Hallo Leute,
Ich absolviere momentan ein duales Studium soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Rehabilitation in Thüringen. Alle 2,3 Monate wechseln sich die Praxis und Theoriephasen ab.
In der praxisphase arbeite ich in einer behindertenwerkstätte. Meine Arbeitskollegen sind echt lieb, wir haben viele Pausen und ich hab gute Arbeitszeiten (7.30-15.00). Dennoch bin ich nach der Arbeit absolut platt. Ich versteh das gar nicht. Ich schaff nichts mehr außer im Bett zu liegen und im Internet zu surfen. Fernsehen ist mir bereits zu anstrengend( zu viele Reize). Die Arbeit an sich ist jetzt auch nicht so anstrengend. Nagut ich muss häufig beim toilettengehen helfen und sonst einfach viel mit den behinderten quatschen. Merkwürdigerweise ist es genau das was ich so anstrengend finde. Permanent redet jemand auf mich ein, ich muss gut zuhören und drauf eingehen. Immer wird geredet sowohl von den Arbeitskollegen als auch den Menschen mit Behinderung und da ist immer ein Gewusel, kommen und gehen von Leuten und ein Durcheinander. Manchmal hab ich auch gar nichts zu tun, was mich ebenfalls stresst weil ich Angst hab Ärger zu bekommen, dass ich nichts tue und ich frag schon oft was ich tun kann. Aber ich will auch nicht alle 20 Minuten fragen.
Manchmal glaub ich dass ich ein sehr sensibler Mensch bin, der mehr Ruhe braucht und ich das falsche mache.
Ich denke schon dass ich gut und feinfühlig und geduldig mit Menschen mit Behinderung umgehen kann, aber finde es wahnsinnig anstrengend psychisch. Ist das normal? Oder stell ich mich irgendwie an?
Ich bin bei der praxisphase auch nach der Arbeit nur am Essen, durchgängig(nicht bei Theorie) Das kann ich irgendwie auch nicht abstellen. Ich gier da richtig nach. Vorallem nach süßkram, aber eigentlich ist es egal was.Wisst ihr was ich tun kann?
Ich muss dazu sagen, dass ich die Arbeit auch nicht so toll finde, weil ich einfach nicht der Mensch bin der gerne und viel redet und gut toilettengehen find ich jetzt auch nicht so toll. Aber ich merke, dass die behinderten mich mögen und Vorallem eine junge Frau freut sich immer so, dass ich da bin, was mich glücklich macht. Ich merke wie ich gebraucht werde und dass ich was sinnvolles tue und deswegen weiß ich auch nicht ob ich das einfach aufgeben soll. Aber mich belastet das alles ziemlich und ich bin einfach platt.
Was meint ihr kann ich tun? Sollte ich mir ein anderes Studium oder Ausbildung suchen, oder weitermachen? Wenn weitermachen, was kann ich tun gegen diese Erschöpfungszustände und mein Essverhalten?
Danke schonmal, ich hoffe ihr könnt mir helfen. Was mich auch belastet und sehr stresst ist, dass ich immer durchgängig Angst hab, dass meine Kollegen mich nicht mögen und ständig Angst hab was falsches zu machen oder zu sagen. Oder dass ich zuwenig mache bei der Arbeit und sie mich dann nicht mehr mögen.