Hast etwas ähnliches mit mir. Nur, das ich keine Probleme hatte aus folgenden Gründen : Ich bin eher eine introvertierte Persönlichkeit. Der Grund warum ich hier schreibe ist aber der, dass dein Fall mich besonders angesprochen hat. Im Verlauf meiner Erzählung merkst du vielleicht, wo wir Ähnlichkeiten haben und wo nicht.
Ich selbst hatte damals eine eher schüchterne Erscheinung. Meinungen anderer, ihre Kritik, waren für mich oft der Grund sich in bestimmten Fällen zurückzuziehen, sozial nicht mit zu interagieren. Ich war oft einfach nur verträumt und wusste nie wirklich was ich selbst will. Bis zu einem entscheidenden Fall in meinem Leben:
Ich komme aus einem Wohnviertel, ähnlich einem Ghetto, betrachtet aus Perspektiven fremder Lebensverhältnisse. Und ich habe verstanden, dass Ich in der Zukunft keine Kredite nehmen müssen wollte, wie meine Eltern, wenn es um ein Auto geht. Ich wollte ein anderes Leben haben.
Ich lernte auf einer Realschule. Über einen Zeitraum hinweg wurde ich auch gemobbt. Da ich nie ein Draufgänger war und eher ein Einzelgänger hat es sich dann auch weiter fortgesetzt. Bald lernte ich ähnliche Leute, mit ähnlichen Erfahrungen kennen und es ist mir klar geworden : Das einzige was Mobbing-Opfer von anderen unterscheidet, ist das wir selbst nichts zu unternehmen trauen, wenn es nötig wird. Wir lassen uns oft von anderen Vortäuschen, wir wären nichts Besonderes, doch es stimmt nichts. Ich sehe auch in dir was besonderes. Allein wenn du dich so offen äußern kannst, was du bist, wie du dich fühlst. Ich finde es ist toll und du darfst dir von anderen nichts übel nehmen.
Kurz nachdem ich es mir eingestanden habe, hat auch das Mobbing aufgehört. Ich hatte plötzlich mehr Perspektiven im Leben, als ich es mir je gedacht habe. Und mein Selbstbewusstsein ist jedes Mal gestiegen, nachdem ich mich für etwas neues getraut habe. Ich habe gelernt, dass man nie etwas erfährt, bis man es nicht gemacht hat. Und man bleibt hinter seinen eigenen Mauern stecken, bis man nicht selbst aus ihnen ausbricht.
Meine Eltern wollten mich damals auf eine Ausbildung schicken, da Sie an meinen Leistungen in der Schule gezweifelt haben. So kam es später dazu, dass ich nur noch mehr auf meinen eigenen Füßen zu stehen hatte und mich aussprechen musste. Und ich kniff kein Auge zu. Denn es hieß "Machen". Ich habe alles gemacht, was ich nur konnte, um fürs Abitur zugelassen zu werden. Und Mittlerweile habe ich auch ziemlich Erfolg in meinem Leben.
Der Schlüssel zu jedem Erfolg heißt sich zu trauen. Aber trauen heißt auch zu wissen, wo man später stehen will. Und frag dich nie was du nicht schaffst, sondern frag dich selbst, was du schaffen kannst. Und ich glaube daran, du könntest auch mehr als du es dir vorzustellen vermagst.
Du glaubst andere zu Enttäuschen, aber ich sage dir nur Eins. Vielleicht hast du eher Angst dich selbst zu enttäuschen.
Die Meinungen anderer sind dir wichtig, da du selbst weniger von dir selbst weißt. Aber Ich weiß, dass auch du was besonderes in dir birgst. Sprich dich nur für sich selbst aus.
Und die Entscheidung zu treffen: Will ich jetzt alles lassen oder nicht ? Habe ich den Aussichten wenn ich alles weiter mache ?
Das musst du dir selbst beantworten können.
Wir leben nur einmal auf dieser Erde. Und egal wer du bist, wie du aussiehst, was andere über dich sagen. Du bist derjenige der sein Leben führt.