Also "Deutsch" sein als Ethnie wird überwiegend über die Sprache definiert. Bei deutscher Muttersprache ist man Deutsch. Also sind Österreicher auch Deutsche, wie auch die Schweizer aus der deutschsprachigen Schweiz, die Luxemburger und die deutschsprachigen Belgier, sowie auch die Elsässer oder die Nordschleswiger (Deutsche Minderheit in Dänemark) und die Siebenbürger Sachsen in Rumänien. Österreicher und Deutsche (Bundesdeutsche) haben eine lange gemeinsame Geschichte. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation wurde lange Zeit von den "Habsburgern" regiert und das von Wien aus. Dieses Reich umfasste ganz Mitteleuropa, inklusive Norditalien, den BeNeLux Ländern und auch ein großen Teil Ostfrankreichs. Dieses Reich war aber, trotz des Names, keine einheitliche Nation sondern war eher zu verstehen als Zusammenschluß von vielen Fürstentümern, Bistümern und Königreichen und ist mit der heutigen Europäischen Union vergleichbar, nur eben beschränkt auf Mitteleuropa. So weit ging die gemeinsame Geschichte, bis der sogenannte preußisch, österreichische Dualismus aufkam mit dem Aufstieg des preußischen Königreichs. Nach den Koalitionskriegen gegen Napoleon entwickelte sich zunächst noch kein deutscher Nationalstaat, sondern ein "Deutscher Bund" als Nachfolger des "Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation", wo auch Österreich drin war, das diesen Bund sogar dominierte. Doch dieser Bund brach auseinander aufgrund des Dualismus mit den Preußen, die ebenfalls eine Großmacht waren. Nach dem Krieg mit Dänemark, zwischen Preußen und Österreich und zwischen Preußen (+seinen Verbündeten) und Frankreich wurde das Deutsche Reich gegründet OHNE Österreich, und zwar unter preußischer Führung. Architekt dieser Reichsgründung (der "kleinen Lösung" unter Führung von Preußen) war in erster Linie der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck. Nach dem ersten Weltkrieg zerfiel die Doppelmonarchie "Österreich-Ungarn" in Kleinstaaten, wovon das heutige Österreich eines war. Sie wollten sich sogar "Deutsch-Österreich" nennen, doch das wurde von den Siegermächten verboten, wie auch eine Vereinigung mit dem Deutschen Reich. Also gingen beide Länder weiterhin getrennte Wege, bis zum "Anschluß" 1938. In so fern verstieß der "Postkartenmaler" aus Braunau mit dem Anschluß gegen geltende Verträge, worum er sich aber wenig scherte, so lange die Westmächte nichts taten. Österreich verlor aber, trotz des Anschlusses und aller Mühe der Nazis, NIE seine eigene Identität. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Österreich, wie auch Deutschland, in 4 Besatzungszonen aufgeteilt. Anders wie Deutschland vollbrachte das kleine Österreich aber eine Teilung zu vermeiden, indem es sich als "neutral" zwischen den beiden großen Machtblöcken verhielt. Einen gemeinsamen Staat zwischen Deutschland und Österreich kann sich heute aber niemand mehr vorstellen. Im Zuge des europäischen Einigungsvorganges spielt es aber auch keine große Rolle mehr.

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