Hallo, mein Freund und ich haben uns 2023 kennengelernt und sofort ineinander verliebt. Wir hatten beide das Gefühl, unseren Seelenpartner gefunden zu haben.

Allerdings hat mein Freund Anfang 2023 plötzlich seine Frau verloren (Herzinfarkt), mit der er seit 30 Jahren zusammen und fast 25 Jahre verheiratet war. Sie haben einen gemeinsamen Sohn (mittlerweile 23) und nach der Aussage meines Freundes war sie ebenfalls seine Seelenverwandte.

Ich bin dann 2024 zu ihm gezogen (war mein Wunsch) in das Haus, was er und seine Frau gekauft und eingerichtet haben.

Sein Sohn (mit dem ich mich gut verstehe) ist bereits 2023 ausgezogen.

Mein Freund hatte vor meinem Einzug ein neues Bett gekauft und die meisten Sachen seiner Frau aussortiert.

Als ich dann einzog, hab ich nur ein paar Bilder und Deko mitgebracht, den Rest haben wir gelassen. Das war für mich bis vor kurzem auch okay, aber seit ihrem zweiten Todestag im Februar plagen mich Selbstzweifel, ob er mich genauso liebt und überall, wo ich durchs Haus gehe, sehe ich seine verstorbene Frau.

Es belastet mich, wenn Briefe ankommen, die noch an beide adressiert sind. Oder wenn er von ihren gemeinsamen Urlauben erzählt. Wenn ich höre, dass er 1-2 die Woche zum Friedhof fährt. Wenn er ihre Fotos im Handy als Favorit gespeichert hat (nein, ich schaue nicht heimlich in sein Handy, das hat er mir von sich aus gezeigt). Ich kann es kaum aushalten, dass er ihr Gesicht auf seinen linken Unterarm tätowiert hat und mag ihn dort nicht mehr berühren.
Ich fühle mich ganz schrecklich, dass ich solche Gedanken habe, und habe deswegen starke Kopfschmerzen.

Aber ich weiß einfach nicht, wie ich damit klarkommen soll.

Ich liebe diesen Menschen so sehr und er verhält sich mir gegenüber total verständnisvoll. Er sagt, dass ich mich nicht mit seiner Frau vergleichen soll, weil er es auch nicht macht. Und ich bin für ihn nicht nur die Nummer zwei.

Trotzdem fühle ich mich so schlecht und bin echt verzweifelt, weil ich die Zeit mit ihm nicht mehr genießen kann.

Vielleicht habt ihr ja einen Tipp, wie ich das in den Griff bekomme. Ich bin für alle Vorschläge dankbar.

Ich bitte nur darum, hier keine Vorwürfe gegen mich zu äußern, wieso ich nur so denken kann, obwohl der arme Mann seine Frau verloren hat.
Diese Vorwürfe mache ich mir selbst schon genug.