Kapitel 1:
05.Dezember 2019
13:56 uhr
Ich stehe lächelnd am Fenster und beobachte fasziniert, wie die Regentropfen einen unstehten Kampf um den ersten Platz ausfechten.
Ich lache hell auf,als ein Tropfen mit einem anderen zusammenstößt, verschmilzt und als Bach die Fensterscheibe hinunter rinnt
So muss es in einem Menschen aussehen, welcher in Todesqual zuckend ums Überleben kämpft. Alles wirr durcheinander und am Ende trotzdem irgendwie eins.
Ich gluckse erfreut auf.
"Was eine überaus schöne Vorstellung, nicht wahr?", frage ich leise, bedacht und wende meinen Kopf zur linken Seite.
In dem großen, schwarzen, verstaubten Ledersessel sitzt eine Person. Sitzt Er.
Ich lächel ihm zu und schaue ihm in die wunderschönen braunen Augen. Er starrt mich zurück an, aus starren, vor Angst geweiteten, trüben Augen. Über dem wunderschönen, attraktiven Braun, liegt ein milchiger Schleier. Ich versuche mit meinem stechenden Blick seine Argonie zu durchbrechen.
Ein seltsames Blau ziert seine weichen, zarten Lippen, welche weit zu einen stummen Schrei geöffnet sind.
Als mein geübter Blick seinen entblößten Oberköber streift, lache ich hell auf, wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal im Zoo eine Giraffe sieht.
Ich lächel und lecke mir leicht über meine spröden, schon in Fransen hängenden Lippen, als ich daran zurück denke, wie das alles hier angefangen hat.
Rückblick :
04.Dezember
22:17 Uhr
Bushaltestelle.
Ich stehe an der Straßenecke zu meiner Wohnung. Von hier aus habe ich den perfekten Blick auf die Bushaltestelle und den großen Marktplatz. Mein Blick schweift lechtzend umher, bis er auf einer wild fluchenden und gestikulierenden Person hängen bleibt.
Meine Mundwinkel zucken spielerisch nach oben und ich nähere mit mit schleichenden, bedacht gewehlten Bewegungen. Mein Blick starr auf die Person vor mir gerichtet.
Ich bleibe stehen, meine Augen funkeln gefährlich auf und mein Kopf legt sich leicht schräg.
"was fluchen sie hier so laut rum?", versuche ich mit möglichst viel Empathie zu fragen.
"Ach.... Der Bus fährt nicht. Ich warte seit verdammten 2 Stunden, doch er will einfach nicht auftauchen."
"Warum laufen sie nicht einfach?"
"Nun ja, ich komme nicht von hier und hätte deswegen dringend zum Hauptbahnhof gemusst.", seufzt der Mann und streicht sich eine verirrte Haarsträne aus der Stirn. Ich schätze ihn auf mein Alter, Mitte zwanzig, vielleicht etwas älter.
"kommen sie doch mit mir, ich wohne davorne an der Ecke. Ich mache ihnen einen leckeren Tee und morgenfrüh können sie dann den nächst besten Bus zum Bahnhof nehmen, um die Uhrzeit hat eh kein Hotel mehr auf."
"und wer sagt mir, das sie kein Psycho sind, der mich umbringen will?"
Ich lache leise auf:"sehe ich so aus wie ein Psychophat?"
Der Mann grinst verlegen und schüttelt den Kopf, dabei fällt ihm sein viel zu langes Ponny vor die Augen und verleiht ihn den Anlitz eines kleinen Schuljungens.
Ich drehe mich um und lächel hämisch im Schutze der Dunkelheit vor mich hin.
_______Weiter geht es unten