Grundsätzlich: Generell ist es deine Entscheidung, ob du nun ein Abitur machen möchtest - Es ist meiner Meinung nach für ein gutes Leben heutzutage nicht essenziell, aber kann dir später viele weitere Wege eröffnen.
Generell wäre es relativ interessant, welche Ausbildung du in Betracht ziehen würdest, da die Anforderungen an die Bewerber je nach Ausbildungsberuf sehr unterschiedlich sind.
Währen für viele Kaufmännische Ausbildungsberufe ein Abitur von den meisten Betrieb verlangt wird reicht ein guter Realschulabschluss für die meisten Berufe total aus.
In der Praxis wird hingegen ein guter Realschüler einem schlechtem oder mittelmäßigem Abiturienten vorgezogen.
Ich persönlich habe einen Realschulabschluss mit einem Durchschnitt von 1,23 und mache eine Ausbildung zum Elektroniker für Automatisierungstechnik. In meiner Berufsschulklasse sind 85% aller Mitschüler Abiturienten (40% sind Studienabbrecher). Der einzige merkbare unterschied zwischen den Abiturienten und mir ist, dass diese (logischerweise) weitreichendere Physik- und Mathematikkenntnisse haben. Dies bedeutet, dass diese in einigen Bereichen zu Anfang leistungsmäßig besser waren als ich, da diese bereits Vorkenntnisse hatten oder Formeln besser anwenden konnten.
Das ganze ist aber nur eine reine Übungssache: Wenn man sich mit den Themenbereichen, auf denen man Defizite hat, beschäftigt und diese übt, dann kommt man relativ schnell auf das gleiche Niveau.
Gehaltsmäßig kann sich ebenfalls keine beklagen - Das in etwa durchschnittliche Einstiegsgehalt beträgt ca. 2700€ (Also wegen dem Gehalt muss sich keiner (auch wenn man kein Bachelor hat :-)) sorgen machen.
Letztendlich solltest du nur immer eine Sache im Auge behalten:
Die Weiterbildungsmöglichkeiten
Ich habe nach meiner Ausbildung hauptsächlich folgende Möglichkeiten
-Techniker
-Meister
-Studium
Letztendlich ist es in der Praxis so, dass die Techniker zunehmend durch die FH (Fachhochschul)-Ingenieure ersetzt werden. Das heißt, dass ein Abitur oder eine Fachhochschulreife (bzw. Abi) für die spätere berufliche Entwicklung ganz andere Türen öffnet.
Behalte immer eins im Kopf:
Noch bist du im Lernen "drin" - später wird dir dein Abi auf jeden Fall schwerer fallen, da es deutlich schwerer ist, sich erneut hinzusetzen und zu lernen (ganz abgesehen vom Verdienstausfall bei Vollzeit-Schulunterricht oder der anstrengenden Abendschule)
Wenn du wirklich keine lust mehr auf Schule hast, kannst du ruhig eine Ausbildung machen - Schließlich kannst du ja noch immer deine FH-Reife oder Hochschulreife in 1. bzw. 2. Jahren nach der Ausbildung machen. In einigen Bundesländern, wie Hamburg ist es sogar möglich, dass du deine Fachhochschulreife in Abendschule nebenbei zur Ausbildung machen kannst (Das mache ich momentan und schreibe im Mai meine FH-Prüfungen)
Lange Rede, kurzer Sinn:
Wenn du direkt dein Abitur machst wird das ganze für dich leichter. Wenn du erst eine Ausbildung und dann dein Abi machst, wird das ganze etwas schwieriger (,aber meiner Erkenntnis nach bist du dann viel Zielgerichteter als die meisten Abiturienten).
Selbst wenn du für dich dafür entscheiden solltest, dass du kein Abitur machen möchtest, wirst du nicht in Armut sterben ;D.
Ich hoffe, dass ich dir weiterhelfen konnte ;-)