Glauben, Religion und Homosexualität - Geht das?

Hallo!

Ich bin schwul und Moslem. Ich bin eigentlich sehr gläubig und habe mich Allah trotzdem zu jedem Zeitpunkt meines bisherigen Lebens nah gefühlt. Z. B. trinke ich auch kein Alkohol, rauche nicht, esse kein Schweinefleisch und feier auch islamische Feiertage - alles weil der Islam es so vorgibt und nicht, weil ich so ein gesunder und vernünftiger Mensch wäre. Ich muss ehrlich sein - ich wollte oft anfangen zu rauchen, oft auch mal ein Bier trinken, aus Neugierde und auch, weil andere, gleichalte mich dazu anleiten wollten... aber ich tat es nicht, weil ich wusste, dass das eben im Islam nicht erlaubt ist und meine Eltern mir beibrachten, dass Allah und mein Glauben sehr wichtig ist und ich das bei jedem meiner Schritte bedenken muss. Und das hab ich auch immer gerne getan und es hatte bisher immer nur positive Effekte für mich, mich vor vieles bewahrt, davon bin ich absolut überzeugt.

Allerdings bin ich eben schwul und wie in jeder Religion ist Homosexualität auch hier nicht erlaubt. Lässt sich das irgendwie vereinbaren? Ich möchte eigentlich nicht aufhören an Allah zu glauben und ich wüsste auch nicht wie ich damit aufhören könnte. Ich habe ja kein Schalter an mir, den ich einfach nur umknipsen müsste und der Gedanke, Allah einfach zu verleugnen, fühlt sich auch falsch an und macht mich nervös.

Mein Vater ist auch Moslem, er geht auch regelmäßig in die Moschee und er hat GAR NICHTS gegen meine Sexualität. Er ist super tolerant und einfach ein klasse Vater, aber er ist ja auch nicht selbst schwul, sondern hat nur nichts dagegen wenn andere es sind. Es ist ja nicht wirklich das selbe.

Ich fühle mich etwas verloren, weil ich das Gefühl habe, dass wie ich es auch drehe und wende, es nicht funktioniert...

Ich glaube daran (und muss es auch irgendwie), dass Allah nix gegen Homosexuelle hat und uns alle so liebt wie wir sind. Ich kenne auch mehrere Moslems, die nicht homosexuell sind und genauso denken (nicht nur meinen Vater)... aber auf der anderen Seite hat jemand anderes auch was richtiges gesagt... Als würde jetzt ein Jude der NPD beitreten... das ist irgendwie nicht wirklich vereinbar miteinander oder?

Ich habe das Gefühl, dass ich kein Moslem mehr sein kann... Ich bin übrigens 17.

Ich hoffe jemand von euch, kann mir helfen oder sogar eine Lösung anbieten... gerne auch Erfahrungen von Homosexuellen die selbst einer Religion angehören/angehörten. Danke!!!

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JA, das geht!

Wie? 2 Möglichkeiten:

  • Bleib Moslem. Es gibt viele Moslems, die nicht perfekt nach den Koran leben und trotzdem gute Moslems sind. Viele haben vorehelichen Sex oder trinken und rauchen, trotzdem gute Moslems. Du bist eben schwul, aber trotzdem ein guter Moslem. Jeder hat seine Sünden und glaube mir, es zeichnet dich schon sehr aus, dass du mit dir selbst ins Gericht gehst (obwohl du das nicht müsstest, weil Homosexualität keine Sünde und keine Entscheidung ist). Das tun viele nicht. Auch Christen, Juden, Hinduisten und was es noch alles gibt, leben nicht immer perfekt nach den religiösen Regeln und auch sie gehören ihrem Glauben noch an, wenn sie das möchten. Finde ich.

  • Wenn du das Gefühl hast, du kannst nicht mehr dem klassischen Islam angehören, dann bezeichne dich eben nicht als Moslem, aber lebe trotzdem weiter so wie bisher. Streite nicht mit dir selbst über die Bezeichnung für deinen Glauben. Man braucht nicht für alles einen Überbegriff und wenn dich wer nach deinem Glauben fragt, kannst du ihn ja deine Ansichten erklären - dafür kann man auch ruhig mehr als 3 Worte ("Ich bin Moslem") benutzen, deshalb ist das auch kein Problem.

Zu mir: Ich bin Moslem und mir geht es genauso wie du. Ich liebe Allah und den Islam (größtenteils), mehr noch, als viele andere, heterosexuelle Moslems. Und ich lebe genauso wie du auch mehr nach den islamischen Gesetzen als viele andere, heterosexuelle Moslems. Ich lebe aber mit einem Mann in einer Beziehung und er ist auch noch Christ (Mormone). Auch er ist gläubig, auch wenn er einer völlig anderen Religion angehört und wir harmonieren super. Wir können auch über Religionen reden, ohne zu streiten, weil wir uns und andere Menschen so akzeptieren wie sie sind. Das geht! Und zwar sehr gut.

Ich schäme mich dafür ein Mensch zu sein, wenn ich manche der Antworten hier lese. Hör bloß nicht auf diese Leute. Die meisten haben offensichtlich zu viel Zeit und zu viel Hass in sich und wissen nicht, wo sie das sonst abladen können.

Natürlich wird es immer Menschen geben, die dich nicht mögen, nicht tolerieren, wie du bist, aber das gibt es auch ohne das du dafür schwul sein musst UND du musst dich ja nicht ausgerechnet mit diesen Leuten umgeben.

Du zeigst viel Stärke und wirkst auf mich wie jemand, der einen guten Charakter und ein gutes Herz hat (zumindest lese ich das aus jedem deiner Sätze). Lass dich nicht von deinem eigenen Weg abbringen und lebe dein Leben, wie du es für richtig hälst.

Es klingt abgedroschen, aber es ist die Wahrheit: Man lebt nur einmal und schon allein deshalb darfst du deine Zeit nicht damit verschwenden, darüber nachzudenken, was andere denken, wie du anderen gefallen könntest und so weiter.

Wer dich nicht nimmt wie du bist, ist deine Zeit nicht wert.

Alles Gute für dich!

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Sich gegeneinander zu necken ist ja okay, aber ich denke du verletzt und beleidigst deinen Freund damit. Er öffnet sich dir sexuell und du ziehst das ins Lächerliche.

Hab mehr Feingefühl.

Wenn du das nicht verstehst, stell dir vor er macht deine Funny Farts nach. Gibt schöneres, oder?

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Sie kann, ja.

Nachdem du bereits keine Jungfrau mehr bist und sie es weiß, solltet ihr euch vielleicht zusammen setzen und versuchen verständnisvoll und erwachsen darüber zu sprechen.

Sie macht sich offentlich Sorgen. Vielleicht nicht einfach nur, weil du ihr Kind bist, sondern weil sie ein komisches Gefühl bei diesem Jungen hat.

Auch wenn das sicher ziemlich nervig für dich ist, versuche daran zu denken, dass sie es nur gut meint und versuche dich auch in ihre Lage zu versetzen.

Und denk auch immer daran, wer mit Sicherheit in 20 Jahren noch ein Teil deines Lebens sein wird - setze die Prioritäten richtig :-)

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Jede Beziehung macht verschiedene Phasen durch, dazu gehören leider auch schlechte und vorallem in den ersten Monaten gibt es ganz viele Phasen, weil die Basis noch gar nicht vorhanden oder noch zu schwach ist.

Es wird sich vermutlich in den nächsten Wochen, vielleicht sogar Tagen, entscheiden, ob ihr überhaupt zusammen bleibt.

Nachdem aber nur du bereit bist "dich für die Beziehung einzusetzen" und er wirklich GAR KEIN Interesse zeigt, würde ich dir raten, dich emotional bereits zu distanzieren.

Darüber sprechen, ihn anreden, ist natürlich ein guter Tipp, klingt aber ehrlich gesagt nicht für mich nach einem Mann, der mutig genug wäre, darüber zu reden.

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Wenn ich einer Frau schmeicheln will, dann zahle ich die Rechnung und auch wenn hier alle Männer natürlich ganz toughe, eiskalte Typen sind, die das NIEMALS tun würden (ja klar...), macht das fast jeder der Anstand hat so.

Wir sind Säugetiere und jedes Säugetier hat seine eigene Methode, das Weibchen zu umwerben und auch wenn es manche Dame vielleicht aufgrund von Emanzipation stört, denke ich nicht, dass man bei irgendeiner unten durch deshalb wäre. Selbst eine Emanze würde sagen "Ich verstehe, aber ich möchte lieber getrennt" oder "Ich verstehe, aber eigentlich wollte ich lieber getrennt" und fertig.

Und wenn er sich unsicher war, ob du nun getrennt willst oder nicht und das deshalb so gemacht hatte, hätte er sagen können "Wenn es dich nicht stört, würde ich gerne die gesamte Rechnung übernehmen?!". Das ist auch höflich und vorsichtig.

Ich schätze, dass er dich einfach nur zum Zeitvertreib gedatet hatte, was auch dazu passen würde, dass er nun ne zeitlang mit einer anderen Frau zusammen war. Oder er hat eben gemerkt, dass es nicht so passt und dachte sich "Dann lassen wir das freundschaftlich".

Das heißt nun nicht, dass er es nicht ernst meint... Warte ab, was dieses Mal passiert.

Und zu meinen männlichen Kollegen: Ja, Gleichberechtigung, schön und gut. Aber auch Frauen umwerben uns - nur eben anders. Auf Arten und Weisen, die wir nicht anwenden. So lange die Bemühungen proportional zu einander stimmen, finde ich, dass auch eine Rechnung zu übernehmen wie man das als Gentleman macht zur Gleichberechtigung passt. Bei erneuten Dates oder sogar bei einer Beziehung, kann man sich dann auch gerne mal abwechseln mit zahlen.

Grüße und alles Gute für dein Date

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