Hallo Leute,
danke vorab für jeden der versucht zu helfen.
Ich bin männlich, 26 und seit 3 Jahren aus dem Elternhaus raus. Wohne mit Freundin und Hund.
Mein Vater ist aus dem Balkan und hat seinen Vater verloren als er 12 war.
Nun mein Problem.:
Mein Vater und ich hatten stets eine gute Beziehung. Mir fällt jedoch seit 1-2 Jahren auf, wie emotional unausgeglichen, irrational und unaufgeschlossen er ist.
Ich denke es war schon immer so, aber mit dem alter begreiffe und realisiere ich es deutlicher als damals (?).
Seit einem heftigen Streit von vor 2-3 Monaten habe ich viele Tage an denen ich Bauchweh bekomme, sobald ich an ihn denke. Ich wollte nicht das meine ganze Familie zu besuch kommt, da dies meinen neuen Hund stressen würde und habe daher um verständnis gebeten und gefragt ob wir den Besuch aufteilen können.
Er ist daraufhin ausgerastet und beleidigt mich und meinen Hund auf tiefste. Er wird nicht handgreiflich, aber die Worte hinterlassen Narben. Er entschuldigte sich einige Minuten darauf, aber es für mich fühlt es sich noch heute wie ein vertrauensbruch an.
Von solchen übertriebenen Reaktionen gibt es sehr viele.
Ich denke ich bin durch die Jahre und die Realisierung geprägt und habe nun Angstgefühle und trenne mich emotional von ihm ab. Leider.
Das könnte ich noch verarbeiten und einfach für eine Zeit auf Abstand bleiben, aber leider besteht meine Familie auf wöchentliche Besuche etc.
Ich habe jede Woche wieder aufs neue Bauchweh, dass es vlt wieder eskalieren könnte und dieses mal meine Freundin nebendran sitzt. Eventuell sogar sie seine 5 min abbekommt.
Ich habe das ganze auch offen und ehrlich angesprochen. Es tut ihm leid und versichert mir besserung. Leider vergisst er sich aber selbst, sobald ihm etwas nicht passt. Er wird dann immer so schnell sehr dominant und ernst. Sehr unangenehm.
Noch mal ansprechen? Ja vielleicht...
Oder gibt es andere Lösungen? Vielleicht ist er auch geprägt durch den Verlust seines Vaters und er wurde nicht gut genug erzogen. Er ist in Armut und Krieg aufgewachsen. Dafür muss ich vielleicht mehr Verständnis zeigen und einfach solche Ausbrüche nicht so ernst nehmen?
Er war/ist auch depressiv gewesen. Die Therapeutin meinte vor Jahren, dass dies an seiner Kindheit liegt. Er hat aber abgebrochen, da ihm 1-2 Sachen nicht gefallen haben. Also auch hier: Irrational übertrieben reagiert.
Hat jemand Erfahrung mit ähnlicher Situation?
Ich kenne den Ausweg nicht und denke eben, dass erneutes Ansprechen nur kurzfristig hilft und es beim nächsten etwas würzigerem Gespräch wieder in alte Bahnen verläuft.
Danke wer das alles gelesen hat. !
VG