Hi, ich gehöre auch zu denen die den Verlust der Mutter relativ früh erlebt haben(mit 10 Jahren) und gleichzeitig auch wenig bis gar keinem Kontakt zum Vater hatten. Ich bin dafür als Ersatz mit 6 Jahren zu meinen Großeltern gekommen, welche wie man es vom Allgemeinen her kennt sehr wohlwollend zu den Enkeln sind. Mein Großvater war im 2.Weltkrieg involviert und dadurch leider mental gezeichnet.( Ein Choleriker der bei jeder Kleinigkeit ausrastet und andere grundlos angeschrien hatte) aber meine Großmutter hat die Mutterbeziehung auch wenn nicht 100% möglich ersetzt.Das Resultat daraus ist, dass ich anfänglich sehr schüchtern gegenüber anderen Frauen und Männern bin, was sich zwar mit der Zeit legt aber zum Anfang doch nicht immer leicht ist.Langfristige Beziehungen waren bis dato dadurch kein Problem.Das Gefühl mit 29 Jahren ohne Bezugspersonen in der Welt zu stehen ist manchmal seltsam aber man versucht sich an sich selbst zu orientieren. Emotional bin ich dadurch natürlich nicht so offen wie Andere. Äußerlich zeige ich wohl weniger Reaktion. Ich weiß nicht wie es bei anderen ist aber manchmal ist es schon seltsam niemanden so richtig familiär zu haben zu den man "aufschaut". Mein Vater sucht mittlerweile wieder Kontakt, das ist schön aber es wird trotzdem nicht der Kontakt werden der es zum Anfang hätte sein sollen.Summa sumarum fühle ich mich relativ auf mich alleine gestellt und muss selber entschieden was richtig und falsch ist ohne Ratschläge der Famillie.Und bei männlichen Authoritätspersonen fühle ich mich sehr unwohl und kann Ihnen nicht vertrauen und mich nicht wirklich öffnen.

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Hallo Liebe Gemeinschaft, ich kann mich der Waisen/Halbwaisen hinzufügen, allerdings habe ich den "Luxus" erlebt von meinen Großeltern ab dem 11. Lebensjahr aufgenommen worden zu sein. Das Gefühl des Verlustes bleibt immer aber man muss sich den Menschen zuwenden, welche einem Vertrautheit und Nähe offenbaren. Seien es Freunde, Geschwister oder andere Verwandte. Meist kann niemand etwas für den Verlust der Betrauerten, meist sind es dumme unverständliche Ereignisse des Lebens. Die Hauptsache ist es seinen Alltag weiter zu Leben und positiv in die Zukunft zu Blicken, es bringt nichts sich oder Andere für die/den Verlust schuldig zu machen. Der Gedanke, sollte der sein, dass man die Dinge, welche einem selbst im Leben gefehlt haben Anderen zu vermitteln weil man selber aus bester Erfahrung bescheid weiß, wie solche Dinge andere Beeinflussen/Belasten können. Jeder hat Tiefschläge aber aus diesen kommt man auch wieder heraus und man sollte seine mehr gewonnene Erfahrung mit anderen Menschen teilen und so zu einer besseren Welt beitragen.

In meinem Falle heißt es, da ich durch die Vergangenheit emotional angeschlagen bin, dafür zu sorgen Andere vor dieser zu bewahren bzw, bei emotionalen Problemen zu helfen. (gesteigertes emotionales Verständnis)

Man muss das Leben nehmen wie es kommt, im Negativen, wie im Positiven!

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