Version Goethe: Das ganze ist eigentlich ein Irrtum: Mephisto DENKT, dass er mit Gott wettet sein (vermuteter) Wetteinsatz ist Fausts Seele. der "Herr" gibt Mephisto aber lediglich die Erlaubnis zu dem Versuch, Faust im DIESSEITS auf seine Seite zu ziehen - am Ende von Faust II wird Faust aber erlöst, er kommt in den Himmerl wo er Gretchen wiedersieht; und das, obwohl er wirklich schwere Schuld auf sich geladen hat. Die Begründung des "Herrn":: Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen. Also: Der Versuch von Faust, Erkenntnis zu gewinnen, reicht für die Erlösung aus. Goethe weicht mit diesem Ende bewusst von der alten Geschochte des Dr. Faustus ab, die vielfach in der Literatur verarbeitet wurde. Faust kommt in den älteren Darstellungen natürlich in die Hölle, da er ja einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Goethe wollte mit diesem Ende sagen: Gottes Güte ist viel größer, als Menschen ermessen können...sie ist mit menschlichen Maßstäben von Belohnung und Strafe - oder eben mit dem Maßstab einer "Wette", die man gewinnen oder verlieren kann, gar nicht zu erfassen!

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