Hallo, ich bin so enttäuscht von meinem Freund. Vor ca sechs Wochen ist mein Vater verstorben. Es kam, trotz Krankheit, sehr plötzlich, dass sich sein Zustand so dramatisch verschlechterte, dass wir hinterher die Entscheidung treffen mussten, ob die Geräte abgestellt werden. Diese Entscheidung blieb letztendlich an mir hängen, weil meine Mutter nicht dazu in der Lage war. Mir geht es sehr schlecht, ich habe zwar immer wieder Phasen, an denen es mir besser geht; aber ich habe mich ziemlich abgeschottet und bin in tiefer Trauer. Mein freund kann damit überhaupt nicht umgehen. Er hatte sich die ersten vier Wochen nach dem Tod meines Vaters nicht sehen lassen, weil er mich "in ruhe lassen wollte". Er hat mir zwar anfangs zugehört, wenn ich ihm mein Herz ausgeschüttet habe, aber mittlerweile ist er genervt. Er sagte gestern zu mir, dass ich mich langsam damit abfinden muss und das er es auch nicht mehr hören könnte, es würde ihn zu sehr belasten. Ich war sprachlos. Ich fühle mich völlig im Stich gelassen. Ich kann doch nicht auf Knopfdruck meine Trauer ausschalten und zur Tagesordnung übergehen. Habt ihr so etwas schon erlebt, dass sich der Partner in so einer Situation sich dermassen zurückzieht?