Hallo Community!
Mein Name ist Niklas und ich bin 19 Jahre alt. Ich habe nach der Realschule hier in NRW angefangen mein Abitur zu machen. Ich lebe noch bei meinen Eltern in sehr guten Verhältnissen.
Manchmal habe ich das Gefühl nichts wert zu sein und fühle mich manchmal generell ein wenig schlecht. Ich habe irgendwie genug von dieser Melancholie, diesem ständigen morgens aufstehen, in die Schule gehen, lernen etc.. Langsam habe ich meiner Meinung nach auch lang genug in der Schule gesessen und will Veränderung, Veränderung im Leben. Ich denke, dass es vielleicht etwas schönes für mein Leben wäre etwas zu tun, dass nicht viele tun, etwas außergewöhnlicheres.
Ich habe meine Eltern schon mal darauf angesprochen, dass ich es befürworte bei der Bundeswehr ein Auslandseinsatz zu machen. Ich möchte die Welt aus einer ganz anderen Perspektive sehen, mich auf einer ganz anderen Ebene Kennenlernen, weg von diesem grauen, melancholischen und traurigen Ort. Freunde habe ich sowieso kaum und Liebe zu einer Frau konnte ich leider auch noch nicht verspüren und hab daher noch nie eine Beziehung geführt.
Meine Eltern sind richtig wütend geworden, sie meinten sie hätten sich ja umsonst um mich gekümmert und mir dieses Leben geschenkt, wenn ich sowas machen würde. Sie haben gemeint ich sollte das Glück nutzen, dass ich unter diesem Umständen leben kann.
Dann habe ich gesagt, dass ich das Glück habe die Möglichkeit ausnutzen zu können anderen Menschen zu helfen. Ich habe gemeint da draußen gibt es sehr arme, kranke und unterernährte Menschen, die jeden Tag um ihr Leben fürchten müssen, weil irgendwelche Terroristen vorbeikommen könnten die sie umbringen wollen.
Ich denke mir, dass es doch keinen interessiert was ich mache und das es auch keinen interessiert wenn ich dabei sterbe, wenn ich gutes auf der Welt vollbringen möchte. Meine Eltern interessieren sich nicht für Menschen die unter den schlimmsten Bedingungen bei den Terroristen leben. Ich habe gemeint ihnen fehlt die Empathie. Ich habe gesagt, sie sollten sich mal vorstellen, wie es ist in der Haut von solchen Menschen zu stecken und zu wissen, dass sich keiner hier aus dem Westen für sie interessiert.
Es würde mich freuen, wenn mir jemand etwas dazu schreibt, ich nehme alle Meinungen entgegen. Es wäre besonders interessant, wenn jemand (auch indirekt) Erfahrungen mit sowas hat. Sind solche Gedankengänge vielleicht einfach nur eine Phase meiner jungen Naivität? Rede ich Schwachsinn? Ich beneide die Menschen, die von Anfang an ziemlich genau wissen, was sie mit ihrem Leben anfangen. Mir fehlt die Perspektive. Bin ich vielleicht auch einfach jemand der mal ein FSJ braucht? Einfach mal weg von hier? Ich habe das Gefühl, dass es mich tief im inneren sehr erfüllen könnte, wenn ich mich da draußen für Menschen einsetze deren Leben auf dem Spiel steht. Ich sehe mich selber als ein äußerst komplizierten Menschen an, der es schwer haben wird den richtigen Weg zu gehen...