Hallo mausi…,
du hast recht damit, dass die "Methode", die dir dein Vater gezeigt hat, nicht richtig ist. Ich geb dir gleich einen Link zu einer Seite, wo das richtige Hochheben (und vieles mehr) gut erklärt wird. Allerdings mögen Kaninchen es eh nicht, hochgenommen zu werden. In freier Natur verlieren Kaninchen nur den Boden unter den Füßen, wenn sie vom Fressfeind gegriffen worden sind – Kaninchen haben daher instinktiv Angst, wenn man sie hochnimmt. Sollte man deshalb auch nur machen, wenn es sein muss (Gesundheitscheck).
Zu den Aggressionen, deiner Angst davor, dass Speedy beißt: Speedy ist jetzt erwachsen und wehrt sich, wenn ihr etwas nicht passt oder wenn sie einfach nur gestresst ist, zum Beispiel eben durch Hochnehmen und "Zwangskuscheln". Außerdem scheint sie allein zu sein, und Alleinsein, also ohne Artgenossen, macht Kaninchen ebenfalls Angst. Sie wissen instinktiv, dass sie ohne Artgenossen schutzlos sind. Eigentlich leben Kaninchen ja in Rudeln, und da passt schon immer jemand auf, während andere Wiese mümmeln. Wird ein Fressfeind wahrgenommen, klopfen die Kollegen mit den Hinterläufen auf den Boden – und alle sind gewarnt und sprinten in Höchstgeschwindigkeit in den nächsten Eingang zum schützenden Bau im Erdreich. Ohne Artgenossen ist ein Kaninchen quasi im Dauerstress, es weiß instinktiv, dass es in Gefahr ist, wenn es mal dösen muss oder auch nur frisst, ohne aufmerksam aufpassen zu können. Ein Grund, weshalb man Kaninchen nicht alleine halten sollte.
Bei dir scheint eins zum anderen zu kommen. Speedy im Dauerstress, weil allein, dazu kommt immer mal wieder ein Riese, der sie hochnimmt (auch noch am Bauch, also falsch …) – da ist es verständlich, dass sie Angst hat. Und Kaninchen, die Angst haben, aber nicht flüchten können (was sie am liebsten tun bei Angst, in einem Käfig geht das aber nicht), beißen. Das ist ihr letzter Ausweg, um sich vor Gefahr zu schützen.
Auf der Seite, die ich dir gleich gebe, findest du viele Informationen über Kaninchen, die dir helfen werden, deine Speedy besser zu verstehen. Und wenn du sie verstehst, kannst du schauen, was du tun kannst, um ihr zu geben, was sie braucht. Wenn sie hat, was sie braucht, zum Beispiel ein Partnertier, durch dessen Anwesenheit sie sich sicherer fühlt, viel Platz inklusive der Möglichkeit, sich vor allem zu verstecken, was ihr (noch) Angst macht … und wenn du ihr dann die Gelegenheit gibst, dich als "großen Freund" kennenzulernen, statt als jemanden, der ihr durch Hochnehmen etc. Angst macht – dann wird sie keine Angst vor dir haben und du keine vor ihr. Es ist super, dass du dir Gedanken gemacht hast und dass du hier gefragt hast. Du hast gespürt, dass etwas nicht stimmt zwischen euch, und das ist der wichtigste, erste Schritt.
Diese Seite hier wird dir helfen:
http://www.diebrain.de/k-index.html
Lieben Gruß,
Leo ♥