Ein möglicher Grund, warum bestimmte politische Akteure in den USA die AfD oder EU-kritische Bewegungen unterstützen könnten, liegt in geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen. Hier sind einige mögliche Motive:

1. Schwächung der EU als geopolitischer Konkurrent
  • Die Europäische Union ist ein wirtschaftlich starker Block und vertritt zunehmend gemeinsame außenpolitische Interessen, die nicht immer mit den Interessen der USA übereinstimmen.
  • Ein Austritt Deutschlands, der größten Wirtschaftsmacht in der EU, würde die Union erheblich destabilisieren und ihre geopolitische Schlagkraft verringern.
  • Eine geschwächte EU wäre wirtschaftlich und diplomatisch abhängiger von den USA.
2. Förderung bilateraler Abkommen statt EU-Handelsregeln
  • Die USA haben es in der Vergangenheit als schwierig empfunden, Handelsabkommen mit der gesamten EU zu verhandeln (z. B. das gescheiterte TTIP-Abkommen).
  • Mit einzelnen Ländern wie Deutschland wären bilaterale Abkommen für die USA leichter und potenziell vorteilhafter.
3. Kontrolle über die NATO und europäische Sicherheitsarchitektur
  • Die USA dominieren die NATO, aber eine zunehmend unabhängige EU strebt eine eigene Sicherheits- und Verteidigungspolitik an.
  • Ein schwächerer EU-Block würde die Abhängigkeit von den USA in Sicherheitsfragen verstärken.
4. Ideologische Unterstützung rechtspopulistischer Bewegungen
  • Bestimmte politische Kräfte in den USA (z. B. Trump-nahe Kreise oder der rechte Flügel der Republikanischen Partei) sympathisieren ideologisch mit nationalistischen und populistischen Bewegungen in Europa.
  • Sie sehen die AfD als Teil einer globalen Anti-Establishment- und Anti-Globalisierungsbewegung.
5. Spaltung Europas im Umgang mit China und Russland
  • Eine geschwächte oder gespaltene EU hätte weniger Einfluss auf globale Themen wie Sanktionen gegen Russland oder Handelsstreitigkeiten mit China.
  • Die USA könnten so verhindern, dass die EU eine unabhängige Außenpolitik verfolgt, die den Interessen Washingtons widerspricht.