Das ist zwar jetzt schon alt aber manchmal machen einen die Antworten der Vegetarier genauso wütend wie die der Typen die sich über sie lustig machen.... Ich bin seit fast 14 Jahren Vegetarierin, habe mich schon als Kind dazu entschlossen weil ich mich vor Fleisch aufgrund der Konsistenz geekelt habe aber: Ich rieche es gern, ich bereite es für meinen Mann zu und ich habe immer wieder Lust auf Fleisch. Es ist völlig in Ordnung. Wir Menschen sind Allesfresser und was manche von uns daran hindert, Fleisch zu essen, ist allein unsere Moralvorstellung. Wir sind Tiere, halten uns aber für etwas besseres als Tiere. Jeder hat Vorlieben, klar. Manche können das Fleisch weniger gut verdauen. Eins meiner Meerschweinchen frisst gern Kohl, das andere nicht weil es ihn nicht verträgt. Es gibt immer Unterschiede aber ihr könnt es nicht leugnen, Menschen haben schon immer alles gefressen. Wer das wegdiskutiert kann auch gleich zum Kreationismus übergehen.

Es ist zuerst einmal völlig in Ordnung kein Fleisch essen zu wollen, liebe Fleischesser, weil es stimmt: Viele (nicht alle) Tiere werden unter widerlichen Bedingungen gehalten. Ich akzeptiere es wenn ihr das ignoriert und es euch egal ist. Ihr könnt das eben ausblenden um euch in die Konsumgesellschaft einzureihen und es ist ok. Kein Vegetarier sollte euch seine Meinung aufzwingen.

Und desweiteren sollten sich alle Vegetarier denen es so wahnsinnig schwer fällt, darüber im klaren sein, es gibt die Möglichkeit Fleisch von Tieren zu essen, die nicht gelitten haben. Schaut euch nach Biohöfen um auf denen ihr die Tiere besuchen könnt, überzeugt euch, seid bereit mehr Geld dafür auszugeben als andere und esst eben nur selten Fleisch. Entscheidend ist, dass Ihr euch bewusst seid dieses Tier wurde gut behandelt, liebevoll versorgt und dann bedankt euch für ein geopfertes Leben wie es viele Naturvölker für selbstverständlich halten. Auch das ist ein guter Umgang mit Fleisch. Nicht nur Vegetarismus macht einen zum vermeintlich "besseren" Menschen. Wenn ihr einen Schritt weiter zum Veganer geht der behauptet Eier essen sei Ausbeute am Tier funktioniert es genauso. Legebaterien sind ekelhaft, da gebe ich jedem Veganer Recht. Deshalb esse ich auch keine Eier aus dem Supermarkt. Eine Freundin hat aber Hühner, die ich auch schon selbst versorgt habe und es geht ihnen gut. Ein unbefruchtetes Menstruationsprodukt des Huhns zu essen ist dann doch keine Ausbeute mehr. Wenn es euch also schwer fällt vegetarisch zu leben gönnt euch ein oder zweimal im Jahr ein Stück Fleisch. Es ist nicht verwerflich, solange ihr das Leben wertschätzt und respektvoll damit umgeht.

Zuguterletzt noch eine kleine Randinformation. Niemand von uns lebt so, dass für ihn keine Tiere sterben. Macht euch mal Gedanken über die Anbauflächen auf denen euer Gemüse, Obst und Getreide steht. An diesen Orten würden ohne euer Bedürfnis nach Nahrung viele kleine Tiere wohnen. Mäuse, Maulwürfe etc. Sie alle sterben und werden vertrieben, weil wir existent sind. Auch Veganer und Vegetarier sind also für den Tod von Tieren verantwortlich. Wir müssen in Häusern leben und egal was wir tun, wir werden immer ein Stück der Natur um uns herum zerstören. Es ist unvermeidbar. Alles was wir ändern können ist unsere Sichtweise und die Tatsache, dass wir für das was uns gegeben wird etwas Respekt und Dankbarkeit zeigen.

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