Ich denke das Ziel ist das gleiche: Die Beendigung des Kreislaufs der Wiedergeburt und somit auch die Überwindung allen Leidens. Der Weg mag aber ein bisschen verschieden sein. Insbesondere bei der spirituellen Praxis (Meditation) gibt es Unterschiede. So finde ich den augenfälligsten Unterschied, dass hier die Spanne reicht von einer Praxis mit viel Glauben, Riten und Drumherum über knallharte Technikmethoden bis hin zu minimalistischer Einfachheit oder Schlichtheit.
Ich kenne nur dieses Buddha-Zitat:
" Doch nicht kann man, sage ich, o Freund, ohne der Welt Ende erreicht zu haben, dem Leiden ein Ende machen. Das aber verkünde ich, o Freund: in eben diesem klafterhohen, mit Wahrnehmung und Bewußtsein versehenen Körper, da ist die Welt enthalten, der Welt Entstehung, der Welt Ende und der zu der Welt Ende führende Pfad."
A.IV. 45 Rohitassa I
Du findest den Text im Palikanon in dem Buch Anguttara Nikaya hier: http://palikanon.com/angutt/a04_041-050.html#a_iv45
Ansonsten interessiert die Weltentstehung glaube ich nicht besonders. Viel interessanter ist im Buddhismus, wie man den Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara oder die Welt) beenden kann.
Hallo. Zunächst solltest Du herausfinden welche der buddhistischen Schule Du Dich zugeneigt fühlst. Denn in den unterschiedlichen Lehr-Richtungen gibt es auch unterschiedliche Meditationsweisen. Ja, sogar innerhalb einer Lehr-Richtung kann es deutliche Unterschiede in der Ausübung der Meditationspraxis geben. Diese sogenannten Schulen (tibetischer Buddhismus, Theravada, Zen, usw.) sind im Wikipedia-Artikel grob erklärt. Danach suchst Du Dir ein Kurs, ein Zentrum oder eine Veranstaltung wo diese Meditation gelehrt wird. Zum Beispiel hier http://retreat-infos.de/. Wichtig ist natürlich, dass der Mediationslehrer über ausreichend Erfahrung verfügt und dass er eine allgemein anerkannte Meditationsmethode unterrichtet. Deshalb solltest Du zwei Fragen vorab klären: 1. Ist der Meditationslehrer ein autorisierter Lehrer? Das heißt wurde ihm von einem übergeordneten Lehrer seiner Tradition eine Lehrbefugnis erteilt? 2. Wie lange ist er oder sie schon Meditationslehrer. Scheu Dich nicht auch einmal höflich nachzufragen, wieviele Leute er oder sie schon unterrichtet hat? Wenn dabei die Zahl jenseits der 1000 liegt, kannst Du annehmen, dass sich der oder diejenige sehr gut auf dem inneren Territorium der Meditation auskennt. Wenn Du von Vorbehalten oder Ängsten geplagt wirst, dann sprich das beim ersten offiziellen Gespräch mit dem Lehrer an. Insbesondere wenn Du psychische Probleme hast solltest Du ein ausführliches Vorgespräch mit dem Lehrer führen. Dazu bittest Du um ein persönliches Lehrer-Gespräch noch bevor mit dem Meditieren angefangen wird. In einem seriösen Kurs, wird das überhaupt kein Problem sein. Im Gegenteil, die Veranstalter und die Lehrer sind sogar froh, wenn so etwas vorher angesprochen wird. Du kannst das aber auch schon Tage vorher durch einen Kurzbesuch oder ein Telefonat abklären. Wenn Du sicher bist einen qualifizierten (siehe oben) Lehrer gefunden zu haben, so ist der der Ansprechpartner für alle Probleme, die mit der Meditation auftreten können. Soll heißen bemühe Dich einen guten Lehrer zu finden. Hast Du ihn gefunden solltest Du ihm in einem angemessenen Maße auch Dein Vertrauen entgegen bringen, denn er ist der Spezialist in seiner Disziplin.
Siddhis sind übernatürliche Kräfte. Wegen ihrer Übernatürlichkeit wecken diese Kräfte so manche Begehrlichkeit. Also dass manch einer denken mag es stünde ihm gut zu Gesicht über soewas wie Siddhis auch zu verfügen. Deshalb wird (so scheint mir das hier) prosaisch die Triebversiegung als das Höchste Siddhi bezeichnet. Denn die Triebversiegung ist das höchste Ziel (zumindest im Theravada-Buddhismus). Triebversiegung bedeutet, die restlose Ausrottung von Gier, Hass und Verblendung (Unwissenheit). In diesem Zusammenhang bedeutet Gier alles was mit einem von einem selbst unveranlassten Haben-Wollen zu tun hat. Hass bedeutet alles was mit einem von einem selbst unveranlassten Nicht-Haben-Wollen zu tun hat. Im Grunde genommen ist es so, dass jedesmal, wenn der Geist mit einem Objekt in Berührung kommt, automatisch so ein "Trieb" stattfindet. Sieht man z.B. ein paar hübsche Blumen, entsteht zunächst ein angenehmes Gefühl, gefolgt von einem mehr oder weniger starkem Haben-Wollen. Oder hört man z.B. ein unangenehmes Geräusch, entsteht zunächst ein unangenehmes Gefühl, gefolgt von einem mehr oder weniger starkem Nicht-Haben-Wollen. Das Problem bei der Sache ist - es passiert einfach ohne jegliches Zutun und das noch bevor der Wahrnehmungsprozess soweit vorangeschritten ist, dass wir uns der Dinge bewusst sind. D.h. Du kannst eigentlich nicht entscheiden, ob Du etwas magst oder nicht magst. Diese Entscheidung fällt noch bevor Du Dir des wahrgenommenen Objekts überhaupt bewusst wirst. Im Grunde kommt hier die Nicht-Freiheit unserer Existenz zum Ausdruck.
Ziel spiritueller Praxis (Meditation) ist es Gier, Hass und Verblendung zu reduzieren oder auszurotten, so dass einem nicht schon automatisch das Messer in der Hosentasche aufgeht, wenn der Nachbar nun schon zum 25 mal klingelt, um uns auf die Nerven zu gehen. Es ist ein Läuterungsprozess, der zu einer permanenten Veränderung/Verbesserung führt.
Im Theravada-Buddhismus ist das sinnvollste, was man machen kann, mit der spirituellen Praxis zu beginnen (Meditation) und sie konsequent und sukzessive bis zum Ende durchzuziehen. In mehreren Lehrreden des Palikanon steht hierzu der gleiche Satz:
".....es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr."
Dies ist scheinbar eine Erkenntnis, die sich jedem aufdrängt der das Ziel der Arhatschaft erreicht. http://de.wikipedia.org/wiki/Arahat
Nüchtern betrachtet könnte man auch zu der Meinung tendieren, dass der Christ lieber die Finger davon lassen sollte. Denn der Christ hat ja bereits seinen Platz bei Gott. Der Christ ist schon erlöst (auch wenn es ihm nicht immer so vorkommt). Der Buddhist muss für seine Erlösung noch lange arbeiten und viele Jahre anstrengende Übungen vollziehen.
Sobald man sich mit dem Buddhismus beschäftigt und erkennt, dass Satori oder Erleuchtung nicht nur Märchen sind, sondern tatsächlich erreichbar sind, dann wird man auf einmal gierig. Man verfällt also dem Streben nach Selbstverbesserung oder sogar Erleuchtung. Das ist nüchtern betrachtet aber ein "teuflisches" Unterfangen. Also obwohl ich als Christ schon die Freiheit gepachtet habe, strebe ich plötzlich durch viel harte Arbeit die Befreiung an. Das bedeutet natürlich die Freiheit, die der christliche Glaube bietet in Zweifel zu ziehen.
Es gibt eine Reihe buddhistischer Handgesten. Auf die Schnelle habe ich dies hier gefunden: http://www.univie.ac.at/rel_jap/an/Ikonographie:Mudra
Alles was wiedergeboren wird ist vergänglich, unzufriedenstellend und leer von einem eigenständigen Selbst. Die Essenz bleibt immer und ist weder geboren noch ungeboren.
Liest Du also im Buddhismus z.B., dass du zum Erreichen der vollkommenen Erleuchtung oder Befreiung noch millionenfach wiedergeboren werden müsstest, welches Gefühl stellt sich dann ein aus der sicht der Person? Welches Gefühl stellt sich ein aus der Perspektive der Essenz?
Niemand wird wiedergeboren.
Es steht für das Brahman (Hinduismus).
https://de.wikipedia.org/wiki/Brahman_%28Philosophie%29
Synonym wäre das Tao im Taoismus, oder der Urgrund bei Meister Eckhardt (christliche Mystik). Entsprechungen gibt es auch im Sufismus und Buddhismus.
"Freiheit ist nicht die Freiheit von den Umständen, sondern die Freiheit von den Fesseln, mit denen wir uns an die Umstände binden." - Wenn Du so willst, so ist es eben diese Freiheit nach der die Mönche streben.
Aus der Perspektive des Theravada-Buddhismus gab es viele, die dieses Ziel erreichten. Vor ca. 100 Jahren wurde der Weg von einem Mönch namens Mahasi Sayadaw (googeln) wiederentdeckt, so dass es auch heute noch Menschen gibt, die sich bis zu dem genannten Ziel durchkämpfen. Bester Beleg hierfür ist ein Amerikaner Daniel M. Ingram, der das bis zum Exzess durchexerziert hat und andere hierzu anleitet und eine Roadmap für das innere Territorium (Meditation) herausgebracht hat. - So gibt es einige wenige Leute, die das in der Weise eines Leistungs-Sports sich erarbeiten.
Darüberhinausgehend muss man aber festhalten, dass Erleuchtung nur vom Ich-Standpunkt eine Bedeutung hat, was zu weitreichenden Überlegungen führen kann.
Folgender Text ist eine Einführung in die Vipassana-Meditation wie sie im Theravada-Buddhismus gelehrt und praktiziert wird. Der Text stammt von dem wahrscheinlich berühmtesten Meditationsmeister auf diesem Gebiet. Im Vorwort findest Du eine gute Einleitung. Vielleicht inspiriert sie Dich und Du findest einen Eingang zu dem Thema. http://www.zeh-verlag.de/download/meditation.pdf
Meditation hat was mit Beobachten zu tun. Das was man beobachtet, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet ist das Meditationsobjekt. Einschlafen ist nicht schlimm, aber es ist keine Meditation mehr. Eine engagierte Gehmeditation hilft gegen das Einschlafen.
Die Übung besteht darin das mit sich selbst auszumachen und nicht vor irgend einem Ideal bestehen zu wollen.
Das was wir glauben zu seien wird immer wiedergeboren - wenn's sein muss über Äonen hinweg unzählige Male, bis dieser Impuls erlischt (Nirvana).
Das was wir sind war nie geboren noch ungeboren noch existent oder nicht existent. Weder könnte man hierüber etwas sagen noch könnte man hierüber etwas durch Verneinen oder Negationen zum Ausdruck bringen.
Tja, was soll man dazu sagen? Sind wir nun getrennt von Gott oder sind wir es nicht? Vielleicht stimmt ja beides oder auch beides nicht? Die Hingabe ist eine gute Technik um mehr Frieden und Freude in den Alltag zu bekommen. Die Hingabe gibt es aber auch in anderen Religionen. Finde Deinen eigenen Weg. Du kannst ja Deiner Freundin den Vorschlag machen, dass Du für 14 Tage mal das Christenleben intensiv und unter ihrer Anleitung ausprobieren willst. Und danach probierst Du vielleicht mal etwas anderes aus.
Mein Tipp: Versuche nicht zuviel zu theoretisieren. Also ob sich New Age mit dem Christentum verträgt oder nicht, das wird Dich nicht weiterbringen. Weiter bringt Dich die Eigene unmittelbare Erfahrung.
Ich denke, wenn Du selber vollkommen tugendhaftes und in allen Bereichen vorbildliches Verhalten zeigst und wenn Du Dir sicher bist, dass Deine Kritik am Ende zu etwas Positivem (Heilsamen) führt, dann magst Du solche Kritik äußern. Sonst nicht.
Es gibt im Buddhismus verschiedene Richtungen. Finde doch für Dich erstmal heraus, welche Richtung Dir am meisten liegt.
Die gängigen Richtungen sind:
Theravada-Buddhismus
Zen-Buddhismus
Tibetischer-Buddhismus
Amida-Buddhismus
Hallo Raphael, erstmal Du kannst ruhig Sachen ausprobieren und das Ego zurückdrängen. Das kann man tun oder auch lassen.
Der Punkt ist: Alles was Du in dieser Hinsicht unternimmst bringt niemals mehr als nur einen relativen Gewinn. Wenn Du aber ehrlich bist, dann möchtest Du den absoluten Gewinn für Dich verbuchen. Aber den kriegst Du nicht - garantiert. Denn das ist etwas, dass man nicht haben kann sondern nur sein kann. Und dieser "Schatz" , der bist Du hier und jetzt. Also egal ob Du meditierst oder ein Lotter-Leben führst, egal ob Du diese Wahrheit erkennst oder nicht, egal ob Du Dein Ego klein kriegst oder es stimulierst, Du kannst es nicht nicht sein. Die SUCHE ist nur ein Tanz von Energien. In Wirklichkeit war nie etwas verloren.
Viel Spaß Kemroy
Kein Problem. Du musst nur alle die von Dir genannten Religionen für Dich selbst auf ein Urprinzip oder Ur-Konzept zurückführen. Dann stehst Du am Ende eines Weges und sagst Dir: Ich hätte auch Hindu, Moslem, Buddhist oder Jude gewesen sein können - wenn alle diese Wege hierher führen.