Wo meldet man möglichst anonym einen Verstoß gegen die Gefahrenstoffverordnung seines Arbeitgebers, ohne direkt Anzeige zu erstatten?

Ein Bekannter von mir hat einen Mini-Job angenommen in einer ziemlich kleinen GbR, wo er unter anderem mit einem chemischen Stoff arbeiten sollte (was er auch tat). Später dann habe ich recherchiert, was es mit dieser Chemikalie auf sich hat und bin, gelinde gesagt, ein bisschen bleich geworden, da ich von meinem Bekannten wusste, wie sein Arbeitsplatz und seine Arbeitskleidung aussahen.

Es stellte sich heraus, dass nur in gut belüfteten Räumen, Atemschutzmaske und dicken, speziellen Handschuhen mit diesem Stoff gearbeitet werden darf und jeglicher Hautkontakt zu vermeiden ist. Außerdem entstand am Arbeitsplatz eine massive (!) Feinstaubbildung durch diesen Stoff, die - wie ich heraus fand - zu erhöhrter Explosionsgefahr beiträgt, sowie bei Einatmung schädlich für die Gesundheit ist.

  1. es erfolgte seitens des Arbeitgebers zwar eine mündliche Erwähnung darüber, dass Hautkontakt vermieden werden solle, jedoch wurde keine angemessene Arbeitskleidung zur Verfügung gestellt. Dass eine Atemschutzmaske und dicke Handschuhe, die den gesamten Unterarm abdecken benötigt würde, wurde nicht erwähnt. Nicht ausreichende dünne Latexhandschuhe waren alles, was er bekam.

  2. der Arbeitsplatz war alles andere als gut belüftet - nämlich gar nicht. Ein kleines Fenster war zwar vorhanden, hätte aber, wenn es sich hätte öffnen lassen, nicht für genügend Belüftung gesorgt.

  3. der Feinstaub am Arbeitsplatz häufte sich an vielen Stellen auf bis zu 8cm, während ich mehrfach im Netz las, dass eine 1mm Feinstaubbildung dieses Stoffes bei Aufwirbelung bereits für Explosionsgefahr sorgt. Zündquellen waren vorhanden - es handelte sich dabei um Arbeitsanweisungen seitens des Arbeitgebers. (Kerzen - fragt bitte nicht genauer nach, ich verstehe das auch nicht o.O)

  4. Schlussendlich fehlte jegliche Aufsicht des Arbeitgebers während mein Bekannter mit diesen Stoffen arbeitete - er war täglich vollkommen allein.

Ich weiß nicht, ob der Arbeitgeber selbst keine Ahnung davon hat, wie fahrlässig er handelt oder ob es ihm egal ist, dass er die Gesundheit seiner Mitarbeiter gefährdet.

Also:

Mein Kumpel arbeitet mittlerweile nicht mehr dort - er kündigte augenblicklich nachdem ich ihn auf die Risiken aufmerksam machte. Wir sind beide der Ansicht, dass die Gefahr hoch ist, dass es dort tatsächlich zu einer Explosion oder dauerhaften Gesundheitsschädigung der Mitarbeiter kommen kann, sodass wir die Arbeitsumstände, wie den Arbeitsplatz gern mal von einer zuständigen Behörde "ansehen lassen" möchten. Dies möglichst anonym und ohne direkt Strafanzeige zu erstatten.

Ist das möglich? Und wenn ja: wo melden wir uns da am besten?

Auf Kommentare wie "selbst Schuld, wenn man keine Ahnung hat" werde ich nicht reagieren - es ist Vergangenheit und wird meinem Bekannten garantiert kein zweites mal passieren. Lediglich können wir versuchen dafür zu sorgen, dass zukünftige Arbeiter dort nicht dasselbe Risiko erwartet - was auch unsere Motivation hinter dieser Frage hier ist.

Vielen Dank!

...zum Beitrag

ich würde anonym auf dem Landratsamt anrufen und dort mal nachfragen was man da tun kann oder wo man sich hin melden kann

...zur Antwort