Ich schreibe Dir mal ein paar grundlegende Dinge. Die kannst Du versuchen, an einem oder zwei Beispielen "durch zu buchstabieren". Geht leider nur sehr kurz zusammengefasst, also musst Du vielleicht etwas nachdenken, was gemeint ist.

Kriege funktionieren immer genauso: Man braucht a) ein Feindbild, b) eine (angebliche) böse Tat des "Feindes" als Anlass und c) die Abwertung der zum Feind Erklärten zu Nicht-Menschen ("Tiere", "Insekten","Untermenschen",...), um sie töten zu können.

Hinter so gut wie jedem Krieg stehen wirtschaftliche Interessen. In der Regel die von wenigen. Wenn du wissen willst, wer Konflikte schürt und Kriege treibt, frag dich wer profitiert.

Religionen per se führen nicht Kriege. Sie schaffen Zugehörigkeitsgefühle, Kontaktpunkte und Netzwerke.

Diese kann man allerdings nutzen, um ein "Innen" ("wir") und "Außen" ("die") zu schaffen, das die Grundlage dafür ist, kulturelle Unterschiede auf zu bauschen und Feindbilder zu erschaffen. Dass dieselbe Religion auch andere kulturelle Ausprägungen haben kann und die Gemeinsamkeiten weitaus überwiegen, wird, sobald Feindbilder etabliert sind, irgendwann nicht mehr bemerkt.

Oft geschieht die schwarz-weiß-Malerei ("wir"/"die") durch fundamentalistische Strömungen. Je unsicherer jemand in seiner Identität ist, desto leichter wird er für radikale Positionen rekrutiert, die "künstlich" Identität stiften.

"Religiöse Gefühle" können sehr stark sein, sind tief verankert - und können verletzt werden. Bekommt man diese verletzte (!) Identität zu fassen, hat man ein sehr starkes Mittel, um Menschen zu benutzen, zu manipulieren und dazu zu bringen, ihr Leben ein zu setzen.

Nationalismus (und auch andere Formen des Gruppen-Egoismus) hat selbst religions-ähnliche Züge. Häufig werden nationale Identitäten dann zusätzlich mit einer Religionszugehörigkeit "überkleistert": Die nationalistischen Gefühle werden mit religiösen Behauptungen vermischt und nationale Egoismen religiös gerechtfertigt.

Wenn religiöse Gruppen im selben (!) Kulturraum unterschiedlich starken wirtschaftlichen Erfolg entwickeln, liegt das meist daran, dass eine Religionsgruppe traditionell verankerte Hindernisse abbaut, andere Kontakte pflegt und besser organisiert ist. Das weckt oft Neid - obwohl es im unterschiedlichen Verhalten begründet ist.

Sog. "Religionskonflikte" gibt es rund um den Erdball. In aller Regel sind es jedoch nicht Unterschiede der Religionen, die Kriege auslösen, sondern die Grenzen religiöser Gruppen stimmen mit Volks-, Stammes- oder Clan-Grenzen überein. Die ihrerseits wirtschaftliche Interessen verfolgen und / oder Einfluss-Sphären abstecken oder aufrecht erhalten wollen.

So etwa im Nordirland-Konflikt: Protestanten waren Engländer und somit Einwanderer, Katholiken waren Iren. Da "die Engländer" wirtschaftlich (aufs Ganze gesehen) besser gestellt waren, blieben sie "den Iren" gegenüber die Eroberer, die das Land kontrollierten. Gesprochen wurde von "Katholiken" gegen "Protestanten", doch es ging in keiner Weise um Religion, es ging um handfeste, wirtschaftliche Nachteile oder Vorteile.

Schau nach Afrika, schau nach Asien, schau irgendwo in den Konflikten in Europa nach: Es geht nie um religiöse Fragen. Immer um Geld und Einfluss.

Selbst die Religionskriege der Reformationszeit, deren Konflikt scheinbar aus genuin religiösen Motiven entstanden war, konnten nur geführt werden, weil ein Teil der Fürsten sich einen (machtpolitischen und wirtschaftlichen) Vorteil davon versprach, sich von Rom los zu sagen. Und selbst noch bei Luthers Aufbegehren gegen den Ablasshandel zugunsten des Baus des Petersdoms ging es um Geld - um Missbrauch religiöser Macht für wirtschaftliche Zwecke.

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Nun, ich gehe davon aus, dass Du weißt, was Scham ist und was Schuld ist. 

Es gehen immer Dinge schief, Menschen machen etwas falsch oder etwas läuft nicht ab, wie gewollt. Auf solche Situationen gibt es verschiedene Antwort-Muster:

1. Jemand muss schuld sein, die Verantwortung übernehmen. Im besten Fall bekennt sich derjenige (oder diejenigen) dazu, der tatsächlich die Verantwortung hat. Häufig wird die Schuld jedoch schlicht auf andere geschoben. 

Unwahrhaftige Aussagen werden allerdings - wenn sie öffentlich werden - als Lüge angesehen und geahndet. Eine solche Vorgehensweise betont Individualität und persönliche Verantwortung.

Typische - keineswegs alleinige - "Vertreter" sind die christlich geprägten Kulturen (obwohl auch dort nicht alle Kulturen so funktionieren). Für den Einzelnen wirkt sich das in Schuldgefühlen aus.

2. Wichtig ist die Integrität der Gemeinschaft. Statt offen zu legen, was jemand getan hat, muss das Gesicht gewahrt werden. Man darf jemanden nicht beschämen. Selbst wenn jeder weiß, was gelaufen ist, wird das nicht offen gesagt.

Öffentliches Eingeständnis von Schuld würde die Integrität des einzelnen und damit die Ehre des Clans / der Familie / der Firma / des Landes etc. beschmutzen. Wer die äußere Integrität von Mitgliedern angreift, greift damit die Gemeinschaft an.

Solches Verhalten ist gemeinschafts-orientiert, der Einzelne fungiert hauptsächlich als Teil des Ganzen. Unwahrhaftigkeit zur Wahrung der Integrität wird nicht als Lüge empfunden, sondern als notwendiges Mittel, moralisch zu handeln.

Als typische Vertreter gelten etwa Japan und China. Für den Einzelnen wirkt es sich in Schamgefühlen aus.

Seinen Ursprung hat die Schamkultur wohl in vor-staatlichen Clan-Strukturen, in denen keine übergeordnete, neutral agierende, Recht schaffende Instanz existiert. Das Überleben ist nur im Clan-Verband möglich und der Einzelne davon abhängig.

Freilich gibt es nicht nur die beiden Extreme in reiner Form, sondern beide Verhaltensweisen kommen in unterschiedlichen Abstufungen und Ausprägungen vor. Schamgeprägte Kulturen haben auch keineswegs immer klassische Clan-Strukturen, die Funktion kann durchaus durch andere Instanzen ausgeübt werden.

Das Bewusstsein für unterschiedliches Empfinden und andere gesellschaftliche Mechanismen kann im internationalen Kontext (oder etwa im Umgang mit Flüchtlingen) sehr wichtig sein.

Es handelt sich dennoch um eine Theorie, die mit Vorsicht zu genießen ist. So kann Verhalten gegen Fremde sich stark von dem unterscheiden, wie man Vertrauten gegenüber spricht, und dadurch falsche Eindrücke entstehen. Häufig sind unausgesprochen wertende Einstellungen involviert.

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Ich finde es schon in Ordnung, wenn Schüler Gute Frage nutzen. Ich vermute, eine Antwort hier merkt man sich eher ziemlich gut.

Es kann nur niemand erwarten, innerhalb von einigen Minuten auf alles und jedes eine befriedigende Antwort zu bekommen. Für eine Klausur ist ein GF Post in jedem Fall zu wenig, wenn es nicht nur mal um eine Detailfrage geht, die man nicht verstanden hat.

Ich persönlich bin nicht 24h auf Empfang.

Wenn Du im Internet unterwegs ist und Deine Infos von dort holst, würde ich Dir empfehlen, Dich wenigstens mal mit Wikipedia vertraut zu machen. Eigentlich findet man zu allen schul-relevanten Themen dort Einträge, die kurze Zusammenfassungen sind.

Vermutlich ist Dein Schulbuch allerdings leichter zu lesen, als Lexikonartikel, die Erwachsene in der Realität benutzen.

Davor zu lernen, Infos zu finden, aus zu werten und selbständig zu präsentieren, kann Dich allerdings in der modernen Welt keiner bewahren.

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Hallo GymnasiumNorf,

ich auch. Ich sage Dir aber trotzdem was dazu.

Nicht alle Religionen haben einen Aufnahme-Ritus wie die ihn Christen in der Taufe haben. Du bist ganz einfach Buddhistin, wenn du glaubst, was Buddhisten glauben.

Alle Buddhisten glauben, dass etwas von ihnen nach dem Tod bleibt und in ein neues Leben eingeht. Bei manchen ist das nur das, was der Welt anhaftet (apersonal), andere haben die Vorstellung, als ganze Person wieder geboren zu werden. Selbst die dem Buddha zugeschriebenen Aussagen sind nicht eindeutig.

Dabei besteht ein (irgendwie gearteter) kausaler Zusammenhang zwischen dem Verhalten hier und dem Ergehen im nächsten Leben. Es gibt also einen Tun-Ergehens-Zusammenhang, der sich über alle Existenzen hinweg fortsetzt.

Erlösung geschieht durch Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburt, der Leid bedeutet. Um nicht weiter zu leiden, muss man aussteigen aus dem Anhaften an die irdische Welt. In einigen westlichen Formen des Buddhismus finden sich allerdings Menschen, die gar nicht raus wollen, weil sie finden, ein Leben reiche einfach nicht aus, um alles zu erleben.

Regeln gibt es selbstverständlich, sonst würde es wenig Sinn machen zu versuchen, auf das eigene Ergehen in einem zukünftigen Leben Einfluss zu nehmen. Meist gibt es eine Kombination zwischen Lehre, Meditation und Verhaltensregeln. Von strikter Lebensregulierung bis bloß philosophische Gedanken ist alles dabei.

Es gibt stark ritualisierte Formen (wie im tibetischen Buddhismus), Schulen eines bestimmten Lehrers, Ausübung von Zen-Künsten und gegenstandsloser Meditation, lockere Meditationskreise - bis zu einer Haltung bloß philosophischer Lebensweisheit. Und in buddhistischen Ländern genauso eine allgemeine Volksfrömmigkeit mit einfachen Formen und bildlichen Darstellungen wie es das auch im Christentum gibt (oder gab).

Götter waren ursprünglich dem Kreislauf genauso völlig ausgeliefert und hatten keinen Vorteil gegenüber Menschen. Später setzte sich der Glaube an hilfreiche göttliche Gestalten weithin durch, ebenso wie die Idee, bereits erlöste Menschen könnten freiwillig wiedergeboren werden (als eine Art Heiliger), um anderen zur Erlösung zu helfen. In einigen modernen Formen gibt es auch die bewusste oder unbewusste Kombination mit theistischen Gedanken in einem Glauben an ein lenkendes, höchstes Wesen.

VG, Ilka

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Firmung hat erst mal gar nichts mit Geld zu tun. Du bekommst keinen Cent.

Wenn irgendwer entscheidet, Dir doch was zu geben, anlässlich eines freudigen Ereignisses, ist das seine Sache.

Wenn Du Dich nur firmen lässt, um Geld zu bekommen, ist zu überlegen, ob es für Dich ein freudiges Ereignis ist, das dies rechtfertigt. Vielleicht solltest Du in diesem Fall auf die Annahme von Geldbeträgen verzichten.  ;-)

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Ich weiß - ich glaube - keine Ahnung - ich glaube - ich weiß.

Dürfte wohl Absicht sein.

Jeder, der Deutsch kann, benutzt "glauben" und "wissen" unterschiedlich. Demnach weiß er auch, dass es einen Unterschied gibt.

Das sagt dann bloß wenig drüber, wie Vokabeln in einem bestimmten Kontext gebraucht werden. Dann gibt es da noch den Unterschied zwischen "glauben an..." und "glauben, dass...". Verschiedene Wissensbegriffe, ebenso viele korrespondierende Glaubensbegriffe. Und dann haben wir über den religiösen Glauben noch gar nicht gesprochen.

Ich weiß den Unterschied, solange du mich nicht danach fragst, worin er besteht. Glaube ich.

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Hmm - also. Ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Es ist eine sehr alte Geschichte.

Sie stammt aus einer Zeit, als es nicht nur keine moderne Naturwissenschaft, sondern noch nicht mal griechische Philosophie gab. Sie orientiert sich nicht an einem modernen, kausal-linearen Weltbild, sondern fragt nach der Herkunft des Menschen und seiner Verfasstheit in der Welt.

Wie alle Geschichten hat sie nicht einfach eine einzige Aussage. Keine gute Geschichte kannst Du auf eine Botschaft reduzieren. Deshalb sind solche Geschichten auch dem "wissenschaftlichen" Zerstören wehrlos ausgeliefert, wenn man versucht, daraus abstrakte "Wahrheiten" ab zu leiten.

Stell Dir vor, Du würdest nach der Aussage von Star Trek gefragt werden. Da würdest Du es für eine absurde Frage halten. Aber bei biblischen Geschichten finden viele Menschen nichts dabei, daraus selbst solche Aussagen zu extrahieren, die auf Fragestellungen antworten, die nur in einem modernen Weltbild überhaupt Sinn ergeben.

Einen möglichen Erlebens-Hintergrund (also der reale Rahmen, durch den eine Geschichte den ursprünglichen Hörern plausibel und nachvollziehbar ist) hat Wasserhut beschrieben. Das erklärt nur nicht, weshalb die Ereignisse an den Anfang der Menschheit verlegt und als existentielle Geschichte weiter erzählt wurden.

Die Geschichte enthält solche Dinge wie: Der Mensch ist geschaffen als Mann und Frau. Der Mensch braucht ein Gegenüber. Wir sind aus "Erde" gemacht und werden wieder zu Erde usw. 

Was schwieriger ist, ist die Sache mit der Frucht vom Baum der Erkenntnis und dem draus folgenden Rausschmiss aus dem Garten Eden. Daraus ist alles mögliche schon gemacht worden. 

Die Schlange - das "klügste Tier" - verführt Eva, etwas von Gott verbotenes zu tun; sie gibt auch Adam davon, der die angebotene Frucht auch isst. Der Verstoß gegen Gottes Verbot allein wäre jedoch nicht das Problem. Nun passiert jedoch etwas: Sie schämen sich - vor Gott und vor einander. Sie verstecken sich. Gehen auf Distanz. Erst damit sind sie quasi "schon draußen" aus dem paradiesischen Garten, der für die Nähe zu Gott und ihre harmonische Gemeinschaft steht.

Es ist viel spekuliert worden, wie diese Trennung von Gott - das ist, was Sünde bedeutet - weiter gegeben wird, da ja wir auch außerhalb des Garten Eden sind. Allerdings gibt eine Geschichte, die eben auch mythische Züge hat, keine Antwort auf historische Fragestellungen, sondern darauf, wie der Mensch sich selbst vorfindet und sich selbst verstehen kann.

Ich denke, die Geschichte erzählt, dass wir dann, wenn wir alt genug sind, um uns überhaupt als schuldig wahr zu nehmen, immer schon aus dem "Paradies"-Garten draußen sind.

Mit biologischer Weitergabe einer "Erbsünde" hat das für mich nichts zu tun. Die Idee, bei Vererbung an einen biologischen Vorgang zu denken, ist relativ neu - Erben ist erst mal ein gesellschaftlich verankerter, sozialer Akt der Weitergabe von Gütern.

Genauso wird unsere Grundbefindlichkeit, mit Angst durchs Leben zu gehen, uns zu schämen, uns ungeliebt zu fühlen usw. auf sozialem Weg weiter gegeben.

Wenn wir erwachsen genug sind, um die Verantwortung für unser Leben zu übernehmen, sind wir immer bereits an anderen schuldig geworden. Deshalb gibt es keine Zustand, in dem jemand von sich selbst rechtmäßig sagen könnte: Ich bin ein gänzlich unschuldiger Mensch.

Daraus ist nicht zu schließen, dass Kinder "böse" oder "schuldig" auf die Welt kommen, sondern dass wir immer schon in Strukturen leben, in denen wir Dinge tun, die wir nicht verantworten können oder wollen, was uns dazu bringt, uns von Gott zu distanzieren.

Setz für Gott mal "der Blick aufs Ganze" und "bedingungslose Liebe" - beides wird Gott zugeschrieben - dann verstehst Du, wie real das ist.

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Leichter findest Du was unter "Neureligiöse Bewegungen", das ist dasselbe. Gemeint sind religiöse Gruppen, die neu entstanden sind. Die also gerade nicht zu den traditionellen Religionsformen gehören, auch wenn sich manche hier und dort bedient haben.

Häufig wurden sie auch "Sekten" genannt, was auf Deutsch von vorne herein negativ belegt ist. Bei manchen gab es freilich gute Gründe, sie ihrer Psycho-Praktiken wegen kritisch in den Blick zu nehmen. In den 80er Jahren des 20. Jhds. nannte man sie auch "Jugendreligionen", weil sie hauptsächlich junge Menschen rekrutierten, inzwischen hat sich das schon durch natürliche Alterung verschoben. Denn die meisten dieser Gruppen sind inzwischen so neu ja auch nicht mehr.

Manche existieren vermutlich nicht mehr oder sind inzwischen bedeutungslos. Andere sind noch immer aktiv. Einige haben sich quasi etabliert und feste Strukturen gebildet, etwa Scientology.

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Ich nehme an, das das nur Deine zuständigen Lehrer beantworten können.

Ich habe von den mündlichen Abi-Prüfungen in BW keine Ahnung. Ergo weiß ich auch nicht, in welcher Form sie abgehalten werden. Bei uns war das einfach eine Prüfung.

Aber für eine Poetry-Slam braucht man meiner Anschauung nach mehrere Personen, die beteiligt sind. Wie stellst Du Dir vor, könnte das ablaufen?

Viel Erfolg jedenfalls fürs Abi!

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Keine Emotionen und Gefühle mehr!

Hallo,

Vor einigen Wochen geschah es das erste mal. Ich wachte auf in völliger abstinenz auf Gefühle. Ich freue und lache nicht mehr, ich rede auch fast gar nicht mehr. Jedesmal wenn ich Gespräche mit Teamkollegen aus meinem Basketballverein anfange ist meine Konzentration völlig auf deren Worte gerichtet, ich beachte nicht mehr die Emotionen die sie von sich Preisgeben. Die 4 Ohren Theorie von Schulz von Thun trifft schon lange nicht mehr auf mich zu. Zu erst viel es mir gar nicht auf bis mich mein Vater darauf ansprach, es war komisch gefragt zu werden ob alles OK ist wenn man sich selber nicht mit sich selbst beschäftigt. Also fing ich an zu Googlen habe einen Psychiater aufgesucht und das alles nur das ich wieder Freude empfinde. Aber in der letzten Zeit merke ich immer mehr das mir dieser Zustand gefällt er ist einfach unbeschreiblich, man fühlt sich dauernd so konzentriert (Ich habe starkes ADHS), man trifft keine blöden Entscheidungen mehr genauso wenig wie man Emotionale Entscheidungen trifft. Es ist vergleichbar mit dem Gefühl das man hat wenn man gerade nach einem Film den Kinosaal verlässt, vollkommen besonnen und rational. Da ich erst 16 Jahre alt bin meinte mein Psychiater das ich wenigsten so tuen sollte als hätte ich Gefühle weil ich sonst meine Freunde abschrecken könnte, aber das mache ich schon die ganze Zeit außenstehende haben nämlich keine Ahnung wie ich empfinde. Auch mit meiner Freundin habe ich es nicht mehr so Leicht, da ich sie zwar trotzdem Hübsch finde wie ich es davor auch schon tat aber seit neustem ist mir jeder Mensch gleich ich weiß einfach nicht wie ich das beschreiben soll. Die einzige Emotion die ich noch empfinde ist Aggressivität die mich oft mit ihren unglaublichen Tiefen überrascht da ich mich oft nicht mehr unter Kontrolle habe.

Nun jetzt zu meiner Frage: Was ist das und warum passiert das mit mir? findet ihr das normal? Geht es einem genau so?

Danke für jeden der das Durchgelesen hat.

Diese Frage ist Ernst gemeint

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Lieber TitelSchreiber,

wenn Du gar keine Gefühle mehr hast, würde ich sagen, das ist eine schwere Depression. Aber mir scheint das was anderes zu sein. Und beim Psychiater warst Du ja auch schon.

Du beschreibst, dass Du hoch konzentriert bist. Dass Du voll auf andere ausgerichtet bist, wenn sie was sagen. Du triffst sinnvolle Entscheidungen statt irgendwelchen Blödsinn zu machen. Und nicht zuletzt: Du sagst, dass Dir der Zustand eigentlich "unbeschreiblich" gefällt.

Wenn ich sage, dass mir etwas unbeschreiblich gefällt, würde ich das als Freude dran bezeichnen.

Hast Du wirklich keine Gefühle? Deine Beschreibung lässt mich da etwas zweifeln...

...vielleicht eher ungewohnte...? Ein schwer Depressiver ist nicht konzentriert. Für mich klingt es eher nach jemandem, der das erste Mal einen guten Selbststand im Leben hat. Sich nicht mehr abhängig macht von den Urteilen anderer.

Wenn an Deiner Freundin nur wichtig war, dass sie "hübsch" ist, brauchst Du Dich nicht sonderlich wundern, wenn Du da nicht mehr viel empfindest, sobald Du bei Dir selber anlangst.

Dir sind dann einfach andere Dinge wichtiger - und eine Frau hat wohl auch andere Qualitäten als nur ihr äußeres Erscheinungsbild. Manches, woran Du früher Spaß hattest, erweist sich als hohl, weil Du viel mehr bist und viel tiefer empfindest als Du bisher wusstest. Was früher lustig war langweilt.

Vielleicht musst Du Dir nur was sinnvolleres zu tun suchen, um mehr zu empfinden. Und Menschen, die das auch gut finden.

Du beschreibst, dass Du nur noch Aggressivität empfindest. Wenn ein Gefühl sehr stark ist, spürt man anderes darüber nicht mehr.

Die Aggressivität - Zorn, Wut, Verletztsein, Handeln wollen - war, vermute ich, auch vorher da. Du hast sie nur nicht gespürt.

Oder nicht als das gespürt, was sie ist. Vielleicht als Impuls, Witze zu machen. Oder als Versuch, die Welt durch Wissen zu beherrschen. Oder als Wunsch, dazu zu gehören. Das findest Du selber raus. Aber Aggressivität ist nicht einfach plötzlich da, ohne Anlass, wenn da vorher nichts da war.

In dem Moment, wo Du sie als das wahrnimmst, was sie ist, fallen all die Dinge, die Du bisher getan hast, um sie zu "bannen" - sie weg zu kriegen, unsichtbar zu machen, selbst für Dich - weg. Du brauchst sie nicht mehr.

Also was hat Dich so wütend gemacht?

Vielleicht sogar, dass man Dich mit Medikamenten vollgepumpt hat, bloß weil Du raus wolltest und Dich bewegen, statt den Tag in eine Schulbank eingepfercht zu verbringen? Weil immer wichtiger war, was man von Dir gefordert hat, als was Dir selbst wichtig war, was du wolltest, was Dir liegt, was "Deins" ist?

Natürlich ist das eine ziemlich gewagte Aussage. Immerhin kenne ich Dich überhaupt nicht. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass sich was im Kreis dreht: Die Wirkung (Wut) befördert die Ursache (nicht tun dürfen, was man will). Weil es einen immer wütender macht, wenn man ruhig gestellt wird, bloß weil man nicht im Takt der Schule "tickt", das aber muss, um nicht massive Nachteile zu haben. Aber wer wütend ist, kann sich schlecht konzentrieren...

Dann kannst Du Dich nur noch "zwischen Pest und Cholera" entscheiden. Aber die Welt erwartet, dass Du dankbar dafür bist, dass sie Dich konzentriert machen. Also wirst Du davon fremdbestimmt.

Na ja, nur ein Gedanke.

Vielleicht hilft es Dir ein wenig weiter. Sonst melde Dich doch einfach noch mal.

LG, Ilka

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Hallo BlubbUndso1,

über den "Sinn des Lebens" haben viele Menschen nachgedacht - und haben allzu oft Hohn und Spott geerntet.

"Sinn" ist allerdings etwas, was man sehr wohl im Leben haben kann. Darüber gibt es nichts zu spotten. Denn wenn Du keinen hast... ist das kaum ein befriedigender Zustand...

Damit ist eines bereits gesagt: Sinn im Leben zu haben ist viel mehr ein Empfinden als eine Erklärung.

Gehst Du nämlich mit den "Warum"-Fragen immer weiter, kommst Du an kein Ende. Und das nicht nur praktisch gesehen, sondern aus logischen Gründen: Du kannst immer wieder fragen, bis irgendwer nur noch "weil halt" antwortet.

Also was ist "Sinn"?

Dein Sinn im Leben ist das, worauf Du Dein Leben ausrichtest. Ist dieses "angepeilte" Ziel zu klein, wirst Du frustriert werden davon und bald nicht mehr dran glauben.

Z.B. wenn Du glaubst, das wichtigste im Leben sei, aus zu sehen wie ein Topmodel aus der Modezeitschrift. Abgesehen davon, dass die Bilder häufig ge-photoshop-t sind, wirst Du einfach älter und früher oder später dem dort vorgeführten "Schönheitsideal" sowieso nicht mehr entsprechen. Solche Bilder sind außerdem extrem fremdbestimmt.

Das, worauf Du Dein Leben ausrichtest, sollte demnach also um einiges umfassender und grundlegender sein. Groß genug, dass vieles darunter fällt und es anderes in sich fassen kann.

Natürlich kannst Du einfach sagen: Ich will Spaß im Leben. Nur was ist Spaß? Cocktails am Strand? Party? Jeder, der das mal ausprobiert hat, wird Dir sagen: Nach spätestens 3 Wochen ist das öde ohne Ende. Schadenfreude? Sich über jemand anderen lustig machen? Es wird dich nicht glücklich machen, sondern einsam.

Also brauchst Du was tieferes: Werte.

Man spricht von einer Werte-Hierarchie, wenn man "kleinere" Werte größeren unterordnet. Man bringt sie also in eine Art Reihenfolge oder Pyramide. Ein neues Fahrrad ist toll und hat für mich einen Wert, aber wenn es um mein Leben geht, ist es mir nichts wert. Leben ist also mehr wert als neues Fahrrad, so etwa.

Wenn also zwei Werte in Konflikt miteinander stehen, wiegt der höher stehende mehr. Ich halte mich an das, was wichtiger ist. Dafür muss ich aber wissen, was mir wichtig ist.

Was aber steht an der Spitze? Was umfasst alle anderen Werte und übertrifft sie?

Meiner Meinung nach ist das: Tiefe, bedingungslose Liebe.

Als Christen ist es das, was wir Gott zuschreiben (Neues Testament, 1. Brief des Johannes), aber man muss nicht erst Christ sein, um das zu begreifen.  Es gibt auch Muslime, Buddhisten, Agnostiker... die das einleuchtend finden und zustimmen.

Es ist allerdings deshalb auch sehr anspruchsvoll, so dass man immer wieder dran scheitert. Es ist normal, braucht einen nicht zu frustrieren.

Es gibt nichts größeres, an dem man sein Verhalten ausrichten kann. Sinn heißt eben: Man hat etwas vor Augen, auf das hin und wofür sich zu leben lohnt. Wäre es leicht erreichbar, könnte es diese Stelle nicht ausfüllen.

Genau deshalb, weil man es nie vollkommen erreicht, bleibt es immer als Ausrichtung des Lebens vor Augen. Sinn-Mangel hat man damit also nicht. 

Sich ausrichten auf etwas heißt: Danach handeln.

Wenn das in der Wertehierarchie ganz oben steht, an der Spitze der Pyramide, befragst Du alle anderen Werte immer danach, ob ihre Anwendung dem höheren Wert entsprechen. 

Z.B. ist Harmonie in einer Freundschaft sicher ein hoher Wert, aber wenn Du nicht mehr fragst, ob Du das noch aus Liebe zum anderen machst, kann es Dir passieren, dass Du wichtiges unausgesprochen lässt aus Angst, die Harmonie zu stören. Auf Dauer zerstörst Du so die Freundschaft.

VlG, Ilka

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Steht in Wikipedia - wenn Du sonst schon nicht nach gucken willst,  was auf den Seiten im Internet steht.

Du hast Glück gehabt, wenn Dir so schnell jemand was fundiertes hier liefert. Darauf würde ich mich an Deiner Stelle nicht dauernd verlassen.

Ist ja nicht so, als hätten wir nicht alle schon mal in der letzten Nacht noch eben was zusammen gebastelt. Und sind damit auch irgendwie durch gekommen. Zumindest in der Schule, im echten Leben wohl weniger.

Wäre echt gut, wenn Du etwas früher fragen würdest und genauer sagst, was Deine Aufgabenstellung ist. Dann helfen wir Dir gerne, es hin zu kriegen.

VG,

Ilka

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Das ist eine Medaille mit einer Darstellung des Hl. Antonius von Padua, einem der meistverehrten Heiligen. Er wird häufig mit dem Jesuskind auf dem Arm dargestellt.

Ähnliche Darstellungen findest Du (zum Vergleich) leicht, wenn Du in google Bildersuche "Antonius Padua" bzw. "Medaille Antonius Padua" eingibst. 

Hintergründe findest du z.B. unter "Antonius von Padua" in Wikipedia oder länger im Ökumenischen Heiligenlexikon (heiligenlexikon.de).

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Lieber Seteriox,

Vielleicht bist vor allem Du erwachsen geworden, hast einen weiteren Blick gewonnen und siehst jetzt Dinge, die Dir früher nicht aufgefallen sind. 

Dein Potential an kritischer Reflexion hat sich vermutlich auch erhöht. Du vertraust nicht mehr "blind". Du wählst Deine Freunde nicht mehr danach, ob sie im selben Sandkasten spielen.

Du hast wohl Recht, dass viel zu viel banales, pornographisches Zeug über Sex im Umlauf ist. Man schämt sich weder fürs Lügen noch für rüde, harsche, vulgäre Sprache. Das zerstört Beziehungen.

Nur: Wenn ich ein Übel sehe, heißt das nicht, dass früher alles besser war. Es war mit anderen Übeln versehen. Die Menschheit ist noch nie einfach nur gut gewesen. Das macht es nicht besser. Aber den Blick realistischer. 

Kann man denn - Dir vertrauen? Woran merkst Du selbst das?

Woran können andere es merken?

Wie ist es, ein vertrauenswürdiger Mensch zu sein? Wie fühlt es sich an?

Hör in Dich selber rein. Nimm wahr, was Du spürst, wenn Du anderen begegnest: Wo findest Du ihre "Resonanz" in Dir wieder?

Wenn Du von Dir selbst weißt, wie sich das anfühlt, dem Du vertrauen kannst - dann kannst Du es auch in dem wieder erkennen, was von anderen in Dir ankommt.

Es lohnt sich, auf das zu hören, was Du Innen in Dir spürst. Trau Deinem Urteil.

Nicht der Angst. Nicht dem Frust. Nicht der Wut. Trau der innersten Wahrnehmung.

Unser Urteil ist nicht unfehlbar. Wir müssen im Leben auch erdulden, dass unser Vertrauen gebrochen werden kann. Das ist schmerzhaft.

Doch es ist allemal besser als nicht zu vertrauen.

Wenn Du niemandem vertraust, hast Du schon verloren. Wenn Du nur noch Misstrauen ausstrahlst, wird Misstrauen zurück kommen.

Wie muss jemand sein, dass Du ihm (zu recht) vertraust? Wer ist ein Mensch, der sich so verhält, dass es vertrauenswürdig ist? Wie handelt er?

Frag nicht: "Wem kann ich vertrauen?"

Frag: "Wem will ich vertrauen?"

Entscheide, wem Du vertraust. Und tu es.

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Leute, ich finde den Stil, der hier gefahren wird, nicht in Ordnung.

Ich glaube, niemand will, dass man über seine eigenen Fragen lacht.

Auch nicht, dass man die eigene Überzeugung durch alberne, unreflektierte Bemerkungen verunglimpft oder zynische Kommentare abgibt.

Ich fordere Euch auf, das zu lassen. Dies soll eine Plattform bleiben, auf der Menschen Fragen stellen und andere antworten.

Das setzt voraus, dass man ungewöhnliche Fragen oder selbst "blöde Fragen" stellen kann, ohne ausgelacht zu werden, und auch mal was stehen lassen kann, womit man nichts anfangen kann. Wenn man sich hier über andere lustig macht, traut sich bald keiner mehr, Fragen zu stellen.

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Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82,6): »Ich habe gesagt: Ihr seid Götter«?
Wenn er "die" Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah - und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden -, wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott -, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn?
Jesus in: Die Bibel, Neues Testament, Evangelium nach Johannes, Kapitel 10, Vers 34-36

Die Betonung der Person ist jüdisch-christlichen Ursprungs.

Warum nennst Du Dich "Satanist", wenn Du an nichts "Höheres" glaubst? Ist das für Dich was anderes als ein materialistischer A-theismus?

Würde mich interessieren.
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Hallo Irmin1610,

ich werde im allgemeinen als spiritueller Mensch angesehen.

Und ich bin Christin und katholisch.

1. Spiritualität

Wie unterschiedlich die Vorstellungen davon sind, was Spiritualität ist, siehst Du ja schon an den Antworten.

Oft halten Menschen auf einem Übungsweg diese "Methode" für die einzig spirituelle - und versuchen sie dir auf jede Weise an zu drehen. Wirklich spirituelle Menschen aber verstehen einander über alle Grenzen und Unterschiede hinweg. Sie sprechen anders, doch sie erkennen einander, wenn sie dem anderen in die Augen schauen.

In allen großen spirituellen Traditionen spielen Aufmerksamkeit, Selbstwahrnehmung, Aufrichtigkeit, Einfachheit, Achtsamkeit, Wahrnehmung der Wirklichkeit, Leben im gegenwärtigen Augenblick, Menschlichkeit und Barmherzigkeit eine Rolle.

Christliche Spiritualität betont die Notwendigkeit, das Dunkle, Schmerzhafte zu integrieren, um das Leben in Fülle zu erfahren. Bedingungslose Liebe überschreitet Trennungen und lässt Feindbilder zerrinnen.

Spiritualität betrifft immer das Ganze, die Wahrnehmung der Wirklichkeit, die grundlegende Lebenshaltung.

2. Glauben

Glauben widerspricht einem spirituellen Leben natürlich überhaupt nicht. Sie haben den selben Ursprung.

Es gibt freilich Gläubige (jedweder Couleur), die die Verbindung zum spirituellen Kern der Botschaft verloren haben. Das endet in Fundamentalismus, oberflächlichem Aktivismus oder Gleichgültigkeit.

Glauben stellt eine Interpretation der Wirklichkeit bereit, die sich durch Sprache, Bilder, Metaphern, Gleichnisse, Geschichten und Rituale vermittelt. Und er ermöglicht Kommunikation über diese Wirklichkeit.

Es macht einen Unterschied, woran Du glaubst. Es bestimmt, womit Dein Denken erfüllt ist, beeinflusst Dein Fühlen und lenkt Dein Handeln. Woran du glaubst, darauf ist Dein Leben ausgerichtet.

Das gilt, ob Du einem religiösen Glauben angehörst oder nicht. Auch wenn Du Deinen Geist mit anderen Glaubensätzen an füllst, die weniger umfassend sind und weniger spirituelle Tiefe besitzen, bestimmen sie Deinen Blick auf die Wirklichkeit.

Die Ausrichtung aufs Ganze, auf den "Blick Gottes" kann nie Sinn-leer werden. Da kommen Spiritualität und Glauben zusammen.

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Das Wort "Meditation" hat zwei Bedeutungen:

Einerseits einen Text, ein Bild, ein Thema meditieren. Das bedeutet, sich in Ruhe darauf einlassen, es in sich aufnehmen, wirken lassen. (Statt Unmengen von Infos in sich rein zu stopfen.)

Andererseits gegenstandslose Meditation, wie sie im Zen praktiziert wird.

Und freilich gibt es fast alles irgendwo dazwischen.

Wenn es Dir darum geht, negative Gedanken los zu werden, ist für mich durchaus die Frage, ob Meditation das Richtige ist. Es kann langfristig durchaus nutzen, wenn man die Gedanken vorüber ziehen lässt, ohne sie fest zu halten.

Dich hinsetzen "zum Meditieren" bedeutet aber, dass Du das Negative erst mal so richtig spürst. Und das ist nicht unbedingt immer das Gewünschte.

Wenn Du magst, probier doch mal folgendes:

Immer wenn Du merkst, dass Du ins Grübeln kommst, sag Dir selbst "Grübeln verboten!"

Am besten laut.

Dann wirst Du einerseits aufmerksamer dafür, wie / wann es anfängt.

Andererseits baust Du Dir damit so was wie einen "Schalter", der Dir hilft, schneller los zu lassen.

Drittens erstickst Du es auf Dauer damit, bevor es seine volle Kraft entfaltet.

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Hmm - generell kannst Du so oft meditieren wie Du magst und wann immer Du willst und Zeit hast bzw. Dir Zeit nimmst.

Vor allem am Anfang ist es aber sinnvoll, sich einen festen, regelmäßigen Zeitpunkt zu wählen. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du es durchhältst, ist sonst nicht so besonders hoch. 

Vielen geht es in der Tat morgens am besten. Anderen ist frühmorgens eine Qual. Es sollte eine Zeit sein, die für Dich passt und die Du einhalten kannst.

Wie oft Du meditieren solltest, ist auch eine Frage, wie es Dir geht und was Du damit bezweckst.

Im Prinzip kannst Du auch in der vollen S-Bahn und auf dem Klo dieselbe Haltung einnehmen. Das wirst Du vielleicht irgendwann mal schaffen, ist aber kaum eine Anfänger-Option. Es ist sehr hilfreich, sich einen Ort dafür vor zu sehen, ihn sich zu gestalten und immer dort zu üben.

Außerdem solltest Du aufrecht Sitzen, damit der Atem besser fließen kann. Das geht am Boden (kleines Kissen oder Mediations-Bänkchen) oder auf einem Stuhl mit flacher Sitzfläche (nicht anlehnen).

Du scheinst noch nicht so viel Erfahrung zu haben, deshalb noch ein paar Worte dazu:

Es kann helfen, zur Ruhe zu kommen und von störendem Einfluss los zu lassen. Wie gut das gelingt, hängt natürlich auch von Deinem Zustand ab, wenn Du meditieren willst. Du fühlst vermutlich anfangs erst mal gar nichts - außer dass es ziemlich langweilig ist, rum zu sitzen und "nichts" zu tun.

Wenn man Übung hat damit, geht es allerdings leichter, die innere Haltung zu finden. Die Chance besteht außerdem, gar nicht erst so total durch den Wind zu sein, dass es richtig schwierig wird, überhaupt los zu lassen.

Auch wenn es immer wieder passiert, dass es "nicht geht". Jedenfalls fühlt es sich so an. Es gibt keinen linearen Weg zum "Erfolg", es gibt nur tun, immer wieder, wie wenn es das erste Mal wäre.

Vor allem wenn Du alleine anfängst, ohne Begleitung, solltest Du Dir im Klaren sein, dass intensive Meditation innere Prozesse auslösen kann.

Du bekommst mehr Kontakt zu Deinem Inneren. Doch was da drin los ist, wollen wir oft gar nicht unbedingt "kontakten".

Was man einmal "aufdeckt", kann man nicht wieder "begraben", es ist dann da und Du musst damit umgehen. Du weißt das weder vorher noch kannst Du es steuern (dafür musst Du es schon kennen). Falls Du Probleme bekommst, hol Dir auf jeden Fall Hilfe.

Oft ist es auch gut, eine Gruppe zu haben, die einen motiviert, dabei zu bleiben.

Ein guter, erfahrener Lehrer kann Dir helfen, im Gleichgewicht zu bleiben, nicht zu übertreiben und nicht auf zu geben, wenn "gar nichts" (oder viel) passiert. Allerdings sollte man sich anschauen, wo man hin geht. "Meditations-Erfahrung" allein sagt nichts drüber, ob nicht gleichzeitig seltsame Ideologien transportiert werden. Nicht alles ist lebens-förderlich.

Auf jeden Fall tu Dir keine Gewalt an. Es ist wie es ist. Das zu sehen ist die spirituelle Grundhaltung jedes echten geistlichen Weges.

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