Ich habe das Gefühl ich habe mich selbst komplett verloren.Ich bin ein Aloch zu meiner Familie, rede nicht mit meinen Eltern/ meiner Schwester und wenn doch, dann nur das Nötigste. So etwas wie Geschwisterliebe existiert nicht, sie ist mir einfach egal. Ich beteilige mich auch nicht im Haushalt oder so. Ich lese einfach nur den ganzen Tag und denke über alles mögliche nach. Sowas wie ein schlechtes Gewissen existiert bei mir nicht und ich habe nur eine Person, die ich als richtige Freundin bezeichne, der Rest besteht aus oberflächlichen "Freunden".Meine Mutter macht mir deswegen auch schon mal Vorwürfe und erwähnt dabei immer, dass ich "doch so ein liebes Kind gewesen bin und ich jetzt fies und gemein bin". Ich weiß, dass ich unfreundlich bin, aber ich weiß nicht wie ich das ändern soll.
Ich überlege öfter, ob es einen "Auslöser" für diese Attitüde gibt, aber ich bin mir nicht sicher ob es wirklich daran liegt:
Als ich 7 war ist meine Schwester geboren worden und kurze Zeit später haben sich meine Eltern getrennt (Ich habe zwar keine Ahnung von Psychologie, aber vielleicht gebe ich meiner Schwester unbewusst die Schuld für die Scheidung und kann deswegen nicht so richtig mit ihr umgehen?) Jedenfalls haben wir davor im Ausland gelebt, doch nach der Trennung ist meine Mutter mit meiner Schwester und mir nach Deutschland gezogen und in den Ferien habe ich meinen Vater besucht. Das ging solange, bis er den Kontakt abgebrochen hat: er wollte kein Kindergeld mehr zahlen und sagte ich sei nicht seine Tochter (Ich bin nicht sein leibliches Kind, dennoch war er für mich immer eine Vaterfigur und hat sich auch 7 Jahre lang wie ein Vater um mich gekümmert.)
Meine Mutter hat 1 Jahr bevor er den Kontakt abgebrochen hat einen neuen Mann (J.) kennengelernt; damals war ich 8 und mit einem Buch und Schokolade war ich natürlich leicht zu begeistern und "akzeptierte" ihn als neues Familienmitglied(nicht als Vater.) Meine Schwester weiß nicht, dass ihr leiblicher Vater nicht J. ist und meine Mutter plant nicht ihr irgendwas davon zu erzählen. J. ist Elektriker und kommt aus einer Arbeiterfamilie, meine Mutter ist Medizinerin und ihre Eltern waren beide Anwälte. Ich will nichts gegen Arbeiter sagen, da diese Menschen ihr Leben lang hart arbeiten und unsere Wirtschaft ohne sie zusammenbrechen würde, aber meine Mutter ist hochbegabt und ich verstehe wirklich nicht, was sie sich dabei gedacht hat.
Bevor sich meine Eltern geschieden haben, hatten wir immer genug Geld. Ich denke nicht, dass wir besonders reich waren, aber wir hatten nie Geldsorgen und sind jede Ferien in den Urlaub gefahren und jetzt höre ich minsedten 1 Mal pro Woche was über Geldprobleme.
Ist das der Auslöser? Wie lerne ich damir zu klarzukommen? Wie werde ich wieder freundlich?