Du wirst dein ICH niemals wirklich verstehen können. Dafür gibt es einen tiefen Grund, den die Philosophie der Romantik, vor allem Novalis sehr klar gesehen hat - dieser zeigt sich auch in der Grammatik die wir benutzen müssen wenn wir über das ICH nachdenken: 

Wenn du über dich nachdenkst sind diese beiden Teilen nicht identisch. ICH und MICH sind unterschiedliche Dinge, eines schaut, das andere wird angeschaut. Das ICH sieht nicht sich selbst sondern nur MICH, und das ist etwa so wie auch andere dich sehen. Du siehst ICH also auch selbst nur von außen. Du bist näher dran als andere, aber wenn du es verstehen willst immer außen vor.

Deshalb hat die Philosophie der Romantik auch von einem Selbstgefühl gesprochen. Hamlet sagt: Ich ist ein anderer. Das meint genau das. 

Wenn du dazu Literaturtipps brauchst sag Bescheid.

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radioactive hat dir geholfen, du solltest "hilfreichste Antwort" dafür vergeben. ;-)

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Anki, für PC als Ankiweb, auch als App. Du kannst deine eigenen Inhalte reinladen über eine Exceltabelle oder jede einzelne Karte anlegen. Kostet nix. 

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Sollte das noch in irgendeiner Weise relevant sein: Lacan beschreibt im Spiegel-Stadium genau, wie das Kind sein Ich im Spiegel ausbildet - das ist recht schwer zu lesen, aber Du wirst darin sicher finden was Du suchst. Ansonsten empfehle ich Manfred Frank, Warum bin ich ich? Das ist von einem der größten lebenden deutschen Philosophieprofessoren für Kinder geschrieben. 

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Katari, je mehr du schreibst desto merkwürdiger erscheint es, dass du diese Frage stellst. Du hast Sinn in Deinem Leben, sogar sehr viel. Vielleicht mehr als die meisten Antworter hier. Warum ich das glaube:

Du hast zu jedem der z.T. wirklich nicht sonderlich schlauen Empfehlungen eine recht dezidierte Meinung. Hier mal ein Beispiel: Du findest einigen vorgeschlagenen Sinn zB sehr oberflächlich. Geld verprassen z.B., oder die Malediven bereisen. Deshalb tust du das eben nicht, du reist nicht auf die Malediven, du würdest Geld nicht einfach so verprassen. Du hast Dich entschieden, ein sinnvolles Leben zu leben und weißt auch schon, wie das nicht geht. Du hast eine differenzierte Meinung dazu, wie ein nicht sinnvolles Leben für Dich aussieht und entscheidest Dich permanent so nicht zu sein. 

Oder zu Gott und Allah. Du bestimmst hier recht genau, was für Dich keinen Sinn ergibt: Phantasiegebilde, vom Menschen Geschaffenes das für Dich verbindlich sein soll. Das macht für Dich keinen Sinn. 

Indem wir NEIN sagen erzeugen wir eine Grenze. Du ziehst sehr viele Grenzen. Ich sehe, dass Du Dir sicher bist, die Autorität zu haben, für Dich zu entscheiden was der Sinn ist und was nicht. Du legst den Maßstab in Dich selbst. Nur dort kannst Du dann auch etwas finden. Hier wird Dir niemand die Antwort geben können, weil Du der Herr über die Antwort bist. 

Siehst Du nicht, dass Du auf negativem Wege sehr viel Sinn für Dich erzeugst? Wenn alles sinnlos wäre hättest Du zu nichts eine Meinung. Du kämpfst mit dem Sinn, aber dazu muss er da sein. Du setzt ihnvoraus 

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Hallo, 

das beste und populärste Programm dafür ist ANKI - gibt es sowohl für den PC (ankiweb) als auch als App (synchronisieren sich gegenseitig). Du kannst da natürlich auch deine eigenen Lerninhalte reinbringen, zB eine Karte nach der anderen dort anlegen oder eine Excel-Tabelle reinladen. Selbst Fotos, Audiodateien etc kannst du auf deine Karten mit aufnehmen.

Man muss sich ein bisschen damit befassen, aber dann ist Anki wirklich super. 

Viel Erfolg!

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Hallo,

ich habe auch viel durch Aufschreiben gelernt - und wie du schreibst gibt es solches und solches Aufschreiben, manches prägt sich besser ein. 

Der Lerneffekt beim Schreiben liegt in drei Effekten: 1. Du fasst den Stoff in deinen eigenen Worten zusammen - dazu musst du den Stoff verstanden haben und kannst ihn in dein Vokabular und deine Denke übersetzen. 2. Jeder Text ist aufgebläht, von Natur aus. Wenn du gut lernst selbst Skripte zu schreiben, kannst du ganz erheblich verkürzen. Mit einer guten Zusammenfassung kochst du deinen Lernstoff auf einen Bruchteil seiner Größe ein. 3. Beim Schreiben ist der ganze Körper mit involviert - man hat in Versuchen festgestellt, dass mit der Hand Geschriebenes sich besser einprägt als am PC Getipptes, weil der Körper stärker beteiligt ist.

Ich gebe dir ein Beispiel, wie ich den Inhalt eines Buches für mich in Skripte bringe - Ziel ist, den Inhalt möglichst gut zu lernen. Literaturgeschichte – sagen wir 270 Seiten. Das ist das Lernmaterial. Es beginnt damit, das Buch zu lesen und zu verstehen. Die Kapitel male ich mir in eine Mindmap - die Mindmap hilft, die Schlüsselbegriffe zu sehen. Ich lese dann Kapitel für Kapitel (insgesamt zB 12) und fasse die wesentlichen Inhalte zusammen, ich schaue dazu immer wieder auf meine Mindmap um beim wesentlichen Punkt zu bleiben. Pro Kapitel erlaube ich mir maximal eine Din A4-Seite eigenen Text. Ich habe dann also nicht 270 Seiten Lerninhalt, sondern weniger als 12. Ich denke, das ähnelt deinen Skripten, oder? Diesen Text kann man sich besser merken, weil man ihn selbst geschrieben hat und visuelle Verfahren zur Hilfe nimmt. Ich gehe dann noch einen Schritt weiter: Ich fasse die 12 Seiten auf 12 Karteikarten zusammen (DIN A6) und male die Mindmap auf eine weitere Karteikarte. Dadurch habe ich am Ende etwa 2-3 Din A4-Seiten Text auf 13 Karteikarten: Das ist womit dann lerne, intervallgesteuerte Wiederholungen. Und schon beherrscht man 270 Seiten Literaturgeschichte. 

Meine Tipps wären: 

  • Stelle Zusammenhänge in Mindmaps dar, auch Inhaltsverzeichnisse von Büchern, stelle beim Lesen möglichst viele Querverbindungen her
  • Setze dir Limits, wie lang deine Zusammenfassung sein darf: zB 1 Mindmap pro Buch oder Kapitel, 1 Seite selbst geschriebener Text pro Kapitel, 1 Karteikarte pro selbst geschriebenen Text, 1 Stichwort pro Absatz der den Inhalt auf den Punkt bringt
  • Die Technik guten Zusammenfassens nennt man auch Exzerpieren - ich denke, die beste Art das zu lernen ist es möglichst viel zu tun

Viel Erfolg!

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Du hast bereits die für das Lernen wichtigste Voraussetzung: ein gutes Gedächtnis. Das wird auch noch besser, wenn du noch besser verstehst. 


1. Es kommt auch auf das Fach an - wenn du in Naturwissenschaften nicht so viel verstehst aber in Geisteswissenschaften bisher gut punktest müsstest du gezielt an bestimmten Fähigkeiten arbeiten: Logik, Mathe, ... je nachdem wo es bei dir nicht so gut klappt. Da müsstest du mehr Infos mit uns teilen.


2. Es gibt eine hervorragende Lerntechnik für Menschen wie dich, die ein gutes Gedächtnis haben aber sich oft nicht sicher sind, ob sie etwas richtig verstanden haben, ich nenne diese Erklärtechnik - die geht so:

Bei der Erklärtechnik eignest du dir zuerst mit deinem Lernmaterial die Grundzüge an – hier geht es zunächst einmal darum zu versuchen das Lernmaterial zu verstehen, ein-zwei Mal lesen. Du musst dann das, was du verstanden hast (auch unter Zuhilfenahme deines Lernmaterials) einem Dritten erklären. Wenn du das mehr als einmal machst nutzt du immer weniger Hilfsmittel dafür, bis du gar keine mehr benötigst. 

Das wirkt deshalb sehr gut auf dein Verstehen weil du aus der Passivität der Wissensaufnahme rauskommst und das Gehirn das Gelernte als sinnvolles Ganzes zu reproduzieren versucht. Dabei merkst du dann z.B. wo du etwas nicht vollständig verstanden hat oder wie das Gelernte sinnhaft zusammenhängt. Versuche dabei bewusst, Argumente für das Vorgetragene zu finden. Notiere dir kurz, wo du Schwächen bemerkst und lies dazu im Anschluss noch einmal in deinem Unterrichtsmaterial nach. Dann erklärst du das noch einmal einem Dritten deiner Wahl. Du brauchst nicht einmal differenziertes Feedback von deinem Zuhörer, du wirst selbst bemerken, wo es gut läuft und wo dir die Luft ausgeht. 

3. Apps sind für viele Dinge gut geeignet, auch beim Lernen - z.B. zum Wiederholen von Vokabeln. Zum Verstehen selbst rate ich davon eher ab. Eine Ausnahme: Wenn es dir den Aufwand wert ist und du ein visueller Lerntyp bist könntest du dich mit Mindmaps befassen, und wie diese für das Lernen nutzbar sind - die Darstellung deines Lernstoffs in Mindmaps zeigt dir oft Zusammenhänge, die visuellen Lerntypen sonst einfach zu abstrakt sind. 

Viel Erfolg!


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