Hey Milena,

krasses Thema! Ich finde es auf jeden Fall cool, was du machst und dass du dich für behinderte Kinder einsetzt!

Ich hab eine Gehbehinderung. Mit der "Leistungsgesellschaft" selbst habe ich persönlich nicht so das Problem, eher mit den Ansichten der Menschen. Ich will bitte selbst entscheiden was ich kann und was mir zu viel ist und nicht schon im voraus nichts zugetraut bekommen! Das ist echt ein Problem.

Oft stößt man nämlich an Grenzen, die nur in den Köpfen der anderen entstanden sind. So war es nahe liegend, dass ich mit Gehbehinderung eine Ausbildung in einer sitzenden Tätigkeit mache. Ich bin dafür aber echt nicht gemacht, ich bin ein Mensch, der gerne anpackt und sieht was er geschafft hat. Ich will etwas Sinnvolles tun und Daten in den PC eintippen, die mich nicht interessieren, gehört da für mich einfach nicht dazu.

In dem Amt habe ich dann meine Ausbildung grade so geschafft und fand es vom ersten Tag an mega ätzend. Hab noch 2 Jahre da gearbeitet und dann war der Vertrag fertig und ich ganz froh drum.

In der ersten Woche der Arbeitslosigkeit landete ich natürlich in einer Maßnahme vom Arbeitsamt, diese beinhaltete ein 2wöchiges Praktikum. Das habe ich dann gleich genutzt, um endlich den Job zu machen, den ich schon lange gerne gemacht hätte: Tierheim.

Am Anfang waren natürlich alle skeptisch "Kannst du das denn?" - Klar, ich will es können! Sicher besser als im Büro zu hocken!

Ich hab dann richtig rein gehauen und auch nach dem Praktikum weiterhin ehrenamtlich im Tierheim gearbeitet. Daraufhin habe ich dort eine Ausbildung bekommen. Joa und diese Ausbildung hab ich mit 1,0 abgeschlossen. Ich hab das einfach komplett gerockt, obwohl ich natürlich abends völlig fertig war vom vielen Laufen! Aber das hat mir Spaß gemacht.

Ich hab auch einfach unheimlich viel Selbstbewusstsein mitgenommen und gelernt, dass ich sowohl mit den größten Hunden, als auch mit den unfreundlichsten Menschen fertig werden kann.

Fazit: Behinderte Menschen stoßen leider oft auf falsches "Mitleid" und Fehleinschätzungen. Ja, ich kann nicht lange stehen, aber wenn ich mich bewegen und hin und wieder sitzen kann, kann ich das doch machen! Und ich kann auch durchaus 20kg Futtersäcke tragen oder große Hunde führen (da geht es meist eh nicht um Kraft, sondern um Körpersprache!)

Ich finde das wichtigste, auch bei einer geistigen Behinderung, ist, dass man grade Kinder einfach mal machen lässt und selbst ihren Tatendrang nachgehen lässt und sie nicht zu sehr behütet (solange keine ernste Gefahr besteht, versteht sich!). Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, das zu tun was er kann und was ihm Spaß macht!

Von Idioten, die glotzen oder dumme Sprüche bringen, brauchen wir da ja gar nicht erst reden, die gibts natürlich auch, aber ganz ehrlich: Da hab ich echt besseres zu tun, als mich mit solchen Menschen auseinander zu setzen.

Wenn du Bock hast mehr mit mir über das Thema zu reden, kannst du mich gerne anschreiben! (Email: mind-hack@gmx.de) Ich habe grade einen Blog gestartet mit dem ich ebenfalls Menschen mehr Selbstvertrauen und die Denkanstöße geben will um ihr Ding zu machen. Deshalb interessiert es mich natürlich auch! :)

Liebe Grüße und viel Erfolg mit deiner Arbeit,

Ronja

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Für alle, die morgens nicht aus dem Bett kommen, habe ich diesen Artikel geschrieben: http://mind-hack.de/fruehaufstehen-11-tipps-checkliste/

Viel Erfolg! =)

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