Moin,

das die Autobahn nachts laute zu hören sind und auch Lärmschutzmaßnahmen in weiterer Entfernung ihre Wirkung verfehlen liegt an mehreren Ursachen:

Eine der bei Schall wenig untersuchten Ursache liegt an den Höhenluftschichten, der D und der E-Luftschicht der Ionosphäre (D- und E-Layer). Auch wenn man diese nicht sehen kann, sind Luftschichten relativ stabil in ihren Eigenschaften.

Die D-Luftschicht absorbiert lange Wellen und die E-Luftschicht reflektiert sie - ganz einfach ausgedrückt. Die Die D-Luftschicht gibt es nur auf der Sonnenseite der Erde. Die baut sich nach Sonnenuntergang innerhalb von Minuten ab und bei Sonnenaufgang langsam wieder aufgebaut wird und somit ist die dämpfende Wirkung nach Sonnenuntergang bis in den Morgenstunden weg.

Bei Schall gibt es sogut wie keine wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dafür aber zu der Langwelle, die als elektromagnetische Welle frequenzmäßig kurz oberhalb von Ultraschall beginnt (ca 30kHz).
Eigene Beobachtungen zeigen, dass es hier einen Zusammenhang geben muss, da die hiesige in ca. 1,5km vorbeilaufende A7 nach Sonnenuntergang und besonders morgens deutlich zu hören ist, während man diese tagsüber so gut wie nicht hört. Dieser Effekt ist auch bei völliger Windstille am Boden zu beobachten. Besonders am Einfelder See am östlichen Ufer ist dieser Effekt deutlich wahrnehmbar.

Da Schall anders als die elektromagnetische Wellen Luft als Medium hat, spielt sicherlich auch noch der C-Layer eine entscheidene Rolle bei der Ausbreitung von Autobahnlärm. Diese beginnt oberhalb der Bewuchsgrenze und ist für die Windkraft entscheidend, da hier ein konstanterer Wind aus SW bis W weht. Dieses Phänomenen, auch mit den Scherwinden zum B-Layer ist wiederum bei Windkraftanlagen gut untersucht.
Aus eigenen Beobachtungen und auch Gesprächen weiß ich, dass die A7 westlich von ihr oft nicht wahrgenommen wird, während diese östlich gut zu hören ist.

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