Ich habe jetzt auch gerade eine Steuerprüfung hinter mir, 5 + ein Jahr wurden geprüft. Ich konnte wochenlang nicht mehr schlafen, dass war die Zeit, in der ich meine Buchhaltung erstmal auf Vordermann bringen musste, bevor ich dann vermelden konnte, dass ich soweit sei, meine Zettel alle sortiert hätte.
Mir hatte früher mal eine Steuerprüferin gesagt, die ich zwecks Auskunft angerufen hatte, es müsse alles nachvollziehbar sein, das sei das wichtige, nicht so sehr die kleinen Formalfehler.
Da ich immer meine kompletten (fehlerhaften) Einzelaufstellungen dem Finanzamt abgegeben hatte, fand die Steuerprüfung nicht bei mir zuhause sondern im Finanzamt statt. Welch ein Glück, ein konsultierter Steuerberater sagte mir folgendes:
Wenn die Prüfung im Finanzamt stattfindet, sind die Prüfer meistens
schnell abgelenkt mit anderen Dingen; findet sie dagegen zuhause statt,
müssen Sie ran und arbeiten. Außerdem konnte ich argumentieren, dass
prinzipiell ein Großteil meiner Fehler dem Finanzamt offenbart waren.
die Prüferin meinte, wenn eine Akte mit dem Vermerk "Prüfung geplant"
versehen sei, würde darein nicht mehr geguckt, erst zum Anlass der
Prüfung.
Bei meiner Sortierung und meiner eigene Überprüfung meiner abgegebenen Unterlagen kam dann daraus, dass ich im mittleren vierstelligen Bereich Steuern nach zuzahlen hätte, meistens hat ich mich zu meinen Gunsten vertan, aber auch oft zu meinen Ungunsten. Viele Belege habe ich anlässlich dieser Prüfung von vornherein widerrufen, also aus der Aufstellung entfernt und das gekennzeichnet. Das habe ich von vornherein der Steuerprüferin kundgetan, also Flucht nach vorne.
Meine Termine im Finanzamt verliefen sehr angenehm, dort war ich noch am entspanntesten. das ist kaum zu glauben, aber es war so. Letztlich wurde alles das was ich geändert habe akzeptiert, keine weitere Änderung vorgenommen.
Es war wirklich seeehr entspannend im FA, kaum zu glauben.