man Prominente heute für Handlungen verurteilen, die in einer anderen Zeit mit anderen Werten stattfanden?
  • Welche Rolle spielt die Medienlandschaft bei der Formung von gesellschaftlichen Normen und wie soll diese sich verhalten, wenn frühere Inhalte nicht mehr zeitgemäß sind?

Wir freuen uns auf Eure Diskussionsbeiträge.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Ich sehe die aktuelle Diskussion um Thomas Gottschalk als deutlichen Ausdruck der veränderten Machtverhältnisse und moralischen Vorstellungen in der Gesellschaft. Die Tatsache, dass „wegen Frauen immer öfter feministische Diskussionen auftreten“, führt zu einer enormen Sensibilisierung in der Öffentlichkeit, die oft das Maß verliert. Gottschalks Kritik richtet sich gegen eine Medienlandschaft, die diese Entwicklungen nicht nur akzeptiert, sondern oft sogar anheizt. Der mediale Druck ist derart stark, dass Gottschalk zugibt, „heute keinen Aufzug mehr mit einer Frau alleine betreten zu wollen“, weil er fürchtet, missverstanden zu werden. Diese Aussage spiegelt wider, dass Männer oft in ständiger Vorsicht agieren müssen, um nicht ungewollt ins Zentrum einer Kontroverse zu geraten.

Gottschalks Reaktion zeigt klar: Die übersteigerte Sensibilisierung führt zu einem Klima, in dem selbst die harmloseste Berührung sofort unter Verdacht gestellt wird. Der Anspruch, stets „politisch korrekt“ zu sein, erstickt nicht nur Spontaneität, sondern beeinträchtigt die natürliche Art der Kommunikation zwischen den Geschlechtern. Medien und Feministinnen schieben Männer immer wieder in eine Defensive, die jegliche Natürlichkeit im Umgang mit Frauen erstickt. Ein Zitat von ihm, „Frauen rein dienstlich angefasst“, wirkt heute provozierend, doch es zeigt, wie absurd es ist, dass ein Mann sich für diese Handlungen rechtfertigen muss, die damals von niemandem infrage gestellt wurden. Diese übertriebene Sensibilisierung bringt keine echten Fortschritte; sie erzeugt eine Distanz und Misstrauen, das früher nicht existierte.

Frauen haben heutzutage einen enormen Einfluss auf die gesellschaftlichen Standards. Doch diese Macht birgt auch die Gefahr, dass eine „gesellschaftliche Schieflage“ entsteht, in der jede Handlung oder jedes Wort sofort unter feministischen und LGBT-bezogenen Moralvorstellungen gewertet wird. Gottschalk stellt fest, dass wir in einer Zeit leben, in der Menschen sich „geistige Kapriolen“ abverlangen, um bloß nicht in den Verdacht zu geraten, etwas Falsches zu sagen oder zu tun. Dies ist nicht nur ein persönliches Problem Gottschalks; es ist das Abbild einer Gesellschaft, die aus übertriebener Vorsicht sich selbst einschränkt und damit die Freiheit opfert, die sie eigentlich verteidigen will.

Die Diskussion zeigt letztlich, dass zu viel Macht auf einer Seite, sei es in feministischen oder LGBT-Fragen, eine gesunde Dynamik zwischen den Geschlechtern gefährdet und uns zu einem Punkt führt, an dem „natürliches Verhalten“ als überholt gilt. Gottschalks Kritik ist somit mehr als gerechtfertigt; sie ist ein Weckruf für eine Gesellschaft, die sich entscheiden muss, ob sie Menschen zu übertriebenem Gehorsam und Kontrolle über jede Geste erziehen will oder ob sie das Vertrauen und die Freiheit der Begegnung wieder zulässt.

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Meinung des Tages: Neuer Zufriedenheitsbericht für Deutschland veröffentlicht - wie zufrieden seid Ihr aktuell?

Wie zufrieden sind wir Deutschen? Das versuchte das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung jüngst herauszufinden. Insgesamt hat sich die Stimmung im Vergleich zu den Vorjahren verbessert. Allerdings mit einigen Unterschieden...

Datenbasis

Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) beschäftigte sich in seinem aktuellen "Monitor Wohlbefinden" mit der Frage danach, wie zufrieden die Menschen in Deutschland derzeit sind. Hierfür lagen Befragungs-Daten von mehr als 30.000 Menschen zwischen 18 und 49 Jahren vor. Für Aussagen von Menschen ab 50 Jahren analysierte das BiB 4.500 Befragungs-Daten, die zwischen November 2021 und September 2022 erhoben worden sind.

Ergebnisse

Die Befragten sollten Ihre Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 0 bis 10 angeben. Während der Wert der Zufriedenheit Anfang 2021 noch bei 6,7 lag, stieg er im Jahr darauf auf 7,2. Ende 2022 wiederum sank er auf 6,9. Experten vermuten, dass der Abfall mit dem Ukrainekrieg und dessen ungewissen Ausgang zusammenhing.

Zentrale Ergebnisse: Die allgemeine Lebenszufriedenheit hängt stark vom jeweiligen Wohnort ab. Weiterhin sind die Unterschiede zwischen West und Ost bei den 18- bis 49-Jährigen weniger stark ausgeprägt als bei der Generation ab 50.

Laut Bericht sind die Leute in Rheinland-Pfalz, Bremen, Schleswig-Holstein und Brandenburg am zufriedensten. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt sowie das Saarland. Teilt man das Land in vier Großregionen, sind Nord, Ost, West und Süd in etwa vergleichbar zufrieden. Im Norden und Osten allerdings sind die Menschen jedoch tendenziell weniger zufrieden als jene im Süden oder Westen.

Einflussfaktoren

Überraschenderweise zeigt die Analyse, dass es bei der Zufriedenheit zwischen Menschen in Städten und auf dem Land kaum unterschiede gibt. Jedoch ist die Heterogenität auf dem Land größer; hier finden sich Gegenden mit der sowohl höchsten als auch niedrigsten Lebenszufriedenheit.

Ein gewichtiger Faktor für das Wohlbefinden wäre das Thema regionale Benachteiligung: Regionen mit niedrigem Einkommen, hoher Arbeitslosenquote und geringen Steuereinnahmen weisen eine niedrigere Lebenszufriedenheit auf. Das trifft insbesondere auf ostdeutsche Bundesländer und das Saarland zu.

In den Großstädten spielen vor allem Umweltfaktoren wie Luftqualität und das Vorhandensein von Parks und Grünflächen eine große Rolle. Je mehr Parkanlagen vorhanden sind, desto höher die Zufriedenheit. Wobei hier selbstverständlich auch finanzielle Gründe eine Rolle spielen, da Viertel mit vielen Grünanlagen tendenziell teurer sind.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie zufrieden seid Ihr auf einer Skala von 0 bis 10 aktuell?
  • Welche Faktoren sind für Euch persönlich für das Thema Zufriedenheit ausschlaggebend?
  • Wie hat sich Eure Zufriedenheit die letzten Jahre über verändert? Gab es hier größere Unterschiede und falls ja, weshalb?
  • Denkt Ihr, dass das Leben auf dem Land grundsätzlich schöner als das in der Stadt ist?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

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Ich bin eher unzufrieden, da...

Ich habe die deutsche Staatsbürgerschaft und etliche Jahre in Deutschland gelebt. Meine Kindheit war schön, trotz eines schwierigen Stiefvaters und der ständigen Anfeindungen einiger Kinder in der Schule. Deutschland ist ein wunderschönes Land, aber dabei bleibt es auch. Seit der Einführung des Euro geht alles nur noch bergab. Die Deutsche Mark stand für Wohlstand und Stabilität, der Euro hat alles kaputtgemacht.

Was mich am meisten stört, sind die Menschen, die hier leben und sich nicht integrieren wollen. Sie beklagen sich über Deutschland, verfluchen es, halten sich an keine Regeln und missachten das Grundgesetz. Heute tun die Politiker es ihnen gleich. Ich habe gehandelt und bin gegangen. Ich wollte dieses Spiel nicht länger mitmachen.

Ja, ich habe meine Ausbildung in Deutschland gemacht. Danke dafür, aber wofür eigentlich? Eine reine Zeitverschwendung. Früher hieß es, eine Ausbildung in Deutschland sei weltweit anerkannt und wertgeschätzt. Diese Zeiten sind vorbei. Eine deutsche Ausbildung ist außerhalb Deutschlands nichts wert, weder in Polen noch irgendwo in Europa und schon gar nicht in den Emiraten. Trotzdem verdiene ich heute das Dreifache, nicht wegen der Ausbildung, sondern weil ich die Sprache gelernt habe. Die deutsche Sprache bringt mehr Geld als irgendeine deutsche Ausbildung, die in Deutschland selbst unter Wert verkauft wird.

Ich habe Deutschland verlassen, weil ich es satt hatte, dass unsere Kinder nicht einmal zu Geburtstagen eingeladen wurden, nur weil wir als "Ausländer" galten, und zwar selbst in einem positiven Sinne. Mit der heutigen Politik kann ich nur sagen: Ich bin mir selbst dankbar, dass ich diesen Schritt nach über 20 Jahren gemacht habe. Köln bleibt in meinem Herzen, wunderschöne Zeiten, wunderschöne Stadt, genauso wie Bergisch Gladbach, aber alles andere ist nicht mehr das, was es einmal war.

Jott, schenk dä Köpp Hätz un Verstand, die et brauchen!

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