HILFE meine mutter ist ein messi, was soll ich tun?!?!

Hallo, ich bin 16 jahre alt, wohne mit meiner famile in einer wohnung und meine mutter ist ein messie...Ich kann einfach nicht mehr, es macht mich sooo fertig... wir alle können nicht mehr. mir geht es so schlecht, auch weil ich so schreckliche gedanken über sie hab. ich will so nicht denken, schließlich ist sie meine mutter, aber ich mag sie im moment einfach nicht, genauer gesagt habe ich gerade so eine wut auf sie, das ich sie hasse. Meinem bruder geht es genauso, er läd auch keine freunde mehr zu sich ein, weil ihm das alles zu peinich ist, diese ganze unordnung hier bei uns, zu mir kommt nur noch meine beste freundin, vor ihr ist mir das nicht mehr peinlich. ich weiß, dass sie nicht schlecht darüber rwdet, sie kennt mich schon total lange. mein papa ist auch nur noch genervt von ihr, wir haben auch keine gescheite küche und keine spülmaischine und das bei 5 personen.., ich seh sie eig immer nur noch spülen und dann steht sie da immer total genervt. aber nicht mal das macht sie gescheit. es ist IMMER geschirr da, nie ist es ganz weg. deshalb ist mien papa auch immer sehr genervt von ihr, weil er das auch ncht sehen kann. ich glaube echt meine mutter ruiniert meine ganze familie! wegen ihr gibt es daunernd streit, sie hat iein problem mit sich selbst und schiebt es immer auf uns, nur weil wir genervt sind, dass sie mal wieder kein geschirr gespühlt hat zb, aber ich meine das ist doch auch verständlich, oder? !! Sie stellt mich zb immer so hin, als hätte ICH eine Krankheit, weil ich es ordentlich haben will. dann meint sie immmer: ja wir leben hier ja es muss ja nicht aussehen wie in einem museum´´ na klar nicht wie in einem museum, aber ein bisschen auf sauberkeit achten und einfach mal sachen wegschmeißen können, muss doch wohl drin sein. sie hebt zb kassenzettel auf, ka wofür?? oder alte busfahrkarten... ich bin ncht die jenige die hier krank ist, das ist sie, aber das will sie ienfach nicht einsehen. was soll ich tun? ich kann nicht mehr...

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Hallo Du,

ich verstehe dich leider nur zu gut, meine Mutter hat das gleiche Problem :( Ich bin nun schon etwas älter als du und daher schon aus dem Haushalt meiner Mutter ausgezogen. Dennoch, ich fühle genau wie du! Richtig "ausgebrochen" ist die Krankheit bei ihr erst, als ich meinen eigenen Haushalt hatte und sie ganz alleine in ihrer Wohnung war. Ich muss dazu sagen, dass ich sehr früh, bereits mit 16, ausgezogen bin. Das war möglich, weil wir ein eigenes Haus haben und eine Wohnung frei geworden ist. Also: Ich habe immer noch im Gleichen Haus gelebt! Ich liebe meine Mutter aber wir hatten schon immer Spannungen und viel Streit. Auch wegen ihrer Haushaltsführung gab es immer wieder Stress, weil ich mich mit zunehmendem Alter auch zunehmend geschämt habe. Genau wie du habe auch ich nur noch sorgfältig ausgewählte Freunde zu mir eingeladen, von denen ich wusste, sie machen sich nicht über mich lustig und sie erzählen es nicht weiter. Zu dieser Zeit kann man unsere Wohnung noch nicht als "Messi-Wohnung" bezeichnen aber sie war immer stärker mit den täglichen Arbeiten überfordert und mehr und mehr blieb etwas liegen. Im Vergleich mit anderen Familien wurde mir klar: Wir sind anders... EGAL was ich gemacht habe, es hat nicht geholfen. Habe ich ihr gesagt, dass es bei anderen sauberer ist, wurde sie wütend, hat gesagt, andere Mütter sind Hausfrauen und haben Männer, die das Geld verdienen (meine Eltern sind getrennt) und sie muss Haushalt machen und arbeiten gehen. Für mich war das kein Argument sondern eine Ausrede. Immer wieder habe ich angepackt und nach der Schule die Wohnung aufgeräumt, kam sie dann heim wurde sie wieder wütend, weil ich "ihre Sachen durcheinander gebracht hätte" und "sie jetzt wichtige Dokumente nicht mehr finden würde" usw usw usw... Wieder muss ich anmerken, damals war Sauberkeit (z. B. Küche) noch nicht die Riesen-Baustelle, sie hat "bloß" Unmengen Papier, Zeitungen, ausgerissene Artikel aus Zeitschriften und solche Dinge gehortet, bis sich vor dem Sofa Berge an Papier gestapelt hatten. Die Tür zum Schlafzimmer war grundsätzlich verschlossen, sie hat seit Jahrzehnten nicht mehr darin sondern nur noch auf dem Sofa geschlafen... Ist ja auch schwer im Bett zu schlafen, wenn man sich den Weg dorthin erst einmal freischaufeln müsste :( Nun, nach meinem Auszug konnte man zusehen, wie das Chaos wuchs. Nicht nur die Wohnung, auch unser ehemals wunderschöner Garten ist vollgestellt mit Krempel, den kein Mensch braucht. Scham ist gar kein Ausdruck mehr. Unsere Nachbarn haben auch mich verspottet, auch wenn ich -klassische Überkompensation- mein Reich penibel sauber gehalten habe. Mittlerweile ist ihre Wohnung ein einziges Schlachtfeld. Aus dem Badezimmer riecht es schlecht, der Herd ist fast nicht mehr zu erkennen, Berge von schmutzigem Geschirr, Papierberge überall, die Böden seit Jahren weder gesaugt noch gewischt (2011 hatte sie das letzte Mal einen Weihnachtsbaum, die Nadeln der Tanne liegen heute noch da). Hinzu kommt, dass in ihrer Wohnung dringend Reparaturen vorgenommen werden müssten aber da könnte sie keinen Handwerker reinlassen, das weiß sie auch und lebt unter immer widriger werdenden Umständen. Inzwischen habe ich die Umgebung verlassen (ich bin Student) und habe dieses Thema von mir weggeschoben. Ganz verdrängen kann ich es nicht, das Thema Sauberkeit und Messi kommt immer wieder auf. Wenn andere darüber reden und ich höre, wie angeekelt sie sind und wie bösartig sie über Betroffene urteilen, zieht sich mein Magen zusammen und bete, dass niemals jemand herausfindet, wo ich herkomme...

Jetzt mein Rat an dich: Du siehst, ich weiß, wovon du redest. Ich weiß genau, wie man sich schämt und wie viel Wut sich anstaut. Du und dein Bruder, ihr liebt eure Mutter. Aber ihr habt jedes Recht, auch Wut und Hass zu empfinden. Vergiss nicht: Ihr seid die Kinder, eure Mutter muss dafür Sorge tragen, dass ihr euch zu Hause wohlfühlt. Keine Frage, Kinder sollen natürlich auch im Haushalt mitarbeiten. Aber unter solchen Umständen ist das gar nicht möglich, das weiß ich selbst. Und hier gehts nicht darum, eurer Mama eins auszuwischen, wenn ihr euch Hilfe sucht, sondern es geht um eure Gesundheit. Ihr könnt nicht unbefangen aufwachsen und euch entwickeln, wenn ihr immer im Hinterkopf das Chaos daheim und die kranke Mama habt. Ihr werdet euch sozial isolieren und euch immer weiter ducken, um bloß keine Aufmerksamkeit zu erregen. Dass sie wütend wird und dich angreift, wenn du das Thema ansprichst, ist normal bei Betroffenen. Nimm darauf keine Rücksicht, sucht euch Hilfe z. B. beim Jugendamt. Es gibt auch andere Beratungsstellen. Wenn sich eure Mutter therapieren lässt, gibt es Hoffnung. Aber realistisch betrachtet dauert auch das Jahre. Und erfahrungsgemäß wollen Messis keine Hilfe, entweder sie erkennen es nicht als Problem (so wie es bei deiner Mama scheinbar der Fall ist) oder sie schämen sich zu sehr (wie meine Mutter). Bitte, lass dir nicht dein Leben nehmen!!!

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