Kann der Drogenentzug die Liebe zerstören?

Hi und frohe Weihnachten an alle hier!

Mein Freund hat eine Entgiftung gemacht und ist nun seit Nikolaus in einer Langzeittherapie. Wir haben uns am Sonntag gesehen und das Wiedersehen war da schon so steif und fremd. Es ist der einzig richtige Weg für ihn, denn er hat sich alles reingeknallt, was geht.

Ich habe furchtbar viel durch mit ihm. Habe ihn einen Tag vor der Entgiftung davon abgehalten, dass er seine Pulsadern aufschneidet, habe ihm das Messer weggenommen und mir aus Versehen selbst tief in den Daumen geschnitten. Zu den Drogenlügen kamen dann auch noch ständigen Schreibereien mit anderen Frauen über Singleapps und Whatsapp, wenn er K. konsumierte. Mit mir hat er so selten geschlafen. Ich fühlte mich gar nicht mehr als begehrenswerte Frau.

Lange Rede kurzer Sinn, ich dumme Kuh liebe ihn ja nach wie vor. Aber seit er in der Klinik ist, kommt nicht viel von ihm. Auch war das Treffen sehr komisch...so gefühllos. Er wollte noch nicht einmal, dass ich Silvester kurz vorbeikomme nachmittags, obwohl ich in der Gegend bin. Er sagte, er bräuchte erst einmal Zeit für sich, würde mich aber lieben. Er konnte nicht einmal sagen, wann wir uns wiedersehen. Nichts! Und statt Mitte Januar das erste Mal nach Hause zu kommen und Zeit mit mir zu verbringen, geht er lieber mit Leuten weg, die er dort kennengelernt hat.

Ich will eigentlich nicht noch länger warten...auf was? Ich habe auch schon Angst, dass er dort eine andere kennenlernt, denn er hat ja auch Freigang und alles.

Ich liebe ihn, aber ich kann nicht mehr. Die Beziehung hat viel kaputt gemacht. Vermutlich war ich nie seine große Liebe, sondern nur da, weil ich das einzig Normale in seinem Leben war. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Es geht mir wirklich schlecht und das an Weihnachten...jemand Erfahrung mit sowas oder weiß einen Rat?

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Hey liebe Silvy789

ich stecke so ziemlich genau in der fast haargenauen Situation!

Die Liebe meines Lebens hat den Alkoholentzug, Benzo, Kokain und auch noch Diaphine (Das Diaphine nicht komplett auf null aber innert ganz kurzer Zeit massiv abgebaut sonst wäre er wahrscheinlich nicht mehr am Leben) alles gleichzeitig einfach von heute auf morgen entzogen nach einigen Jahren, harten Alkohol sogar seit seiner Jugend und er ist jetzt 41! Das alles nachdem er eine Hodenkrebsoperation hinter sich hatte bei der man ihm einen 4,25mm grossen bösartigen Tumor entfernen musste. Vorletzte Woche schnitt er sich bei uns im Badezimmer die Kehle durch und die Pulsadern und zwar längs die Arme hinauf, was er niemals machen würde wenn er wirklich sich selber wäre! Vor ein paar Tagen sagte er mir immer wieder x-mal wie sehr er mich lieben würde, was er mir seit anfangs (wir sind seit dem Valentinstag diesen Jahres zusammen) mit etlichen liebevoll geschriebenen Briefen immer wieder erläuterte. Er wirkt apathisch und abwesend und redet einfach nichts mehr was wirklich sachlich und klärend wäre, aber gerade gestern sagte er zu mir das er noch nie so verliebt gewesen wäre und das er mich am liebsten heiraten würde und sich ein Kind mit mir wünschen würde, und heute am Weihnachtsabend warf er den Ring der unsere Liebe besiegelte mir vor die Füsse und wies mich so ab wie er es noch gar nie machte zuvor.Dabei hatte er so gekämpft um uns beiden was aufzubauen und jetzt sitze ich da, völlig alleine im geplatzten Traum und rundherum erinnert mich alles an ihn. Es bricht mir das Herz und ich bin so am Boden zerstört. Ich weiss nicht mehr wo ich im Leben stehe. Er war so aufopfernd zu mir und ich bin mir sicher dass er das von Herzen ehrlich meinte, darum verstehe ich nicht warum für ihn das so schnell so wechseln kann als hätte er einen StopKnopf wo er die Liebe an und abstellen kann. Und das alles an Weihnachten. Ich wünsche Dir trotzdem schöne Festtage und ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen, ich fühle ganz genau mit Dir, Du machst wie ich die Hölle durch! Ich hoffe die ganze Zeit endlich aus diesem Albtraum aufzuwachen.Bleib Stark, nach jedem Regen scheint irgendwann die Sonne.

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