Hi,
ich kann dich sehr gut verstehen. Bin 27, bald fertig mit meinem Bachelorstudium und hab ehrlich gesagt absolut kein Bock mein Leben damit zu verbringen, für jemand anderen zu arbeiten mit einem Job, den ich nur gelernt habe, weil es von mir erwartet wurde, was nach dem Abi zu studieren. In der Schule bekommt man leider nicht die Möglichkeit herauszufinden, was man eigentlich wirklich mit seinem Leben machen will bzw. das wird nicht gefördert, sondern man wird einfach nur aufs System zurecht geschnitten.
Was du machen sollst, kann ich dir nicht sagen, weil ich dich nicht kenne und nicht weiß, was du so für Interessen usw. hast. Ich kann dir aber sagen, wie ich versuche aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Ich stehe noch am Anfang, aber hab meinen inneren Kompass schon komplett darauf ausgerichtet.
Ich war schon immer musikalisch veranlagt, habe aber nie den musikalischen Berufsweg ernst genommen, da ich eigentlich kein Instrument spielen kann und immer dachte, es schaffen eh nur die wenigsten damit Geld zu verdienen. Mit 16 hatte ich angefangen Beats zu produzieren und hab es aus Leidenschaft bis zu meinem Studienbeginn fast jeden Abend gemacht. Es war für mich das gleiche Vergnügen, wie bei anderen, die abends zocken oder so. Mit Beginn des Studiums sank meine Motivation dazu, also habe ich es weiter vernachlässigt. Im nachhinein muss ich sagen, dass es dumm war, weil ich schon einen Youtube Channel hatte und gute Bewertungen für meine Beats bekommen habe. Hätte ich weiter gemacht, wäre ich wahrscheinlich schon längst an meinem Ziel.
Du kannst dir schon denken, dass ich jetzt versuche mit Musikproduktion ein unabhängiges Leben von zu Hause aus zu starten. Ich brauche keine Millionen oder so, es reicht mir schon, wenn ich durch Streams und Beats genug verdienen würde, um ein normales Leben zu führen. Mich reizt eher die Vorstellung, dass ich für mich selber arbeite und das mache, was mir Spaß macht. Dass ich aufstehen kann, wann ich will und, dass ich frei bin. Ich werde auch versuchen nach dem Bachelor einen fachfremden Master in Music Production zu machen, wenn das geht.
Meiner Meinung nach ist sowas der einzige Weg um aus diesem System zu entkommen. Du kannst es auch mit Freelancing versuchen. Damit kenne ich mich aber leider nicht so gut aus, deshalb müsstest du das mal googlen.
Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft.