Problem:
Ein Freund von mir hat vor vielen Jahren eine alte Fabrik gekauft und sukzessive aus- und umgebaut. Dadurch haben sich fast jährlich die Flächenverhältnisse geändert für die Bereiche:
- eigene "gewerbliche" Nutzung (Werkstatt für Metalldesign als Freiberufler)
- eigene Wohnzwecke
- fremde Wohnzwecke
- fremde "gewerbliche" Zwecke (1 Lagerfläche + mehrere Künstler-Ateliers)
Die Steuererklärungen hatte er früher gemeinsam mit seiner Buchhalterin selbst gemacht, aber ab dem Jahr 2009 eine Stuerberaterin damit beauftragt. Diese hat die Jahre 2009 und 2010 für ihn bearbeitet.
Als er nun die Steuererklärungen für das Jahr 2011 wieder selbst erstellen wollte, hat er festgestellt, dass die Steuerberaterin, sämtliche Atelier-Mieteinheiten umsatzsteuerpflichtig behandelt hatte, obwohl ihr sämtliche Mietverträge vorlagen und darin keine Umsatzsteuer ausgewiesen wurde.
Dadurch wurden in den Umsatzsteuererklärungen der Jahre 2009 und 2010 zusammen rund 9.000 € Umsatzsteuer zuviel erklärt, denen nur ca. 1.000 € Vorsteuer entgegen stehen. Somit hat er insgesamt rund 8.000 € zuviel Umsatzsteuer bezahlt.
Bis 2008 wurde nur die von ihm selbst genutzte Werksteht sowie eine Lagerfläche umsatzsteuerpflichtig berücksichtigt. Die Vermietung der Lagerfläche viel ab Ende 2008 ganz weg.
Die Künstler-Ateliers wurden zu keinem Zeitpunkt mit Umsatzsteuer vermietet.
Wie ist die Behandlung in den Einkommen- und Umsatzsteuererklärungen richtig?
Ist eine Berichtigung der alten Jahre trotz Vorbehalt der Nachprüfung ($164 AO) noch möglich oder wurde die Optierung zur Umsatzsteuer dadurch ausgeübt, dass Steuerberaterin umsatzsteuerfreie Mieteinnahmen einfach umsatzsteuerpflichtigt berücksichtigt hat und mein Bekannter die Steuererklärungen unterschrieben hat?
Die Steuerbescheide für 2009 und der Umsatzsteuerbescheid für 2010 stehen unter dem VdN (§164 AO). Der Einkommensteuerbescheid für 2010 ist gem. §165, Abs.1, S. 2 AO teilweise vorläufig.