Hallo liebe Community,
mich interessiert einfach mal eure Meinung zu dem folgenden Beitrag:)
Ich bin Mitte 20, weiblich und in letzter Zeit ziemlich wütend, sowohl auf mich als auch manchmal etwas auf andere Menschen. Ich stelle mir seit einigen Monaten viele Fragen, die mich oft mehrere Stunden am Tag beschäftigen. Fragen wie "Warum ist es wichtig eine gewisse Anzahl an Beziehungen oder Sexualpartner/innen gehabt zu haben", "Warum ist es wichtig, so viele Länder in der Welt bereist zu haben?" , "Warum befolgt man eine Checkliste bei der Partnersuche (z.B. er/ sie muss Akademiker/in sein, er/ sie muss mind. so viele Jahre lang in Beziehung gewesen sein und diese Anzahl an Beziehungen geführt haben, etc.), "Warum ist es wichtig besonders gute Leistungen/ Noten im Leben zu erzielen bzw. auf dem Papier stehen zu haben?" Wie ich eingangs erwähnte, bin ich selbst manchmal wütend auf mich, weil ich merke, dass auch ich dieses "Abarbeiten, die Checkliste oder diese engen Ziele" in mir trage. Ich bemerke aber auch, dass sich viele andere Menschen an einem "Gerüst" festhalten oder stark daran orientieren. Mir ist bewusst, dass jeder ein gewisses Gerüst hat "z.B. im sozialen Bereich arbeiten zu wollen, statt im Management oder eine/n Partner/in zu bevorzugen, der/die vielleicht schlank ist aufgrund sexueller Anziehung". Aber ich verstehe nicht, warum einige Menschen irgendwelchen Checklisten, formalen Kriterien, Kategorien oder Zielen hinterherjagen, wieso das Gerüst? Warum reisen Menschen in etliche Länder, warum muss der/die Partner/in ein Akademiker/in sein? Warum muss das soziale Umfeld hoch gebildet sein? Ich habe oft den Eindruck, dass sich einige Menschen brüsten wollen, in dem sie sagen, wo sie schon überall auf der Welt waren oder dass ihr/e Partner/in einen super Studienabschluss hat. Je weiter man aber fragt, stellt man fest, dass es nur um irgendwelche formalen Kriterien geht, oder um eine Checkliste - das vermeintliche Glück? Ist das Bedürfnis dahinter Sicherheit? Ich habe an diesen Stellen oft das Gefühl, dass die Menschen nah an Zielen, Kriterien, am Gerüst geklammert leben, aber wo sind hier ihre Gefühle ihre Freude oder Leidenschaft für etwas? Kann ein Nicht-Akademiker nicht genauso ein Gespräch auf Augenhöhe führen, dieselbe Intelligenz haben wie ein Akademiker? Kann nicht jemand Jahre lang sexuell experimentiert haben und am Ende trotzdem ein/e treue/r Partner/in sein (warum sagen dann manche Menschen, dass der/diejenige dann nicht infrage kommt, obwohl sie etwas für die Person empfinden)? Kann nicht nur das Bereisen eines Kontinents viel Leidenschaft mit sich bringen, anstatt zwanghaft jedes Land zu bereisen, um sich glücklich zu fühlen?
Ich möchte damit nicht sagen, dass man nicht auch Kompromisse im Leben oder in einer Partnerschaft eingehen könnte, mir geht es um den eher weicheren inneren Kompass, den wir alle haben, wofür man lebt, was einem Freude bereitet statt dem Gerüst, der Checkliste oder den zwanghaften Zielen im Leben.