Weil gleich das Wort "Stalking" fällt, vergisst man dabei die erste Frage: ist es Ethisch/Moralisch korrekt, nach einer langjährigen Beziehung, keine Angaben zum Grund der Trennung zu machen, die völlig aus dem nichts kam. Ich finde das Respektlos und zeigt auch keine Wertschätzung gegenüber A, der/die anfangs nur höflich um Antworten bittet. Einen Grund zu kennen, für eine bestimmte Handlung, kann helfen diese nachzuvollziehen und ist für manche auch hilfreich bis hin zu notwendig, um Dinge gut abzuschließen zu können. Moral und Ethik sind auch Zeit oder Kulturbedingt. Mein innerer Kompass meint: wenn B keinen triftigen Anlass hat, A die Antwort oder eine Erklärung nicht zu gewähren, ist sie/er ein Vollarsch!
Ich denke das Verhalten von A ist in der Anfangszeit -zumindest für mich- zum Teil nachvollziehbar. Ich würde mich auch dafür einsetzten, eine Antwort zu bekommen. (Gesünder wäre aber vermutlich, so ein*e Idiot*in gleich abzuschreiben.)
Wird aber mehrmals von Seiten von B ausdrücklich gebetet den Kontakt sein zu lassen, so sollte A das auch tun. Nicht nur rechtlich. Menschen zu etwas zwingen, zu belästigen, geht nicht. A's verhalten zeigt aber für mich, in diesem Fall, Verzweiflung an, einen Leidensdruck. Dass B dies schlicht ignoriert, ist meiner Meinung nach Herzlos.
Was B als "berechtigtes Belästigen" empfindet ist sehr individuell... Belästigung hat für mich mit unwohl fühlen zu tun und spätestens wenn das einen Ausmaß nimmt, das für B nicht mehr tragbar ist, sollte gehandelt werden. Für mich ist da die zeitliche Komponente auch zu berücksichtigen. Kurz nach der Trennung kann ich es wirklich verstehen, wenn das Telefon -in so einer Situation- öfters bimmelt. Eventuell auch einmal, höchstens zwei Mal ein Hausbesuch.
Wo hingegen Stalking beginnt, kann man im Internet nachlesen: vermehrte Anrufe, Nachgehen, unerwünschte Geschenke etc.
Ob B "Mitschuld" ist... Anfangs für mich ganz bestimmt weil er den Ablösungs-prozess durch sein plötzliches Abkoppeln hindert. Was auch dazu führen kann, dass die innerliche Trennung länger dauert und viele Fragen offen bleiben, die A beschäftigen.
Zu einem späteren Zeitpunkt aber, ist das nicht mehr dadurch zu erklären. Dann vermute ich, dass entweder davor eine psychische Labilität vorhanden gewesen sein muss bei A und wenn nicht, dass sich eventuell dadurch eine entwickelt hat. Wenn ich aber B wäre, würde mir dieses Verhalten ein Stück weit für A auch Sorgen machen, sofern ich A jemals geliebt/mögen habe und Wege finden -eventuell auch in Anwesenheit Dritter (in einen geschützten Rahmen)- ein gründliches (!), klärendes Gespräch zu führen. Oder mir professionelle Hilfe einholen, was man da machen kann. Eventuell durch einen Psychologen bzw. Experten, etc..
Aber für das Anfangsverhalten, bleibt für mich B immer noch ein Vollarsch und ja, mitschuld. Später nicht mehr wirklich mitschuldig aber... Der selbe Arsch.
Wie es mit A steht, hat je nachdem zu tun, wie weit ihre/seine Belästigungen gehen und wie es mit ihrer/seiner Psyche steht. Am Anfang ist sie/er für mich aber einfach eine verletzte Seele.
Das war meine persönliche, rein Moralische Sicht. Rechtlich ist es ja ganz anders.
LG