Salut Kleine,

im Vorfeld muß ich anmerken, dass ich keine Ferndiagnose stellen kann und dies auch nicht möchte. So ist also das Folgende nur eine "Vermutung", da ja auch nur sehr wenige Informationen vorliegen.

Zunächst möchte ich Dir sagen, dass ich es gut finde, dass Du Dich um Deinen Bekannten sorgst und ihm im Alltag behilflich bist. Das ist nicht selbstverständlich und Dein Bekannter hat Glück Dich zu kennen.

Nun aber zu Deinem Problem.

Je nach dem über welchen Zeitraum sich das BOS bei Deinem Bekannten entwickelt hat, kann es langfristige Folgen nach sich ziehen. In den meisten Fällen ist es so, dass Betroffene erst sehr spät qualifizierte Hilfe suchen und zunächst selbst lange Zeit (manchmal Jahre) einen Weg aus der Krise suchen. Burnout entwickelt sich langsam und schreitet immer weiter fort, so dass es auch oft erst sehr spät erkannt wird und eine Therapie demnach erst sehr spät begonnen wird.

Da sich nun also das BOS über eine lange Zeit richtig in dem Betroffenen "festgesetzt" hat, kann die Therapie recht lange Dauern. Je nach Symptombild (es gibt verschiedene) und Intensität spezieller Symptome, kann es vorkommen, dass sich diese besonders nachteilig auf die soziale/berufliche Wiedereingliederung und die Arbeitsfähigkeit auswirken und es kommt dabei auch nicht selten zu einem invalidisierenden Dauerzustand. Im Krankheits-Verlauf des BOS sind Teilinvalidität oder auch vollständige Invalidität nicht selten.

Darüber hinaus ist darauf zu achten, dass Dein Bekannter nicht möglicherweise in ein weiteres psychopathologisches Phänomen gerät. Es stellt sich hier nämlich auch das Problem einer eventuellen "Begehrensneurose". Das bedeutet, dass ein, von einer tatsächlichen Krankheit (BOS), Betroffener, den primären und sekundären "Krankheitsgewinn" nicht mehr missen möchte.

Zur Erklärung: Krankheitsgewinn sind innere und äußere Vorteile, die der Patient aus seinem Kranksein bezieht. Fürsorge, Aufmerksamkeit, Empathie und Umsorgung von Angehörigen und Bekannten (innere Vorteile). Ebenso die Abnahme von alltäglichen Aufgaben und Entbindung von Pflichten, Gehaltsfortzahlung, Rentenbezug etc. (äußere Vorteile).

Es ist schwer, Dir aus der Distanz des WWW, nun einen Rat zu geben oder die Situation vollständig beurteilen zu können.

Möglicherweise ist es angebracht, sich auf eine sehr lange Phase dieses Zustandes Deines Bekannten einzustellen und damit zu rechnen, dass eine vollständige Rehabilitation noch Jahre dauern kann. Darüber hinaus, ist es vielleicht sinnvoll, ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt zu führen und das Problem des "Krankheitsgewinn" anzusprechen.

Der Versuch, Deinen Bekannten zur aktiven Freizeitgestaltung zu animieren ist sicherlich nicht falsch und kann hilfreich sein wieder am sozialen Umfeld teil zu nehmen und sich selbst auch wieder als aktives und anerkanntes Mitglied zu fühlen.

Der Therapeut Deines Bekannten kennt aber die genauen Umstände. Er könnte Dir raten, wie Du zur positiven Genese Deines Bekannten beitragen kannst.

Leider kann ich Dir hier nicht mehr dazu sagen, weil mir einfach auch zu viele Informationen über Deinen Bekannten und dessen Symptomatik fehlen.

Ich hoffe, ich konnte dennoch ein wenig behilflich sein und drücke Dir und Deinem Bekannten die Daumen für eine baldige gute Genese.

Mach´s gut.

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Kann mir jemand mein Problem erklären?

Hallo,

Ich hoffe, dass ich nun endlich Gewissheit bekomme, indem mir jemand anhand meiner folgenden Schilderung meiner Probleme helfen kann. Also:

Ich versuche ständig mein Problem selbst zu indentifizieren, komme jedoch nie wirklich auf ein Ergebnis da ich auch nicht weiß, ob es überhaupt ernst ist. Nun, ich habe öfters das Gefühl, dass ich einfach nicht mehr leben möchte. Ich sehe keinen Sinn mehr und habe keine Lust mich weiterhin durch mein Leben zu "ziehen". Ich bin antriebslos, zeige oftmals Desinteresse und bin am liebsten alleine. Ich denke mir im Moment, dass ich keine Freunde brauche, da ich zumal auch vielleicht einfach die Falschen habe. Ich gehe auf ein Gymnasium aber nehme meine Bildung nicht wirklich ernst und bin deshalb auch zu diesem Jahr sitzen geblieben obwohl ich weiß, wie wichtig eine gute Ausbildung für meine Zukunft ist. Ich bin im Bezug auf meine Freunde sehr verletzlich, sprich sollte ich mich von ihnen persönlich angegriffen fühlen, zieht sich meine Laune so weit runter, sodass ich mich auch schon mal selbst verletzt habe. Nach solchen Situationen beginne ich jedes mal über meinen Lebensablauf nachzudenken, da sich einfach alles im Laufe der Zeit verschlechtert hat. Die einzig schöne und unbeschwerte Zeit war meine Kindheit, als ich noch klein war. Irgendwann trennten sich meine Eltern, Stress im Haus war auch nicht ausgeschlossen und die schlechte Leistung in der Schule prägte meine Persönlichkeit. Das folgende Problem ist, dass es mir in vielen Situationen auch sehr gut geht und ich deshalb einfach nicht schlüssig bin, ob ich mir alles nur einbilde, da es zumal vielleicht auch einfach an meiner Pupertät liegen könnte.

Ich hoffe, dass mir jemand helfen kann.

Mimi.

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Salut Mimi,

ich finde es gut, dass Du Dir selber schon Gedanken darüber machst, was denn mit Dir los ist und Du Rat/Hilfe suchst. Schön zu sehen, dass Du Dich nicht selbst aufgeben willst.

Noch etwas muß ich ganz kurz ansprechen: Ich kann und möchte hier keine Ferndiagnose stellen und so ist das Folgende nur als Vermutung zu betrachten. Wenn auch eine recht begründbare, da Deine Beschreibung doch sehr genau ist ;-)

Um Dir nun aber das Wichtigste zuerst zu sagen:

Tu mir (und vor allem DIR) einen Gefallen und geh bitte so bald wie möglich zu einem Arzt Deines Vertrauens.

Nun möchte ich Dir auch sagen warum. Als erstes beschreibst Du, dass Du manchmal nicht mehr leben möchtest, keinen Sinn in Deinem Leben siehst und keine Lust hast, Dich weiter durch´s Leben zu "ziehen". Du schreibst, Du bist "antriebslos" und wärest desineressiert und gern allein.
Das alles sind Anzeichen einer Depression. Die dazugehörigen Fachausdrücke lauten: "Anhedonie" = Verlust der Lebensfreude, "Antriebshemmung" (Störung der Elementarfunktion) = starke Antriebslosigkeit, "Sozialer Rückzug" = kein Interesse an sozialen Aktivitäten (Freunde etc.) und Abschottung vom Umfeld. Dazu kommen dann noch Deine Gedanken nicht mehr leben zu wollen und es sind ja auch klare Selbstverletzungstendenzen zu sehen, denn Du hast das ja auch schon einmal gemacht, wie Du sagst. Das deutet ein kleines bißchen auf "Borderline" hin.

Nun bist Du noch im Zweifel, weil es Dir manchmal auch richtig gut geht. Aber auch das kann Teil der Depresion sein.

Es gibt verschiedene Arten der Depression und das, was Du oben so schilderst, deutet auf eine spezielle Form hin. Sie nennt sich "Zyklothymia". Das bedeutet, dass in gewissen Abständen (Zyklen) die Symptome der Depression sichtbar werden und nach einer Weile wieder zurück gehen und/oder ganz verschwinden. Wenn diese "melancholische" Phase vorüber ist, kommt es nicht selten vor, dass darauf eine Phase folgt, wo es Dir so richtig (aber so RICHTIG) gut geht. Das nennt man in der Fachsprache dann eine "hypomane Nachschwankung" und das ist auch ein Zeichen dieser speziellen Depression.

Das Thema ist noch weitaus komplexer, so dass ich Dir hier nicht wirklich ALLES erklären kann. Was ich aber versucht habe, ist, Dir doch einen kleinen Einblick zu verschaffen.

Und nun noch eine Kleinigkeit. Bitte schildere Deinem Arzt ganz genau was mit Dir los ist, in etwa so, wie Du es hier oben getan hast. Vielleicht schreibst Du Dir das ja auch auf und gibst das dann dem Doc. Auch dass Du eben mal depressiv bist und es Dir dann wieder richtig gut geht. Das hilft dem Doc die richtige Diagnose zu stellen.

Auch ist es wichtig, dass Du Deinen Doc danach ganz gezielt auf Depressionen ansprichst. Das ist deshalb wichtig, weil ca. jeder 10.te Patient in einer Allgemeinarzt-Praxis unter behandlungsbedürftigen depressionen leidet, doch nur etwa die Hälfte davon vom Arzt auch als Depression erkannt werden.

Auch mußt Du Dich nicht schämen. Überleg mal, wenn jeder 10.te Patient sowas hat, bei rund 80 Mio. Bundesbürgern..........!

Zum Schluss möchte ich Dich nochmals bitten: Geh bitte so bald wie möglich zum Arzt!!!

Depressionen kommen zwar ganz von alleine, doch sie gehen nicht von selbst wieder weg. Ohne kompetente Hilfe, werden sie immer schlimmer und die Gefahr, dass Du Dich immer öfter selbst verletzt erhöht sich. Und mal ehrlich, wirklich gut tun oder gut aussehen tut das nicht, oder? ;-)

Also, liebe Mimi, mach Dich auf zum Doc!!!

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und Kopf hoch.

Mach´s gut.

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Ist meine Psyche erkrankt? (Depression?)

Hallo , dies ist mein 3. Versuch eine frage zu Stellen, doch hat mich die Back-Taste immer dran gehinder. Darum nun ein verkürzter Hilfeschrei..

Ich werde 3 Punkte ansprechen, die mich beschäftigen und mein Leben erschweren.

Ich bin 22 jahre alt , studiere Biologie , habe seid 3 jahren eine wundervolle Beziehung, eine Mutter die ich nicht leiden kann, einen Bruder der mir nur kummer macht,einen Vater der tot ist und immer noch ADHS ,dass mir zu schaffen macht.

Mein Papa starb vor einem Jahr an meinem Bday 12.10.2010 an den Folgen seiner Krebserkrankung. Vor 5 jahren wurde Lungenkrebs gefunden und behandelt.. mit mal mehr, mal weniger Erfolgreichen Chemos.. 3 Monate vor dem Tod fanden sie dann einenn Tumor im Bauchfell... er verhungerte.. starb an den Folgen der Trachexie. (überstarke Enzymaktivität, die das Körperfett abbauen (vorher 98-101 starb mit 56Kilo)).

Hinzu kommt,dass mein Vater mein ein und alles war.. meine Mom war und ist mein Versorger und mein Papa war der Mensch,der mir das Leben erklärt hat, mir gezeigt hat,dass alles 2 Seiten, mich für die Welt des guten Essen begeistert hat (er war *** Koch)etc. etc.. mein Gott.. mein Leuchtturm in der Nacht....

Meine Eltern hben,als ich 1jahr alt war, ein Pflegekind aufgenommen,dass mir 3 jahren aus ner üblen Familie geholt wurde. Meine Mutter hat ein Helfersyndrom. ( buhlt ggf. um Aufmerksamkeit und Anerkennung , da sie diese von ihren Eltern nie bekommen hat) Dieses äußert sich darin,dass sie ihre Aufmerksamkeit die kommenden 12 Jahre in meinen Bruder investiert hat um ihn grade z biegen ( konnte mit 3 nicht essen, sprechen, gehen und hat auch noch mit ab und an in die Hose gemacht). Letzlich gab es keine Zeit um eine Freundschaft aufzubauen.

Jemand sagte mal: „Zeit ist das Ding, das alles davon abhält, zugleich zu passieren.“ Zeit stückelt Momente in kleine Teilchen, so dass wir eine Sache nur zu einem bestimmten Zeitpunkt tun können. Bei ADS kollabiert die Zeit. Zeit wird ein schwarzes Loch. Für eine ADS-Person ist es, als ob alles zugleich geschieht. Das schaffe ein Gefühl des inneren Tumults oder sogar der Panik. Das Individuum verliert die Perspektive und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen. Vielfach sind diese Leute hoch intuitiv und vorstellungsbegabt. Sie haben ein „Gefühl“ für Dinge, eine Art, die Ursache von Dingen sofort verstehen zu können, während andere ihren Weg auf methodische Art durchdenken müssen

So fühlt sich das ungefähr an, nur dass es letzlich total ansttrengend ist und mich nicht weiter bringt,wenn es so weiter geht.

Mein Leben im seid 4 Monate oder ggf. länger: Ich vermisse meinen Vater unendlich, komme mit meinem Leben nicht zurecht... den kleinen Finger für etwas krumm zu machen ist anstrengen genug oder es einfach nicht wert... ich fühle mich ohne meinen Vater alleine... weiß nicht was ich machen soll... weiterstudieren , selbstmord, ausbildung, Hartz4... ich bekomme nichts,dass ich will uf die Kette.. vortsetzung folgt

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Salut Neulings,

um Deine Frage auf den Punkt zu bringen: ja, ich denke Du hast psychische Probleme und Deine Schilderung läßt einen stationären Aufenthalt in einer Klinik durchaus zu!

Zunächst möchte ich Dir sagen, dass ich große Achtung davor habe, dass Du Dich nicht aufgegeben hast, sondern (auch hier) um Hilfe bittest.

Ohne nun eine tatsächliche Ferndiagnose stellen zu können, entnehme ich Deinem Text Hinweise, auf mehrere psychische Probleme, die alle eine Ursache haben und ineinander greifen.

Du fragst nach Depressionen und ich denke sehr klar darauf mit Ja antworten zu können. Gewiss hast Du Dir schon selber gedacht, dass diese Depressionen als Folge auf den Tod Deines geliebten Vaters entstanden sind, An dieser Stelle möchte ich Dir mein aufrichtiges Mitgefühl zu Deinem Verlust aussprechen.

Um nochmals auf Deine psychischen Probleme einzugehen: Ich glaube, Du leidest unter mehreren psychoreaktiven Störungen. Ganz sicher bin ich natürlich nicht, denn ich schwanke zwischen einer "Posttraumatischen Belastungsreaktion" und einer "Anpassungsstörung", da Du die für beide Störungen typischen Symptome aufweist.

Aus diesen Störungen (und natürlich dem noch nicht überwundenen und verarbeiteten Verlust Deiner wichtigsten bezugsperson im Leben) resultieren auch Deine depressiven Verstimmungen. Auch der Wunsch (leidend) zu sterben kommt daher.

Der Grundstein dafür wurde auch schon gelegt, als sich die Aufmerksamkeit Deiner Mum von Dir abwandte und sich vollständig auf das Pflegekind konzentrierte.

Primär ist nun wichtig:

Du darfst nicht aufgeben um Hilfe zu suchen. Ich bin mir sicher, wenn Du z.B. diesen von Dir geschriebenen Text, ausdruckst und mit zu einer Klinik nimmst, dort vorlegst und evtl. noch ein wenig dazu sagst, dann wird man Dich ganz gewiss nicht abweisen. Im Gegenteil. Dein Wunsch nach einem "Cut" in Deinem Leben, auch die Überlegungen bezüglich Suizid sind klare Aufnahmekriterien.

Mein Vorschlag: Suche eine Dir geeignet erscheinende Klinik und geh dort so schnell wie möglich hin, denn Du brauchst dringend adäquate Hilfe. Dort kannst und wirst Du sie bekommen!

Jeder Mensch, darf sich selbst einweisen! Doch nur der, der sich selbst einweist, kann sich auch wieder selbst entlassen. Lass es nicht so weit kommen, dass evtl. Dein Hausarzt Dich zwangseinweisen läßt wegen Suizidgefahr.

Nochmal, ich finde es absolut richtig und beneidenswert, dass Du selber die Einsicht hast Hilfe zu brauchen, das ist noch lange nicht bei jedem der Fall. Geh so schnell wie möglich in eine Klinik und weise Dich dort ein. erzähle ihnen von Deinen Verhaltensweisen (z.B. unachtsam über die Strasse usw.) und Deinen Gefühlen und Gedanken. Sie werden Dich nicht abweisen, wenn Du ihnen von Deinen Suizidgedanken berichtest. Dort wirst du auch mal eine kleine "Pause" von Deinem (quälenden) Alltag finden können.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und hoffe, ich konnte mit dieser Antwort ein wenig helfen.

Mach´s gut.

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Salut Tomie,

die Symptome, die Du hier oben beschreibst, nennen sich in der Fachsprache "Derealisation" (verzerrte Wahrnehmung der Umwelt) und "Depersonalisation" (verzerrte Wahrnehmung der eigenen Person). Tatsächlich werden diese Symptome dem Bereich der sog. "Ich-Störungen" zugeordnet.

Du brauchst dringend psychotherapeutische/psychiatrische Hilfe!!!

Ich schreibe dies so konsequent, um Dir den ernst der Lage zu verdeutlichen.

Dein Zustand, kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst worden sein. Dazu zählen auch körperliche Erkrankungen, endokrine Störungen oder hirnorganische (oder neurologische) Phänomene.

Was Deinen Drogenkonsum angeht möchte ich anmerken, dass bereits der einmalige Konsum von Drogen ausreichen kann (nicht zwingend muß), um eine drogeninduzierte Psychose auszulösen, die (nebenbei) ebenfalls diese Symptome aufweisen kann.

Auch wenn Du schon seit 3 Jahren kiffst und bisher keine Probleme hattest, heißt das nicht, dass Du jetzt auch keine damit hast!!!

Ich möchte Dir dringend raten, so bald wie möglich einen Arzt aufzusuchen und ihm Deine "Ich-Störungen" genau zu schildern.

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir eine baldige gute Genese.

Mach´s gut.

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Salut ichxX,

ich kann Deinen Drang nach Freiheit durchaus verstehen. Als ich 13 war, bin ich auch mal von zuhause abgehauen. Ich möchte Dir hier nicht die ganze Geschichte erzählen, aber ich war heilfroh, als ich wieder zuhause war.

Ich rate Dir davon ab!!!

Es ist völlig gleichgültig, ob Du nach BLN, Hamburg, München oder eine andere Stadt gehst. Die Chancen, da dann durch zu kommen sind sehr gering. Im Gegensatz zu Deinen Chancen, sind die Risiken schwindelerregend groß!!!

Übernachten ohne Geld? Da bleibt nur die Strasse, Brücke, Baustelle, Obdachlosenasyl und letzteres ist gerade im Winter ziemlich gut besucht und hat nicht unbegrenzt Platz. Wenn Du dort keinen Platz erwischst, dann zurück auf die Strasse. Wenn Du aber doch dort einen Platz erwischst, werden die Dich, weil Du zu jung bist, der Polizei übergeben. Also wieder nur die Möglichkeit im Freien. Der Winter steht vor der Tür!!! Jedes Jahr erfrieren in Deutschland Dutzende Obdachloser im Winter (die schaffen es nur nicht in die Nachrichten, weil sich niemand für sie interessiert).

Nun hängst Du also mit Deinen 14 Jahren und all Deinen nützlichen Klamotten auf der Strasse ab. Was glaubst Du wie lange Du diese Klamotten noch hast? Keine Woche und es ist Dir alles von anderen (älteren) weggenommen.

Arbeiten? Mit 14? Keine Chance. So hast Du also nur drei Möglichkeiten. Du klaust, wirst garantiert erwischt und der Polizei übergeben. Das aber nur, wenn Du Glück hast. Das andere Szenario: Du klaust, wirst erwischt und dann tierisch durch die Mangel gedreht und der Rest von dem, was Du noch hattest, wird Dir dann auch noch abgenommen.

Du schnorrst Leute an. Ist nicht jedermanns Ding, aber wer weiß, vielleicht kommst Du ja damit klar. Das Problem ist nur, wenn Du an der falschen Ecke schnorrst. Denn dieses "Revier" gehört schon einem anderen. Also wirst Du von da, wo es tatsächlich etwas zu holen gäbe verjagt. Chancen was zu bekommen also gleich null.

Die letzte Möglichkeit mit 14 Geld zu verdienen ist die Prostitution.

Da brauche ich, glaub´ich, nichts weiter zu zu sagen, oder?

Also rate ich Dir nochmals dringend: Bleib zuhause!!!

Wie gesagt, ich weiß wie es ist, einfach mal ausbrechen zu wollen und abzuhauen. Doch glaub mir, Du willst das nicht!!!

Setze Dir Ziele, die Du zuhause erreichen willst und arbeite darauf zu. Brich jeden Tag ein kleines bißchen aus, indem Du zu Freunden gehst oder sonst wie.

In nur 4 Jahren, kannst Du so frei sein wie Du willst.

Halte noch durch und mach´s gut.

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Salut Liana,

bitte entschuldige, aber es gibt keine "Argumente" für das Rauchen!!!

argumentum - latein - Beweisgrund / Beweismittel

Es gibt nicht ein einziges "Argument" (Beweismittel), welches für das Rauchen spricht.

Deine Eltern hingegen, können mit einer Vielzahl von fundierten "Argumenten" aufwarten, gegen die es schlichtweg kein "Gegenargument" gibt.

Das einzige, was Du einbringen kannst ist, dass Du es gerne möchtest. Sie hingegen können dagegen halten, dass sie es nicht möchten und damit bist Du in der eindeutig unterlegenen Position und mußt das akzeptieren.

Und somit möchte ich mich außerdem zum Abschluß in die Mehrzahl der Kommentare einreihen und Dir sagen:

"Fang erst gar nicht damit an, oder höre wieder damit auf, denn es gibt auch nicht einen einzigen positiven Aspekt beim Rauchen."

Mach´s gut.

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Salut Lima,

vorweg möchte ich Dir sagen, dass nicht bei jedem Typ der Borderline-Persönlichkeit die gleichen Symptome auftreten.

Trennungs- und Verlustängste z.B. (wie hier bereits an anderer Stelle beschrieben) können, müssen aber nicht auftreten.

Ebenso ist es durchaus fraglich, ob Du es wirklich Dein ganzes Leben lang mit Dir rumtragen wirst.

Gewiss, Du wirst Dein Leben über stets als davon "gefährdet" betroffen sein, aber es gibt Hilfe.

Die Frage, ob eine Therapie hilfreich ist, stellt sich eigentlich gar nicht. Eine Therapie ist einfach unumgänglich.

Du schreibst, dass Du Dich z.B. noch nie geritzt hast, was ich absolut gut finde. Ohne Therapie besteht aber die Möglichkeit, dass Du damit anfängst. Auch alle anderen Borderline-Symptome werden ohne Therapie nicht besser, sondern tendieren dazu sich weiter zu verstärken.

Tu Dir das selbst bitte nicht an!

Nicht nur durch Deine selbstschädigenden Handlungen, sondern auch dadurch, dass Du Dir selbst hinterher immer größere Vorwürfe deswegen machst, oder Dich fragst, warum zur Hölle Du das jetzt überhaupt gemacht hast, wird der psychische Druck auf Dich immer größer. Ohne eine adäquate Therapie ist das nicht zu bewältigen.

Darüber hinaus erzielen Therapeuten inzwischen recht gute Ergebnisse, da diese Störung durch ihr wachsendes Aufkommen immer mehr an Bedeutung für die Psychiatrie gewinnt und somit immer ernster und besser erforscht wird.

Also, liebe Lima, begib Dich so schnell wie möglich in Behandlung.

Eine frühzeitig begonnene Therapie, hat die größtmöglichen Aussichten auf Erfolg. Wenn erst einmal weitere Symptome bei Dir eingesetzt haben, ist es schwerer sie wieder weg zu bekommen, als zu verhindern, dass sie erst auftreten.

Ein guter Psychotherapeut erarbeitet mit Dir gemeinsam eine Vorgehensweise und zeigt auch mögliche Bewältigungsstrategien auf.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und sage Dir:

"Es gibt Hilfe, also hol´ sie Dir. Nur Mut und Kopf hoch."

Mach´s gut

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Salut Sunshine,

tatsächlich nimmt die Anzahl an psychischen Erkrankungen weltweit zu. Zum einen hängt das auch mit der wachsenden Weltbevölkerung zusammen. Mehr Menschen, mehr Risiko zu erkranken.

Ein nicht unerheblicher Faktor dürfte auch sein, dass die Welt in den letzten Jahrzehnten um so vieles "kleiner" geworden ist. Was früher noch Wochen brauchte um in der ganzen Welt bekannt zu werden, ist heute innerhalb von Minuten (über das Netz) überall in der Welt nachzulesen.

Auch hat sich die Diagnostik in den letzten Jahrzehnten um ein Vielfaches verbessert, sodass psychische Störungen schneller erfasst und sowohl genauer beschrieben, wie auch behandelt werden können.

Zudem verbreitet sich die (wichtige und richtige) Einstellung, dass es sich bei psychischen Krankheiten ebenfalls um "normale" Krankheiten handelt, die eben seelisch bedingt sind zunehmend.

Eine nicht zu unterschätzende Rolle (z.B.bei psychoreaktiven oder Angststörungen) spielen auch die Medien, mit einer oftmals dramatisierten und sensationslüsternden Berichterstattung (man denke an Amokläufe, Katastrophen, Kriege etc.).

Auch unsere Gesellschaft hat sich verändert. Immer mehr Menschen werden immer größerem Druck ausgesetzt (z.B. auf der Arbeit oder Erfolgsdruck in der Schule, beim Abi, im Studium und durch größeres Konkurenzdenken), dem manche auf Dauer nicht gewachsen sind. Aber es hat sich auch gleichzeitig eine größere Akzeptanz/Tolleranz für psychische Störungen entwickelt, so dass mehr Menschen, die unter Problemen dieser Art leiden auch dazu stehen und sich dazu bekennen können. Früher wurde dies (und heute leider noch immer viel zu oft!!!) totgeschwiegen.

Ich glaube, dies sind die Hauptindikatoren für die wachsende (bekannte) Anzahl der psychischen Störungen.

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Salut Honey,

zunächst möchte ich Dir sagen, dass ich es sehr gut finde, dass Du selber mit dem Gedanken spielst zum Arzt zu gehen! Respekt, denn eine solche Einstellung hat noch lange nicht jeder. Bevor ich hier ausführlicher auf Deine Frage eingehe, möchte ich Dich aber dringend um etwas bitten:

Geh bitte ganz bald zu einem Arzt!!!

Warum? Weil Du die Grenze zu einer Essstörung bereits überschritten hast und professionelle Hilfe brauchst. Mit beinahe 15 Jahren sind gelegentliche Gewichtsschwankungen zwar normal, aber wenn Du sagst, dass es "dolle" schwankt, dann eben nicht mehr.

Dein Erbrechen nach dem Essen und auch die Einnahme von Abführmitteln, werden in der Fachsprache als "Kompensatorische Massnahme" bezeichnet. Das bedeutet, durch dieses Verhalten, willst Du die, Dir mit dem Essen zugeführten Kalorien wieder los werden.

Auch dass Du nicht mit dem Abnehmen aufhören möchtest und nicht nehr so viel ist, deutet auf eine (ernsthafte) Essstörung hin, die sich wohl auch in Richtung einer Anorexie (Magersucht) bewegt.

Darüber hinaus besteht ernsthafte Gefahr für Deine Gesundheit, undzwar jetzt schon!!!

Mit dem sogenannten BMI läßt sich errechnen, ob jemand Unter- Normal- oder Übergewicht hat. Das berechnet man, in dem man zuerst seine Größe in Metern mal 2 nimmt. Bei Dir also 1,70m x 2 = 3,4.
Nun nimmt man das Gewicht, sagen wir also bei Dir 53 kg und teilt dies durch die 3,4. Dein BMI (Body-Mass-Index) liegt also bei ungefähr 15,5 !!!

Der BMI-Normalwert liegt zwischen 18,5 und 25.

Du hast bereits jetzt erhebliches Untergewicht.

Daraus können eine Menge körperliche Krankheiten entstehen. Ich zähle Dir hier mal ein paar auf: Drüsenschwellungen, Herz- Kreislaufstörungen wie langsamer Herzschlag, zu niedriger Blutdruck, Herzrhytmusstörungen, Stoffwechselstörungen, Hormonstörungen wie Wachstumshemmung, Haarausfall, Depressionen. Es gibt noch so einiges mehr.

Also bitte, tu Dir das nicht an!!!

Geh bitte am Mo. direkt zum Doc und erzähle ihm von Deinem Problem.

Ach, noch was. Der Doc hat übrigens eine Schweigepflicht. Also keine Angst, dass er da was weiter erzählt ;-)

Ich drück Dir die Daumen und hoffe, dass Du erkennst, dass Du professionelle Hilfe brauchst. Die gibt es, also hol sie Dir ;-)

Mach´s gut.

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Salut A,

wenn ich Deinen Text richtig interpretiere, dann hast du mit 16 angefangen Dich immer weiter von allem zurück zu ziehen. Psychopathologisch nennt man diese Phänomen "Sozialer Rückzug". Hinzu kommt eine "Anhedonie", was den Verlust der Lebensfreude bezeichnet, was auf Deinen Geb. und die guten Noten oder Komplimente zutrifft. Die Tatsache, dass Du hier um Rat suchst, zeigt, dass Du mit der Situation unzufrieden bist und Du einen gewissen "Leidensdruck" entwickelst.

Es ist unmöglich hier eine Ferndiagnose zu stellen und das möchte ich auch nicht, jedoch sind die oben beschriebenen Symptome ein Anzeichen für eine psychische Störung. Depressionen wären nur eine Möglichkeit, die ich aufgrund Deiner Zeilen nicht ausschließen möchte. Doch nun muß es darum gehen, dies genauer abklären zu lassen und zwar durch einen Arzt Deines Vertrauens.

Deshalb meine Bitte: Geh bitte baldmöglichst zum Arzt. Schildere ihm so genau wie möglich Deine Probleme und die damit verbundenen Gefühle. Sprich den Doc bitte gezielt auf Depressionen an, denn etwa jeder 10.te Patient einer Allgemeinarzt-Praxis leidet unter behandlungsbedürftigen Depressionen, doch werden davon leider nur etwa die Hälfte als Depression erkannt.

Solltest Du tatsächlich unter Depressionen leiden, wird je nach Schweregrad eine Behandlung mit Antidepresiva ausreichen, oder aber eine Kombination von Medikament und Psychotherapie angewandt. Mit der kombinierten Therapie sind oftmals gute Erfolge zu erzielen und je eher eine Behandlung begonnen wird, desto besser und schneller sind Erfolge zu verbuchen. Selbst etwas gegen eine Depression zu unternehmen ist so gut wie unmöglich. Natürlich bedarf es bei der Therapie/Behandlung Deiner Mitarbeit, doch alleine wirst Du nicht erfolgreich dagegen vorgehen können.

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir eine möglichst baldige gute Genese.

Mach´s gut.

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Salut Never,

zunächst einmal müssen natürlich die Schmerzen koventionell abgeklärt werden. Also sowohl chirurgisch (orthopädisch), neurologisch, endokrinologisch und innermedizinisch. Auch sollte vielleicht ein einfacher Muskelkater nicht ausgeschlossen werden. Es muß also ausgeschlossen werden, dass es für Deine Schmerzen eine körperliche Ursache gibt.

Wenn alle Möglichkeiten einer körperlichen Ursache ausgeschlossen sind, käme für Deine Schmerzen im Bein eine psychische Ursache in Frage. Es gibt verschiedene psychische Ursachen, die Deine Schmerzen auslösen könnten.

Eine der psychischen Möglichkeiten, könnten "Konversionsstörungen" sein. Hierbei werden seelische Konflikte in körperliche Symptome umgewandelt. So könnte z.B. der Schmerz im Bein (aus psychoanalytischer Sicht) dahingehend gedeutet werden, dass Deine Psyche Dir sagen will, dass es so nicht weiter gehen kann, oder Du so wie bisher nicht vorwärts kommst. Dies ist aber nur eine mögliche Variante.

Es wäre ratsam, wie gesagt, nach Ausschluss körperlicher Ursachen, Deinen Psychotherapeuten auf dieses Phänomen anzusprechen, da es im Zusammenhang mit Deinen Depressionen aber auch den Angstattacken liegen kann.

Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich Deine Aussage, am Mo. zum Doc zu gehen sehr gut finde und Dir keinen besseren Rat hätte geben können ;-)

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir baldigst gute Genese.

Mach´s gut.

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Salut Hierundso,

während einer Psychotherapie werden oftmals unterstützend verschiedene Entspannungsverfahren eingesetzt. Dabei wird immer wieder festgestellt, dass es Menschen gibt, die sich nur sehr schwer, oder auch gar nicht auf meditative Methoden einlassen können. Innere Unruhe kann durchaus ein Grund dafür sein. Das Schwindelgefühl, könnte ich mir so erklären, dass Du, während Du Dich ja bereits in den meditativen Zustand gebracht hast und dann schlagartig damit aufhörst, dem Kreislauf keine Chance gibst wieder "auf Touren" zu kommen. Du bist entspannt, Dein Kreislauf fährt auf Sparflamme. Dann merkst Du, das klappt nicht und bist sofort hellwach. Tja aber Dein Kreislauf eben noch nicht. Bei Deinem nächsten Versuch, laß es, auch wenn es nicht klappt, dann erst mal was langsamer angehen und warte 1-2 Minuten mit geschlossenen Augen.

Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit einen Zustand der Entspannung zu erreichen. Während sich das autogene Training, welches Du hier oben beschreibst, sich der Meditation bedient gibt es alternativ dazu noch die "Progressive Muskelentspannung nach Jacobson".

Hierbei werden Muskelgruppen nach strukturierter Anleitung an- und wieder entspannt. Dies hilft dabei, die Entspannungsphase intensiver und bewußter wahr zu nehmen. Diese Methode ist mit ein wenig Übung auch selbst zu erlernen.

Eine Anleitung dazu findest Du bestimmt im Netz.

Ich hoffe mal, dass Dir das ein wenig hilft und drücke Dir die Daumen.

Mach´s gut.

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Salut Larissa,

also auf die Gefahr hin, dass Du nun gleich nicht mehr weiter liest, da ich gerade schon ein wenig in Deinen Kommentaren geschmökert habe, muß ich Dir dennoch sagen, dass Du krank bist. Dazu möchte ich aber auch gleich sagen, dass eine psychische Krankheit (Phobiker) genauso zu betrachten ist, wie eine körperliche Erkrankung. Man bekommt sie genauso unverschuldet wie, sagen wir mal eine Grippe und es gibt keinen Grund sich dafür zu schämen!!! Warum auch? Schließlich leiden rund 10% der Weltbevölkerung unter behandlungsbedürftigen Angststörungen. Bei etwa 80 Mio. Bundesbürgern wärest Du also nur einer von etwa 8 Mio.!!!!!

Eine Phobie (Deine Angst vor Blut), und nichts anderes ist es wohl, wenn ich die Symptome in Deiner Schilderung hier oben betrachte, ist nunmal krankhaft.

Und wenn ich Deinen Text so lese, dann reagierst Du schon ein recht extrem auf die alleinige Vorstellung oder Erwähnung von Blut. Ein Phobiker zeigt klassischerweise genau dieses Verhalten. Die Angst tritt schon auf, wenn er nur an das bestimmte Objekt, die spezielle Situation denkt.

Ich möchte Dir gerne anraten, Dich in eine Therapie zu begeben. Auch wenn das hier (vom "kleinen Saxophon") doof gefunden wird. Das Problem ist nämlich, dass man eine tiefsitzende Phobie eben nicht alleine behandeln kann. Ein Psychotherapeut ist dafür ausgebildet und kann sich komplett auf Dich einstellen.

Und mal ehrlich, wenn es Hilfe gibt, warum sollte man sie dann nicht in Anspruch nehmen???

Phobien neigen dazu, sich (unbehandelt) immer weiter in den Vordergrund des alltäglichen Lebens zu schieben und auszuweiten, bis es irgendwann zu einem Punkt kommt, an dem Du aus Angst Blut sehen zu können, Deine Wohnung nicht mehr verlässt und Dich zuhause verbarrikadierst. Auch können Angststörungen weitere psychische Probleme nach sich ziehen wie z.B. Zwangsstörungen oder lebensbedrohliche Depressionen.

Also, liebe Larissa, ich weiß, ich habe aus der Entfernung gut reden, aber geh bitte zum Arzt und sprich ihn mal auf eine Angsttherapie, resp. auf eine Überweisung zum Psychotherapeuten/Psychiater/Psychologen an.

Ich hoffe, dass Du Dich überwinden kannst, damit Du in der Zukunft Dein Leben bestimmst und nicht Deine Angst.

Ich drücke Dir die Daumen.

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Salut Huemii,

in der Psychotherapie werden oftmals, als unterstützende Maßnahme, Entspannungsverfahren angewandt, die vom Patienten mit ein wenig Übung und ausreichender Motivation unter Anleitung, aber auch selbst erlernt angewendet werden. Diese Verfahren werden angewendet um einen Ausgleich zu einem oftmals stressbeladenen Alltag zu schaffen und bei körperlichen Anspannungen eine spürbare körperliche und seelische Entlastung zu erzielen.

Die gebräuchlichsten sind das Autogene Training und die Progressive Muskelrelaxion nach Jacobson.

Beim Autogenen Training wird der Entspannungszustand durch formelhafte Vorsatzbildung erreicht und ist ein eher meditatives Verfahren, was also dazu geeignet ist Seele und Geist (Gedanken) zu beruhigen. Auch kann es dazu eingesetzt werden, um sich selbst positiv zu beeinflussen zum Beispiel zur Steigerung des Selbstbewußtseins oder der Konzentration.

Bei der Progressiven Muskelrelaxion nach Jacobson, werden verschiedene Muskelgruppen im Körper nach strukturierter Anleitung an- und wieder entspannt. Damit wird das Bewußtsein für das Entspannungsgefühl gesteigert, welches bei den Entspannungsphasen der Muskeln einsetzt. Man nimmt also die Entspannung intensiver wahr.

Anleitungen dafür findest Du gewiss im Netz.

Also mach´s gut und..........

RELAX ;-)

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Salut Darius,

ich habe hier gerade mal die bisherigen Antworten gelesen und Deine Reaktionen darauf, deshalb sage ich Dir direkt zum Anfang etwas, damit Du nicht unnötig weiter lesen mußt, wenn es Dich nicht interessiert:

Geh bitte baldmöglichst zum Arzt Deines Vertrauens und schildere ihm Deine "Vorlieben"!!!

So, und wenn Du nun noch dabei bist, erkläre ich Dir gerne auch warum ich glaube, dass es wichtig ist zum Arzt zu gehen.

Ein Masochist läßt sich in der Regel von anderen Schmerz und Demütigung zufügen. Das trifft nicht auf jede Form des Masochismus zu, ist aber überwiegend so. Wenn man sich Verletzungen selbst zufügt, so ist das nicht mehr als gesundes Verhalten zu bezeichnen, denn es findet ja eine fortgesetzte Selbstverletzung und damit auch Selbstgefährdung statt. Trotz der "Freude" die Du daran empfindest, solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass sich dieses Verhalten verstärken wird. Irgendwann wird es nicht mehr reichen Dir nur kleinere Verletzungen zuzufügen.

Auch sehe ich, aus Deinen bereits gegebenen Antworten, dass es zuhause nicht so wirklich gut läuft. Dies ist ein weiterer Punkt, der Deine selbstverletzenden Neigungen verstärken kann.

Ich lehne mich hier jetzt mal aus dem Fenster und sage, dass sich Dein "Masochismus" eher nach einer Borderline-Störung anhört. Diese ist dringendst behandlungsbedürftig!!!

Also bitte nochmals meine Bitte:

Geh schnellstens zum Arzt!!!

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Salut Samlea,

ohne nun eine Ferndiagnose stellen zu wollen oder zu können, möchte ich also eine vorsichtige Vermutung äußern.

So wie Du Deine Energie schilderst, klingt das ein wenig nach "Manie" oder auch einer hypomanen Nachschwankung.

Zur Erklärung: Eine Manie geht einher mit einem ziellos gesteigerten Antrieb. Dabei hat man ein übersteigertes Wohlempfinden, ist rastlos und getrieben, eben unruhig und immer auf der Suche, was man als nächstes machen könnte. Dies kann aber auch in Gereiztheit (agitierte Manie, agitierte Depression) übergehen.

Eine hypomane Nachschwankung hat die gleichen Symptome, nur eben nicht ganz so ausgeprägt wie die Manie. Ich komme darauf, weil du oben angibst, dass Dir sonst eigentlich eher alles egal sei. Diese Gleichgültigkeit in Verbindung mit Deinem derzeitigen Zustand zusammen (manisch) lassen einen weiteren Verdacht aufkommen: Depressionen.

Gleichgültigkeit (depressiv) und euphorische Erregung (manisch) im phasenhaften Wechsel, könnten auf eine (in der Fachsprache) Zyklothymia hindeuten. (Zyklothymia = bipolare Depression = Wechsel von Manie und Depression)

Das heißt, dass sich depressive und manische Phasen abwechseln. Typisch für eine Zyklothymia ist, dass nach der Phase mit gedrücktem/reduziertem Antrieb und der Gleichgültigkeit eine Phase (leicht) gesteigerten Antriebs folgt (hypomane Nachschwankung).

Und bitte keine falsche Scham. Eine Depression kann auch durch rein körperlich begründbare Vorgänge ausgelöst werden und ist nicht immer psychisch bedingt. Die Auswirkungen hingegen schon.

Meine dringende Bitte an Dich lautet: Geh bitte baldmöglichst zu einem guten Arzt Deines Vertrauens!!!

Schildere ihm die Symptome, auch die, dass Dir sonst eigentlich eher alles egal ist und Du nun so "aufgedreht" bist. Es könnte der Beginn einer phasenhaft verlaufenden Depression sein, auch wenn derzeit das manische Verhalten überwiegt. Lass Dich bitte an einen Psychiater / Psychotherapeuten überweisen. Je eher adäquate Therapie begonnen wird, desto besser und schneller ist der Behandlungserfolg.

Natürlich ist dies nur eine Vermutung, doch solltest Du, zu Deiner eigenen Sicherheit hier kein Risiko eingehen und das medizinisch abklären lassen. Auch sind neurologische und/oder endokrine Befunde einzuholen.

Nebenbei noch eine kleine Info: Etwa jeder 10.te der Patienten in einer Allgemeinarzt-Praxis leidet unter behandlungsbedürftigen Depressionen. Davon werden jedoch nur etwa die Hälfte als Depression erkannt. Deshalb sprich Deinen Doc gezielt auf Depressionen an. Auch könnte es (trotz des Namens "Depression") bei Dir auch eine monophasisch verlaufende Depression sein, die nur manische Symptome zeigt.

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir eine baldige gute Genese.

Mach´s gut.

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Salut Sunshine,

also in der Psychiatrie werden die verschiedenen Schizophrenien meist nach den Symptombildern von Eugen Bleuler und Kurt Schneider diagnostiziert.

Die Einteilung der Positiv- und Negativsymptome sind keine Ausschlussdiagnosen.

Sowohl die positiv alsauch die negativ Symptomatiken sind Bestandteil der Schizophrenie.

Positiv- und Negativsymptome sind nur eine Einteilung aller Störungen die bei der Schizophrenie auftauchen. Du mußt Dich also nicht entscheiden ob Du diese oder Bleulers Einteilung nimmst.

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Salut Zimtstern,

also Deine Arachnophobie (Spinnenangst) ist Dir ja schon bekannt. Diese "Spinnenangst" fällt in Fachkreisen unter die Bezeichnung einer "spezifischen Phobie". Hierbei ist die Angst auf ein bestimmtes Objekt oder eine bestimmte Situation gerichtet. Da Du um Deine Spinnenangst weißt, weißt Du also auch, dass Du für gewisse Ängste empfänglich bist.

Offenbar hast Du gegen Deine "Spinnenangst" noch nichts unternommen. Nun kann es passieren, dass sich diese Spinnenangst immer mehr in Deinen Alltag drängt und sich ausweitet, respektive; dass neue Ängste hinzu kommen.

Du sagst ja, Du läßt die Türe unter anderem deshalb auf, weil Du Angst hast mit Spinnen eingeschlossen zu sein. Die Spinnenangst scheint also das verbindende Element zwischen den Symptomen zu sein. Es scheint, als ob sich zu Deiner bestehende Arachnophobie nun noch eine Klaustrophobie (Angst vor engen geschlossenen Räumen) entwickelt.

Was ich Dir dringend empfehlen möchte ist, dass Du Deinen Hausarzt aufsuchst und ihm ausführlich Deine Probleme schilderst. Ein guter Mediziner wird das Problem erkennen und Dich vermutlich an einen Psychotherapeuten / Psychiater überweisen. Ohne eine Therapie Deiner Ängste, werden diese sich immer weiter in Deinen Alltag drängen und Dich immer weiter in Deiner normalen Lebensführung einschränken. Nicht selten bekommen "Angstpatienten", die nichts dagegen unternehmen, schwere Depressionen, weil sie am normalen Leben nicht mehr teilnehmen können.

Also BITTE: Geh zum Arzt!!!

Angststörungen sind sehr gut behandelbar!

Und noch etwas: Weil ich weiß, dass sich viele Menschen schämen mit Problemen dieser Art zum Arzt zu gehen, möchte ich Dir sagen, dass in den letzten Jahren die Anzahl von Angstpatienten erheblich zugenommen hat. Angsterkrankungen sind das am häufigsten anzutreffende psychopathologische Symptom weltweit. Etwa 10% aller Menschen leiden unter behandlungsbedürftigen Angststörungen. Wenn Du Dir das mal ausrechnen möchtest bei etwa 80 Mio. Bundesbürgern...... Genau, das sind eine ganze Menge (8 Mio.!!!!). Je eher eine Therapie begonnen wird, desto schneller wird die Angst unter Kontrolle gebracht.

Ich drücke Dir die Daumen und wünsche Dir alles Gute.

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Salut Linagg,

die Frage ist sehr gut. Leicht zu stellen und wohl fast unmöglich zu beantworten. Ich denke, eine Antwort findest Du nur im Zusammenschluss ALLER hier bereits gegebenen Antworten, da ich der Meinung bin, dass überall ein wenig Wahrheit darin liegt.

Ich persönlich bin der Meinung, dass es mit einem "Jain" zu beantworten wäre.

Es gibt bestimmt Probleme, die mit Hilfe einer genauen Selbstbeobachtung und angeeignetem Wissen, für jeden Menschen selbstständig lösbar/therapierbar sind. Bereits Sigmund Freuds klassische Psychoanalyse basiert darauf, dem Patienten seine Konflikte bewußt zu machen, damit er diese erkennen und verarbeiten kann. Nicht nur Feud oder Jung, sondern viele bedeutende Psychiater haben Behandlungsprinzipien entwickelt, bei denen es darum geht die Selbstheilungskräfte der Patienten zu aktivieren. Tatsache ist auch, dass es in der Verhaltenstherapie verschiedene Modelle gibt, die den Patienten "auf den richtigen Weg bringen" sollen, er diesen Weg aber alleine beschreiten muß. Es werden dem Patienten einfach Türen gezeigt, doch die Türen öffnen und hindurch gehen müssen sie von selber. Somit würde ich also zu einem Teil sagen; Ja, der Mensch kann sich selbst therapieren.

Andererseits gibt es Störungen, die der Betroffene gar nicht als solche erkennt, oder sie nicht als behandlungsbedürftig / therapiebedürftig ansieht. Dies geschieht nicht, weil es keine schlimme Störung ist, sondern weil das Nichterkennen der Störung ein Teil der Störung ist. Somit ist ein solcher mensch zwangsläufig auf die Diagnose und Therapie anderer angewiesen. Dies wäre also ein "Nein" für eine Selbsttherapie.

Dann gibt es auch noch Psychosen, bei denen der Betroffene im Eigentlichen weiß, dass er krank ist, dies jedoch nicht zu Bewußtsein gelangt. So kommt es oftmals bei (um nur ein Beispiel zu nennen) bei Schizophrenie zu einer sog. "Doppelten Buchführung". Das heißt, der Schizophrene geht zu einem Arzt, der ja nun bekanntlich Krankheiten heilt, doch bestreitet er überhaupt krank zu sein. Warum aber ging er dann zum Arzt?

Es gibt einfach so unendlich viele Störungen / Krankheiten, das Deine Frage wohl keine universelle Antwort bekommen kann.

In der Regel, so denke ich, ist es bei einigen Krankheitsbildern möglich, wenn man selbst genügend Abstand zu sich selbst halten kann. Da das aber den meisten nicht gelingen dürfte, denn auch Psychotherapeuten unterliegen oftmals dem (unbewußten) Drang, je nach ihrer eigenen Ausrichtung (biologisch, personal, Verhaltenspsychologie, Psychoanalyse etc.) eine vorschnelle Diagnose zu stellen ("Diagnostisches Vorurteil), die sie dann später korrigieren müssen. Da jeder Psychotherapeut / Psychiater mehr oder weniger an eine bestimmte Denkweise gebunden ist (siehe oben), kann man nicht erwarten, dass der Therapeut / Psychiater voraussetzungslos ist, jedoch sollte er (aufgrund seiner Ausbildung) dazu in der Lage sein, sich seines Denkansatzes bewußt zu sein um davon abstrahieren und somit so vorurteilsfrei wie möglich vorgehen zu können.

Diese Ausbildung fehlt den meisten Menschen und so wird es schwer, den z.B. anfänglichen Verdacht einer Demenz wieder los zu werden, wenn es sich tatsächlich um eine Depresion handelt (Im Übrigen werden Depressionen im Alter tatsächlich oft als Demenz fehldiagnostiziert).

So Linagg, ich fürchte, nun wirst Du Dir hier aus allen gegebenen Antworten das beste raussuchen müssen, denn wie ich eingangs erwähnte, steckt hier wohl überall (auch im Glauben) gewiss ein Körnchen Wahrheit ;-)

Mach´s gut.

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