Ich finde es super, dass ihr euch mit deinem Ehemann gut verstehen könnt. Dass du auch verzweifelst, ist ganz normal, denn man fühlt sich nie sicher, wenn man nie keine direkten und festen Antworten kriegt. Ich bin ein Muslim und hatte wirklich mal eine Zeit wo ich das erlebt habe. Doch Recherche macht den Meister.
Ich möchte zuerst deine Fragen beantworten, und dann noch was Zusätzliches sagen.
Also zuallererst ist die Scharia kein extremes Rechtssystem. Du kannst dir das so etwa vorstellen, dass es Regeln hat, die der Gesellschaft dienen. Islam ist eine Religion der Gemeinsamkeit, nicht der Individualität. Beispielsweise wird bei der Scharia verboten, Steuern zu zahlen, stattdessen musst du 2.5 Prozent deines Gesamteinkommens an den Staat zahlen, der es an Arme weitergibt. Oder dass bei Diebstahl das Handgelenk abgeschnitten wird, dient nur dazu, dass solche Vorfälle nie passieren. Wenn man sich die Statistiken bei Staatenansieht, als der Islam als richtige Staatsreligion mal angenommen wurde (so ca. 800 n. Chr.), kann man sehen, dass solche Vorfälle nie passiert sind. Heutzutage soll es in Saudi Arabien so sein, dass man einfach das Geschäft einfach offen gelassen nach Hause gehen kann ohne Angst zu haben, dass man Angst hat beraubt zu werden.
Ein anderer Punkt ist, dass der "Staatsführer" fast genauso wie in der Demokratie vom Volk gewählt wird. Einziger Unterschied ist, dass Personen, die unter den Menschen am meisten über Wissen besaßen (200-300 Leute) zusammen jemanden gewählt haben, mit dem sie dann zusammen Entschedungen getroffen haben. Wenn man bedenkt, dass es sowas schon vor 1500 Jahren hatte, wo es in Europa absolute Monarchien herrschten, denke ich, dass die Scharia ganz modern ist.
Zu deinen Anmerkungen kann ich sagen, dass sie übertrieben sind, weil sowohl Männer Rechte auf Frauen haben und auch ANDERSRUM, was in den Medien verschwiegen wird. Die meisten Regeln stellen ein Maximum dar und niemand darf dir einfach aus Langeweile auch nur deine Haare anrühren. Es ist ein Nimm-Gib Prinzip, das dem Zugunste der Gesellschaft ist.
Und zu deiner Frage, dass man Ungläubige vernichten soll, kann ich dir garantieren, dass man immer Hintergrundinformationen braucht, wenn man sich Zitate ansieht. Der Zitat aus dem Kuran, den du gezeigt hast, ist explizit an die gerichtet, die Prophet Muhammed töten wollten und mit ihm Krieg führten.
Beispielsweise hat Prophet Muhammed mal eine alte Jüdin gesehen und ihr gefragt, wieso sie nicht Muslimin geworden ist. Hat es dann danach die nächsten Tage so bereut, dass er jemanden unter Druck gesetzt zu haben, weil sie keine Muslimin ist. Es ist strengstens verboten, jemanden zum Islam zu zwingen. Es ist einer der größten Fehler und Sünden machen kann und ist gegen die Würde des Menschen nach Islam.
Und zuletzt möchte ich dir sagen, dass es im Kuran fast dreimal mehr Gebote und positive Sachen angesprochen werden als Verbote. Lass dich nicht von Zitaten irritieren, von denen du die Backstory nicht kennst. Der Kuran wurde so gesandt, dass die "Ayet", also jedes einzelne Satz immer je nach Situation gesandt wurden.
Hoffentlich konnte ich dir mit meinem Wissenstand weiterhelfen. Sag doch mal Bescheid wenn di noch was wissen willst.
Mfg