Bei meiner Tochter wurde bereits vor der Einschulung ein geringer IQ (zwischen Lernbehinderung und geistiger Behinderung) von zwei verschiedenen SPZ diagnostiziert (IQ 68 bzw. 62). Es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie die Regelschule schafft. Auch die Schuluntersuchung schaffte sie nicht und die Amtsärztin empfahl auch sonderpädagogischen Förderbedarf. Zum Wohle unserer Tochter beantragten wir vor Einschulung sonderpädagogischen Förderbedarf.
Die Erzieherin aus dem Ganztagskindergarten meiner Tochter (4 Jahre besucht) wollte aber unbedingt, dass meine Tochter die Grundschule besucht, sie sieht keine Behinderung und hat die Förderschullehrerin, die das Beratungsgutachten geschrieben hat, dementsprechend beeinflusst. Hinzu kam, dass meine Tochter ihr erstes Kind war, welches sie testete. Meine Tochter sieht nicht behindert aus, man kann sich normal mit ihr unterhalten, aber kognitiv hat sie eben eine Entwicklungsstörung.
Meine Tochter bekam im Kindergartenalter 80 Stunden Ergo und da sprachen uns die Erzieherin auch auf ihre Defizite an. Aber wo Förderschule (bei der guten Förderung des Kindergartens geht keines ihrer Kinder auf eine Förderschule...) war davon keine Rede mehr.
Die Landesschulbehörde am runden Tisch (nach der Förderkommission, wo wir uns nicht einigen konnten) glaubte der Erzieherin und dem Beratungsgutachten und sie muss die Regelschule besuchen. Medizinische Gutachten und ihr Schwerbehindertenausweis von 80 % interessieren ihn nicht, denn er sieht alles nur aus schulfachlicher Sicht. Von Medizin hat er keine Ahnung.
Die Regelschule wollte sie auch. Die Schulleiterin sagte am runden Tisch zweimal, dass es in diesem Jahr ganz gut aussehen würde, dass sie dreizügig fahren könnten, es stehen noch Schuluntersuchungen aus, aber es sieht wohl gut aus... . Es klappte aber nicht, 3 Kinder gingen zur benachbarten Grundschule, somit gab es nur 2 Klassen je 29 Schüler.
Natürlich zeichnete sich schnell ab, dass meine Tochter nicht mitkommt, sie kann nicht lesen, Buchstaben und Wörter kann sie abmalen, aber nicht aus dem Kopf schreiben, auch rechnen klappt bis 10 mit den Fingern, minus versteht sie nicht.
Laut Lehrerin ist sie in Deutsch und Rechnen weit unterdurchschnittlich, in Kunst durchschnittlich. Die Lehrerin sagte, dass meine Tochter die 1. Klasse wiederholen sollte.
Meine Tochter leidet und wir wollen dem ein Ende setzen, denn auf einer Förderschule würde sie besser gefördert. Im Wiederholen sehen wir Eltern keinen Sinn, denn sie kann ja nicht jede Klasse wiederholen.
Von einer anderen Mutter weiß ich, dass auch in der Parallelklasse Eltern nahe gelegt wurde, dass ihr Kind die 1. Klasse wiederholt.
Jetzt habe ich weit ausgeholt, aber zum Verständnis meiner Frage ist es vielleicht hilfreich.
Danke für die Antworten.