Kann mir jemand einfach mal zuhören bitte?

Guten Abend.Ich weiss, dass diese Frage sehr ungewöhnlich ist, bitte aber um ernste und ehrliche Antworten.In meinem(M,16) Leben geht momentan viel schief.Vor 6 Wochen ist meine Mutter an Krebs verstorben,ich kann es immernoch nicht begreifen.Vor 3 Jahren ist sie erkrankt, hat sich tapfer durch 7 Chemos und 18 weitere Behandlungen gekämpft, um am Ende trotz "Heilung" wieder zu erkranken und zu sterben.

Wir hatten eine besondere Beziehung zueinander, schon immer, seit der Trennung meines Vaters vor 11 Jahren.Ich habe sie über 2 Jahre lang leiden sehen mit einem Ziel: New York.Es war immer ihr großes Ziel,ihr Traum!!!! Sie war der beste Mensch,ein Engel,eine Heldin.Meine Heldin.Wir sind uns so ähnlich,haben viel Zeit miteinander verbracht,viel mehr als mit meinen Freunden.

Sie hat mich bei allem unterstützt und trotz nicht dem meisten Geld mir alles gegeben,was in ihrer Macht stand.Ich habe vor mir liegen unsere ganzen,ca 15 Kinokarten,die sie immer gesammelt hat,damit die Erinnerung nie erlischt.Es war so schön,wie sie mir immer beim PC spielen zugeguckt hat,mit mir Shoppen war,oder mich getröstet hat.Es ging alles so schnell.Ich saß stundenlang abends an ihrem Bett,habe ihr beim Schlafen zugeguckt.

Mein Ziel war und ist es immer,meine Mama stolz zu machen.Hätte ich diesen Gedanken nicht im Kopf und wäre ich nicht so stark,hätte ich mir schon das Leben genommen.Ich weiss,dass sie auf mich herabschaut und ich denke oft an die Zeit zurück.Wie ich von der Schule kam und sie am voller Freude am Kochen war,wie sie mich jeden morgen zur Bushaltestelle gefahren hat,wie stolz sie war,wenn ich mit meinen Zeugnissen nach Hause kam.

Ich tue alles nur für sie.Ich wollte schon immer die Welt verändern,doch weiss nicht wie.Ich bewundere sie für alle ihre Taten und Eigenschaften,für ihre Großzügigkeit und ihren Mut.Sie hatte eine harte Kindheit und nach der Trennung mit meinem Papa nie eine weitere Liebe gefunden.Es tut alles so weh.Wenigstens konnte sie noch die Tattoos sehen,die ich mir 2 Tage vor ihrem Tod stechen lassen habe.Ihr Geburtsdatum und ein Unendlichkeitssymbol and Handgelenk und Arm.

Ich werde diesen Moment nie vergessen,wie sie im Krankenbett lag,es sah,aber vor Kraftmangel nichts sagen konnte.Sie hat genickt und voller Stolz erfüllt mich angeschaut.Es war der sowohl schönste als auch total traurigste Moment meines noch so kurzen Lebens.Viele meiner Bekannten sagen, ich sei in diesen 3 Jahren erwachsen geworden.

Es stimmt.Ich denke oft an den Sinn des Lebens und an meine Bestimmung und meinen Platz in der Gesellschaft.Ich habe sehr gerne Basketball gespielt,6 Jahre lang.Ich erinnere mich an den Tag,an dem Mama mir mir zum Platz gekommen ist,trotz Schmerzen,um mir zuzuschauen.Seid jenem Tag vor 6 Wochen war ich nicht mehr beim Training.

Es hängen zu viele Erinnerungen an zu viele Orte und Dinge.Ich wollte es einfach mal gesagt haben.Ich wünsche euch allen viel Gesundheit und viel Kraft im Leben.LG René

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Hey. Erstmal tut mir das sehr Leid für dich. Ich weiß wie es ist jemanden zu verlieren, vor gar nicht mal so langer Zeit verlor' ich auch meinen Papa wegen Krebs. Die Zeit war für mich auch sehr schwer. Meine Eltern hatten sich schon getrennt als ich noch kleiner war, so ca. 6 Jahre. Von da an sah ich meinen Papa immer weniger. Als wir dann auch schließlich umgezogen sind und uns mehr als 400 Kilometer trennten, traf' ich ihn so gut wie gar nicht mehr. Vor einem Jahr in den Sommerferien, als ich meinen Papa so gut wie 7 Jahre nicht mehr gesehen hatte, erfuhr' ich plötzlich dass er wieder Krebs hatte. Ein paar Jahre davor wurde bei ihm schonmal Krebs diagnostiziert. Jedoch hieß es nach ein paar Behandlungen und Operationen dass alles wieder ok seie. Naja, und in dem letzten Jahr war es dann noch schlimmer. Es hieß es ist nicht sicher wie lange er noch lebt, aber viele Tage werden es nicht mehr sein, der Krebs war nicht mehr heilbar. Als ich ihn dann schließlich im Krankenhaus besuchte, ihn das erste Mal nach guten 7 Jahren wieder sah, war das einerseits Freude und Trauer gleichzeitig. Zu sehen wie es ihm ging, er konnte nicht mehr richtig sprechen, er hat mich nur die ganze Zeit angelacht als wollte er so viel erzählen aber er könne nicht. Das tat mir so weh. Und ein zwei Wochen später starb er.

Ich weiß wie du dich fühlst, ich habe fast das gleiche auch schon einmal mit einem geliebten Menschen durchgemacht. Aber denk dran, das Leben geht weiter. Nach jedem Tief kommt ein Hoch. Zu dem Zeitpunkt wollte ich all dies auch nicht glauben. Ich weiß dass ich nicht wirklich eine große Hilfe für dich bin, aber ich wollte dir damit zeigen dass du nicht alleine bist. Dass es viele Menschen gibt die ähnliche Schicksalsschläge hatten. Dass es Leute gibt die dies nachvollziehen können, die dich verstehen. 

Mittlerweile komme ich gut damit zurecht. Ich weiß dass es ihm nun besser geht, es tat weh ihn so leiden zu sehen. Und ich glaube fest daran dass du dies auch irgendwann schaffen wirst, auch wenn es seine Zeit braucht. Und solche Leute wie du sind starke Menschen. Solche Leute werden später noch viel Erfolg im Leben haben. Das wünsche ich dir ebenso. Viel Kraft in dieser Zeit und Gesundheit. 

Liebe Grüße.

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