Depression: Wie mit Freund ungehen?

Ich kann es schwer beschreiben aber mich belastet das sehr und ich würde mich freuen, ein paar Antworten zu bekommen. Ich habe schon lange den Verdacht mittelschwere/schwere Depressionen zu haben bzw Dysthymie. Ich wusste zumindest immer das da was nicht stimmen kann. Nun habe ich es nach mehreren Jahren eingesehen, da es mir seit 3 bis 4 Wochen so schlecht geht, das ich von einer depressiven Episode sprechen kann. Und ich keine Lust mehr auf so eine Lebensweise habe. Vor ein paar Tagen war ich mit meinem Hund ein paar Stunden draußen und ich habe mich besser gefühlt aber danach wieder tagelang nur im Bett, kaum gegessen und getrunken, geschlafen und geweint. Unterdessen war mein Freund am Wochenende bei mir und ich fühle mich so dermaßen schuldig nun in Bezug auf ihn. Vor ein paar Wochen haben wir darüber geredet, das er auch denkt, ich könnte dies haben und ich wollte es erst auch nicht einsehen, ich würde das ja selber hinbekommen usw. Aber durch den momentanen Zustand, vorallem als er bei mir war, konnte ich es einfach nicht mehr richtig verstecken. Ich schäme mich so schon genug und sage mir geht es immer gut, weil ich ihn damit nicht belasten, für schlechte Stimmung oder sorgen bringen möchte. Ich war so teilnahmslos. Ich habe teils sehr verlangsamt geredet und nur ja nein, also an den Tagen würde ich sagen, so bin ich nicht. Ich habe mich teils ein wenig gleichgültig verhalten und war froh, als ich beim Alleinsein wieder Ruhe hatte. Denn ich habe mich so erschöpft gefühlt. Wir hatten an den Tagen eine Routine gehabt, früh aufgestanden ,gelernt. Ich konnte dabei kaum lernen, musste alles so oft mehrmals lesen, weil ich einfach nicht verstand. Ich weiß nicht ob er versteht, wie schlecht es mir wirklich geht, denn er hat an den Tagen ja gesagt ich solle lernen und ich denke er weiß schon das mir das schwer fällt aber ich denke aktuell, sehr negativ, ich weiß nur, ich hasse den morgen in der frühe. Ich weiß nicht was mit mir los ist, ich habe keine Lust mehr so zu leben, ich habe sogar überlegt, soll einfach ein Auto kommen, wäre doch besser. Abends telefonieren wir immer und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll, manchmal denke ich, ich kann nicht online kommen und dann würde man aber wieder denken, irgendwas stimme nicht. So wie ich mich fühle, meine Gedanken, mein Alltag. Ich kann mich einfach nicht öffnen, was soll ich sagen? Ich habe heute wieder fast nichts geschafft, gemacht? Dann kommen wieder fragen wie geht es dir, was hast du so schönes heute gemacht? Ich Versuche mir das nicht anmerken zu lassen. Aber wenn er dann mit diesem Thema kommt. Ich habe das Gefühl, ihm eine Last am Bein zu sein. Ich habe auch geträumt, er verlässt mich. Er nimmt Antidepressiva, denn er hat auch Depressionen. Ich will nicht der Grund sein, das sich sein Zustand verschlechtert. Es fühlt sich so an, als ob er am liebsten das nicht wahrhaben will bzw es wieder normal ist, als wir uns kennengelernt haben.

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Huhu, ich selbst lebe seit 15 Jahren mit wiederkehrenden Depressionen, hoffe also, dir etwas helfen zu können.

Als Erstes - Wenn du dich nach einem Therapieplatz erkundest, bist du absolut offen und ehrlich? Wenn es schon so weit gehst, dass du denkst, es wäre einfacher wenn ein Auto kommen (und dich überfahren?) würde - ist das ziemlich akut (suic*dal ideation auf Englisch) & es findet sich zu 100% eine Fachperson, die dich irgendwo reinquetschen kann! Falls nicht, wäre es allenfalls an der Zeit, sich über einen stationären Aufenthalt Gedanken zu machen.

Zweitens - dein Freund hat selbst Depressionen. Er nimmt Medikamente dagegen. Wir lernen früh in der Therapie, uns abzugrenzen. Wenn er konkret nachfragt, wird ihn das Unwissen bestimmt mehr belasten, als die Wahrheit. Auch wird er sich durch deine Verschlossenheit allenfalls hilflos - schlimmstenfalls nutzlos - fühlen.

Versuche es doch mal so zu sehen - dein Freund hat mit genau diesem Thema bereits Erfahrung. Wieso versuchst du nicht, von seiner persönlichen Erfahrung mit dieser Problematik zu profitieren? Er hat sicherlich Ideen, was ihm in den ganz argen Momenten geholfen hat.

Er will wissen wie es dir geht - das bedeutet, dass er versuchen will, dir zu helfen!

Es gehört auch zu den Depressionen dazu, gefühlt Alle mit seiner blossen Existenz zu belasten, das ist aber nicht zwingend der Fall, sondern meistens Einbildung, die durch die Krankheit entsteht.

Wenn dein Freund Medikamente nimmt, hat er doch sicherlich einen Psychiater oder Therapeuten. Vielleicht mag er ja einem von ihnen deine Situation schildern & die Chance ist gross, dass einer einen Kollegen hat, der noch irgendwo Platz hat.

Depressionen sind beschissen. Sie sind aber auch lebensgefährlich es ist also absolut zwingend notwendig, dass du handelst - besser Gestern als Heute.

Kopf hoch & alles Gute!

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Ich (weiblich) finde ihn dann trotzdem genau so sexy

Gegenfrage - weshalb sollte ein Mann, der offensichtlich positive Emotionen zeigen kann, an Reiz verlieren?

Wir Frauen hören ständig, wir sollen doch mal lächeln.. Finde ich persönlich bei Männern auch sehr anziehend ;)

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