Fühle ich mich zurecht so schlecht und sind meine Schuldgefühle begründet?

Vor ein paar Wochen habe ich mich mit einer Freundin zum Lernen an der Hochschule verabredet. Einen Tag davor saßen wir mit einer anderen Kommilitonin im Hörsaal. Ich war in dem Moment mit meinen Aufzeichnungen beschäftigt und bekam es nur beiläufig mit, wie sich die beiden für den nächsten Tag für ein Zoom Meeting verabredet haben. Ich saß zwei Meter daneben und mit mir wurde kein Wort geredet.

Ich habe dann nachgefragt, was mit unserer Verabredung ist und bekam nur eine kleinlaute Antwort, dass wir doch lieber ein Zoom Meeting machen.

Als ich dann zu Hause angekommen bin, habe ich eine WhatsApp Nachricht bekommen, dass wir ja nächste Woche wieder an der Hochschule zusammen lernen können. Ehrlich gesagt habe ich mich dabei wie ein Lichtschalter gefühlt, den sie an- und ausschalten kann wie sie will.

Ich habe ihr dann gesagt, dass mich das echt verletzt hat. Das sie lieber mit jemand anderen sich etwas abspricht und zu mir gar nichts sagt und ich vor vollendeten Tatsachen gestellt werde. Und ich meinte, dass ich mir für die Zukunft wünsche, dass wir offen und ehrlich miteinander umgehen, damit sich niemand auf dem Schlips getreten fühlt.

Ihre Antwort darauf war nur gewesen, dass sie das nicht nachvollziehen kann. Sie fühlt sich von mir angeprangert und ich werfe ihr etwas vor was gar nicht so schlimm ist. Außerdem meinte sie, dass ich alles falsch verstehe und wenn dann hat sich die Kommilitonin falsch ausgedrückt. Ich sei auch zu sensibel und würde mir das zu sehr zu Herzen nehmen.

Seitdem redet sie kein Wort mehr mit mir. Ehrlich gesagt fühle ich mich schlecht deswegen und weiß nicht mehr was richtig oder falsch ist.

Freundin, Streit

Ist mein Empfinden richtig, dass ich ausgenutzt werde?

In meinem Studium habe ich lange Zeit mit einer Kommilitonin zusammen gelernt und den Studienalltag verbracht. Am Anfang war sie total interessiert, hat mir fragen gestellt und mir das Gefühl gegeben wertgeschätzt zu werden.

Im Laufe des letzten Semester hat das immer mehr abgenommen. Sehr oft war ich die treibende Kraft bei gemeinsamen Projekten und Belegen. Es war nicht so, dass wir uns nicht gut verstanden hätten, aber es war irgendwie seltsam.

Sie hat sehr oft gemeinsame Absprachen sehr kurzfristig abgesprungen. Mal brauchte sie mal einen Tag auf der Couch, dann war irgendwas anderes dazwischen gekommen. Als die Prüfungsplan näher rückte, haben wir uns ein paar Mal zusammen in der Bibliothek zum Lernen getroffen.  Doch diese Termine wurden dann auch wieder abgesagt, allerdings wurde nicht mit mir darüber gesprochen. Ich habe es nur durch Zufall mitbekommen und wurde dann quasi vor vollendeten Tatsachen gestellt. 

Als ich sie darauf angesprochen habe und meinte, dass mich das verletzt hat. Meinte sie nur, ich sei zu sensibel und verstehe alles falsch. Die nächsten Wochen in der Prüfungsphase wurde kaum mit mir gesprochen. Sie hat sich nur dann gemeldet, wenn sie Fragen und Probleme hatte.

In den Semesterferien habe ich sie dann daraum gebeten, dass wir bitte den Beleg zusammen machen. Sie hatte aber nur Ausreden und als ich ihr dann meine Meinung gesagt habe, meinte sie nur ich soll mein Päckchen selber tragen.

Ich habe dann die Freundschaft auf Eis gelegt. Zeit hatten wir aufgrund einiger noch nicht bewerteten Belege noch wenig Kontakt miteinander. Man muss dazu sagen, dass ich den Beleg alleine gemacht habe, da sie einige Nachprüfung hatte und ich ihr den Rücken freihalten wollte. Als der Prof sie darauf angesprochen hat, weil er es komisch findet, dass nur meine Handschrift zu erkennen ist, fühlte sie sich wieder total angeprangert. Sie meinte er sei unhöflich und frech. Im Endeffekt habe ich für sie gelogen, damit er sie nicht durchfallen lässt. Darüber wurde aber natürliche kein Wort gesprochen.

Danach hatten wir sehr lange keinen Kontakt mehr. Vor ein paar Wochen hat sie sich allerdings wieder bei mir gemeldet. Sie brauche Hilfe bei ihren letzten 3 Prüfungen im Studium, ob ich ihr dabei nicht helfen kann. Sie sei mir deswegen dankbar und ich wäre ihre Rettung. Am Anfang war sie auch wieder gesprächig und kontaktfreudig. Wir haben uns ein paar Mal in der Bibliothek getroffen und sind ihre Aufgaben durchgegangen. Sie fragte mich dann, ob wir uns am nächsten Tag wieder sehen.

Doch seitdem habe ich nichts mehr von ihr gehört. Vor ein paar Tagen war sie in der Mensa und ist hinter mir vorbeigegangen. Man muss dazu sagen, das wir eine sehr kleine Hochschule sind und die Mensa recht klein ist. Ich habe sie dann darauf angesprochen, was los sei und warum sie vom Erdboden verschluckt ist. Und warum sie nicht einmal kurz Hallo sagen kann.

Sie empfand das als eine Verurteilung meinerseits und meinte dass ich extrem unhöflich bin und ihr etwas unterstelle. Sie hat ihr Fehlverhalten so hingelegt, dass es meine Schuld ist. Ich nerve sie damit und ich könnte ja auch einfach freundlicher sein.

Mittlerweile weiß ich nicht mehr was richtig oder falsch ist. Ich fühle mich verarscht und ausgenutzt.

Männer, Frauen, Streit
Weitere Inhalte können nur Nutzer sehen, die bei uns eingeloggt sind.