Wegen ununterbrochenen Gebrauchs ist unsere Sprechweise ein wichtiges Moment der Bewusstseinsprägung. Wer schreibt - und das tun wir hier ja alle - kann darauf achten, die übelsten verletzenden oder diskrimierenden Sprachunglücke zu vermeiden.

Der Umstand etwa, dass ein geläufiger Ausdruck wie "Krankenschwester" in der Branche erst vor einiger Zeit zu "Krankenpfleger - Krankenpflegerin" verbessert wurde, zeigt, dass die Entwicklung sich mit dem Bewusstsein der Sprecher weiter entwickelt. Ich persönlich habe etwa um 1970 gelernt, dass "Neger" DESWEGEN eine für mich unzulässige Bezeichnung ist, WEIL die Betroffenen selber sie aus guten Gründen abgewehrt haben. Dann sage ich mir als (damals jugendlicher) vernünftiger Mensch doch: Gut, das kann ich ändern. Und dann tue ich es in meinem Sprachgebrauch. So einfach ist das. Genau so würde ich, wäre ich Lehrer, auch von "Schülerinnen und Schülern" oder auch von "Lernenden" sprechen. Besonders als Autor würde ich verstärkt darauf achten, die am meisten diskriminierenden Bezeichnungen zu umgehen oder zu ändern.

Es ist schön, die Gelegenheit zu nutzen, sich so wie so beim Schreiben Gedanken darüber zu machen, WIE man spricht bzw. schreibt. Es regt dazu an, über das kleine "man", das ich eben verwendet habe, nachzudenken und kreative andere Lösungen zu finden. Hier, eben, fand ich es unerheblich, aber es fällt mir auf, und würde jemand es kritisieren, würde ich das verstehen.

Prioritär erscheint mir diese persönliche Politik aber eigentlich nur dann, wenn die "Gender-Gegner" z.B. hier immer und immer wieder ihre Absicht bekunden müssen, dagegen verstoßen zu wollen. Das empfinde ich als bösartig.

...zur Antwort
Er wird bald abtreten.

Trump hat sich chancenlos geschrien.

...zur Antwort