Ich studiere mit einer Freundin zusammen und habe vor dem Studium über ein Jahr lang hart gearbeitet, viele Überstunden gemacht und mir mein Auto selbst finanziert.
Neben dem Studium arbeite ich weiter, da ich kein BaföG bekomme. Wenn wir rausgehen, fahre immer ich, obwohl sie einen Führerschein hat und ein Auto ihrer Eltern nutzen könnte. Ebenso bezahle immer ich für uns. Auch Geschenke von ihr sind immer weniger wert.

Ich schätze das zwar, aber ich habe das Gefühl, dass sie mich in gewisser Weise ausnutzt. Seitdem bezahle ich nichts mehr für uns und fahre auch nicht mehr mit ihr zur Uni, wenn wir mit dem Zug fahren können, der nur maximal 10 Minuten länger braucht.

Ich bin keineswegs geizig, ich gebe immer gerne und hab es bis jetzt auch immer getan– mit meinen Freunden funktioniert das Geben und Nehmen immer reibungslos. Mal fährt der eine und dann der andere, mal gibt er eine aus und mal gibt der andere aus. Bei meiner Freundin habe ich jedoch das Gefühl, dass sie eher nur nimmt. Zudem war sie während meines Arbeitsjahres zu Hause, weil sie keine Lust hatte zu arbeiten, und hält mir immer noch vor, wie ich mir all das leisten kann, ohne zu sehen, wie viel ich dafür getan habe. Sie lebt in keinem schlechten finanziellen Umfeld, unsere Eltern sind gleich aufgegestemmt.

Übertreibe ich oder sehe ich das richtig?