Hej,

ich selber habe keine fachpraktische abgelegt (ich hatte Musik gar nicht als Prüfungsfach, dank der Wahleinschränkungen an meiner Schule), aber wenn die Vorgabe ist, drei Stücke aus drei unterschiedlichen Epochen zu haben, dann würde ich auf jeden Fall noch eins ändern. Zumal Klassik und Romantik ja sowieso recht dicht beeinander liegen.

Klezmer finde ich eine gute Idee, gerade weil das sehr klarinettenspezifisch ist und sich auch eindeutig von den anderen Stücken absetzt. Wie sieht das bei dir aus, traust du dir auch ein paar Variationen, die über den Notentext hinausgehen zu (die kann man sich ja vorher auch überlegen und üben)? Das würde es gleich noch viel interessanter machen, weil Klezmer ja doch eine ziemlich freie Musikrichtung ist.

Ansonsten kannst du auch mal in "neue Musik" reinhören, ich habe zum Beispiel einige Sätze aus den Dance Preludes von Witold Lutoslawski gespielt, vielleicht ist da ja was bei!

Zu der Begleitungsfrage: Was ich so die letzten Jahre mitbekommen habe (auch in Nds, Abi 14), ist beides möglich, eine Begleitung durch einen Gleichaltrigen (z.B. einen Schüler von der gleichen Musikschule) oder eben durch einen Erwachsenen (z.B. einen Klavierlehrer). Am besten fragst du aber nochmal direkt bei deinem Lehrer nach, der weiß sicherlich am besten, was die Regel ist.

Und wenn du beide Optionen hast, musst du für dich selbst beantworten, was dir lieber ist. Du bzw. deine Begleitung habt ja außerdem noch recht viel Zeit, um zu üben, euch aufeinander einzuspielen und so weiter. Die Hauptsache ist, dass du letztendlich darauf vertrauen kannst, dass deine Begleitung dir eine Stütze ist. Manchmal ist da ein (guter) Gleichaltriger sogar besser, weil man meistens mehr Probezeit hat als mit einem Lehrer, der alles einfach abspielt, und man sich dadurch besser aufeinander einlassen kann.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Spaß beim Üben und dann natürlich auch bei deiner Prüfung!

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Eine Durtonleiter besteht aus Ganzton- und Halbtonschritten, und zwar in folgender Reihenfolge:

1-1-1/2-1-1-1-1/2

Das kannst du am besten mit einer Klaviatur nachvollziehen: C-Dur besteht ja einfach nur aus den weißen Tasten, von einem C zum nächsten:

C [einen Ganztonschritt aufwärts, d.h. eine Taste (eine schwarze) liegt dazwischen] D [1 aufwärts] E [einen Halbtonschritt aufwärts, d.h. es liegt keine Taste dazwischen] F [1 aufwärts] G [1 aufwärts] A [1 aufwärts] H [1/2 aufwärts] C

Mitgekommen? Jetzt kommt das "Problem" bei G-Dur: Wenn du einfach von G bis G nur weiße Tasten spielst, hast du keine Durtonleiter mehr, weil die Reihenfolge von Halb- und Ganztonschritten nicht mehr stimmt. Dann hättest du nämlich:

1-1-1/2-1-1-1/2-1

Das Problem lässt sich aber ganz einfach lösen, indem man den vorletzten Ton, das F, um einen Halbtonschritt erhöht, zum Fis.

Das Zählen der Schritte ist allerdings ziemlich mühselig... Deshalb lernt man normalerweise einfach auswendig, bei welcher Dur-Tonart welche Kreuze (Erhöhungen um einen Halbton) bzw. Bs (Erniedrigungen um einen Halbton) verwendet werden. Oder man guckt einfach auf einen Quintenzirkel (googel den einfach mal) ;)

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Also im Prinzip musst du genau das gleiche machen, was du bei der Analyse eines klassischen Stückes auch machst: Du versuchst die Eindrücke, die das Stück hinterlässt (Gefühle, Botschaft und Co.) mit den musikalischen Parametern (Rhythmus, Melodik, Harmonik, Dynamik,...) in Verbindung bringen. Wenn es einen Text gibt, kannst du den ja auch noch einbringen.

Das heißt konkret: Wenn eine Stelle bei dir zum Beispiel das Gefühl tiefer Traurigkeit hinterlässt, suchst du nach Begründungen dafür: Werden gerade Akkorde in Moll gespielt? Lässt sich der Melodieverlauf mit einem Seufzen vergleichen (guck mal da: https://www.gutefrage.net/frage/was-ist-in-der-musik-ein-seufzerthema)? Und falls ein Text da ist, was ist der Inhalt/der genaue Wortlaut an dieser Stelle? Wenn der auch noch traurig ist, hast du deinen Zusammenhang auf jeden Fall gefunden.

Und dann guck einfach mal, was ihr musiktheoretisch über den Jazz gelernt habt, wie zum Beispiel konkrete Akkordfolgen (vielleicht sagt dir 2-5-1 oder das Blues-Schema etwas), Rhythmen (z.B. das "Swingfeeling" bzw. der ternäre Rhythmus), Melodiebesonderheiten (z.B. Bluenotes) oder Harmonien (Septakkorde und komplizierteres). Wenn du so etwas findest, macht sich das auf jeden Fall gut, weil du so gleich noch belegen kannst, dass es sich tatsächlich um ein Jazzstück handelt bzw. vielleicht sogar eine bestimmte Richtung herausfindest (Swing, Bebop, Blues, Fusion...). Keine Angst, wenn du einige der Beispiele (noch) nicht kennst, es geht deinem Lehrer nur um das, was ihr tatsächlich im Unterricht gemacht habt.

Wichtig ist also in erster Linie, dass du versuchst, den Wirkungszusammenhang zu erklären und dabei die jazzspezifischen Dinge, die ihr im Unterricht gelernt habt, einbringst.

Ich weiß nicht, ob bzw. welche Strukturvorgaben ihr normalerweise in einer Stückanalyse habt, aber ich mache es meistens folgendermaßen:

  1. ein einleitender Satz (Titel, Komponist, Jahr)
  2. eine kurze äußere Analyse (Tonart, Taktart, Instrumentation)
  3. ggf. eine kurze allgemeine Beschreibung der Wirkung des Stückes (darauf könntest du in deinem Fazit nochmal bestätigend zurückkommen)
  4. ein (meist chronologischer) Gang durchs Stück mit dem Augenmerk auf "besondere" Stellen, also genau die, bei denen du das Gefühl hast, dass sie wichtig für die Wirkung sind. Hier versuchst du dann, die Wirkung mit den musikalischen Parametern zu verknüpfen. Außerdem kannst du an dieser Stelle auf jazzspezifische Merkmale (siehe oben) hinweisen. Oft tendiert man dazu, in der Analyse auf jedes einzelne Detail einzugehen, aber darüber vergisst man die Zusammenhänge und schwadroniert dafür ewig über den Melodieverlauf (am besten beschreibt man ihn noch als "wellenförmig", das hat meinen Musiklehrer immer aufgeregt) oder zählt die Akkorde auf. Das solltest du vermeiden, insbesondere, weil die Zeit ja begrenzt ist und die Analyse ja offensichtlich nur ein Teil der Klausur wird
  5. Fazit, hier kannst du noch kurz deine Ergebnisse zusammenfassen

Ich hoffe, ich konnte dir helfen und habe dich durch die ganzen Fachbegriffe nicht noch mehr verwirrt! Wie gesagt, du musst nicht mehr musiktheoretisches können oder wissen, als ihr im Unterricht behandelt habt. Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Erfolg, das wird schon!

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